Institut für Umwelt- und Zukunftsforschung

Institut für Umwelt- und Zukunftsforschung

Die Sternwarte Bochum (bei den Bochumern auch als „Kap Kaminski“ bekannt) ist eine durch Privatinitiative entstandene Einrichtung in Bochum, Nordrhein-Westfalen. Schwerpunkte sind die Radioastronomie und die Umweltforschung.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Aufgaben

Das Radom der Sternwarte Bochum

1946 gründete Prof. Heinz Kaminski die Sternwarte Bochum als Volkssternwarte der Volkshochschule. Hieraus entwickelte sich 1957 mit dem Start des ersten künstlichen Erdsatelliten – Sputnik 1, dessen Signale in Bochum empfangen wurden – das Institut für Weltraumforschung / Sternwarte Bochum. Sie wurde 1982 zum Institut für Umwelt- und Zukunftsforschung (IUZ) umbenannt. Zu den neuen Aufgaben zählt es, sich mit gesellschaftspolitischen und globalökologischen Themen zu befassen. Es ist eine anerkannte und geförderte Weiterbildungseinrichtung des Landes Nordrhein-Westfalen. Sein Bildungswerk wird gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung beim Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen.

Prof. Heinz Kaminski ernannte 1999 Thilo Elsner zu seinem Nachfolger. Thilo Elsner ist seit Februar 1995 an der Sternwarte Bochum und hat entscheidend zum Erhalt und Wiederaufbau des zugehörigen Radoms beigetragen. Die durch Druckluft getragene Radarkuppel war im Oktober 1999 zusammengesackt, nachdem durch einen Riss in der Polyesterhaut ein größeres Loch entstand. 2002 verstarb Heinz Kaminski.

2007 feierte die Sternwarte Bochum ihr 60-jähriges Jubiläum.

Im März 2009 hat die Bochumer Sternwarte mit ihrer 20m-Parabolantenne Signale von der Venus empfangen. Somit ist es in Westeuropa erstmals gelungen, das Echo eines anderen Planeten zu orten. Die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA hat nun um Mithilfe gebeten und wird künftig Daten nach Bochum-Sundern senden.[1]

Ausstattung

Sternwarte Bochum
(Blick von Hattingen)

Das Institut besitzt heute mehrere Antennenanlagen für den Datenempfang von geostationären und erdumlaufenden Satelliten und interplanetaren Raumflugkörpern. Die Entwicklung von astronomischen sowie umweltpolitischen und damit gesellschaftsbezogenen Schwerpunkten wird gefördert und weiterführend dem Bürger nähergebracht. Dies geschieht durch eine „Mobile Sternwarte”, die unter anderem aus einer hochauflösenden Satellitenempfangsanlage besteht. Gemeinnützig anerkannt, arbeitet das Institut seit 1990 als eine Einrichtung der politischen Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen für die Menschen des Reviers.

Das größte Gebäude des IUZ ist das Radom. Dabei handelt es sich um eine 40 Meter hohe Tragluftkuppel, die eine 20 m große Parabolantenne vor Witterungseinflüssen schützt. Die Antenne hat ein Gesamtgewicht von über 220 Tonnen und verfügt sowohl über die Möglichkeiten des Datenempfangs, als auch des Datenversands. Seit einer kompletten Verbesserung der Anlage hat diese eine Positioniergenauigkeit von rund 1/1000 Grad und ist damit auf die geplante Marsmission AMSAT P5A vorbereitet, die teilweise durch das IUZ Bochum mitgesteuert wird. Darüber hinaus beheimatet das Objekt 1000 Quadratmeter gestalteter Ausstellungsfläche sowie einen Vortragsraum für 160 Personen.

Dauerausstellung

Kosmos, Kommunismus, Kalter Krieg – Sputnik 50: Die Geschichte der Raumfahrt in zwei politischen Systeme ist die Ausstellung im Radom der Sternwarte Bochum, gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Sie dokumentiert die Ereignisse des Wettlaufs der Systeme im All vom ersten Empfang der Sputnik-Signale 1957 bis heute. „Die Volkssternwarte Bochum, eine der wenigen Einrichtungen, die als erste dieses Signal empfangen konnte, avancierte zum Weltraumnachrichtenplatz in Westdeutschland. An diesem historischen Ort der Raumfahrt ist eine besondere Ausstellung entstanden, die mit zahlreichen Exponaten, zusammengetragen aus ganz Deutschland, die Instrumentalisierung der Raumfahrt dokumentiert.“[2]

Weblinks

Einzelnachweis

  1. RuhrNachrichten (RN) vom 27. März 2009: „Bochumer Sternwarte empfängt Signale von der Venus“
  2. Hintergründe der Dauerausstellung „Kosmos, Kommunismus, Kalter Krieg”

51.4277777777787.19416666666677Koordinaten: 51° 25′ 40″ N, 7° 11′ 39″ O


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