- Amae
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Amae (jap. 甘え) (auf deutsch grob Anlehnung) ist ein Begriff aus dem Nihonjinron. Es ist ein zentraler Begriff im Werk des Autors Takeo Doi, der ihn geprägt und populär gemacht hat. Amae bezeichnet den gleichzeitigen Wunsch nach Geborgenheit und Abhängigkeit. Amae ist die Substantivierung des Verbs "amaeru" (sich anlehnen, auch im Sinne von "sich verwöhnen lassen").
Amae ist ein Abhängigkeitsbedürfnis zwischen Mutter und Kind. Aus dem Recht eines Kindes, sich ausleben zu können, resultiert bei der Mutter ein Höchstmaß an Nachsicht. Diese Narrenfreiheit des Kindes hat eine übertriebenen Fürsorge der Mutter zur Folge, welche nach westlichen Maßstäben irritierend wirkt.
Literatur
- Takeo Doi: Amae - Freiheit in Geborgenheit. Zur Struktur japanischer Psyche. Suhrkamp, Frankfurt 1982, ISBN 3-518-11128-0
- Takeo Doi, Amae: Ein Schlüsselbegriff zum Verständnis der japanischen Persönlichkeitsstruktur, in: Ulrich Menzel (Hg.), Im Schatten des Siegers: Japan, Bd. 1: Kultur und Gesellschaft, Frankfurt/M. 1989, S. 98 - 110
- Kazuo Kato, Functions and structure of amae: personality-social, cognitive, and cultural psychological approaches, Kyushu 2005
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