Interferometric modulator display

Interferometric modulator display

Das Interferometric modulator display (IMOD, dt. „Bildschirm mit interferometrisch arbeitendem Modulator“) ist eine Bauart digitaler Displays. Die Technik basiert auf dem Prinzip des Fabry-Pérot-Interferometers und wurde von der US-amerikanischen Firma Qualcomm entwickelt. Die mit dieser Technik ausgerüsteten Geräte werden unter dem Handelsnamen Mirasol vertrieben. Die Displays gehören zur Gruppe der reflektiven Anzeigen, da sie nicht selbstleuchtend sind (siehe auch Elektronisches Papier).

Inhaltsverzeichnis

Funktionsweise

Das Display besteht aus zwei reflektierenden Lagen, deren Abstand zueinander elektrisch verändert werden kann. Der Abstand der Lagen ist sehr gering. Zwischen den Lagen tritt optische Interferenz auf. Durch Veränderung des Abstandes kann für einen bestimmten Wellenlängenbereich konstruktive oder destruktive Interferenz erzeugt werden. Ein Bildpixel einer bestimmten Farbe wird somit entweder sichtbar (konstruktive Interferenz) oder bleibt dunkel (destruktive Interferenz).

Vor- und Nachteile

Das Display bietet gegenüber klassischen Flüssigkristalldisplays, aber auch modernen OLED-Displays gewisse Vorteile. Zum einen ist der zu erwartende Energiebedarf sehr gering. Wenn die reflektierenden Lagen einmal ihre gewünschte Position eingenommen haben, ist ihr Zustand stabil, d. h., sie benötigen keine weitere Energie, solange sich das anzuzeigende Bild nicht verändert. Laut Hersteller sind Mirasol-Displays sogar noch energieeffizienter als vergleichbare E-Ink Displays, die nur Graustufen darstellen können.[1] Weiterhin wird keine Hintergrundbeleuchtung benötigt, da in normaler Umgebung das Umgebungslicht ausreichend ist. Für Anwendungen in dunklen oder schlecht beleuchteten Umgebungen ist dies jedoch nachteilig, da auch die optionale Nutzung einer Hintergrundbeleuchtung nicht möglich ist.

Das Display ist laut Angaben des Herstellers insbesondere im Vergleich zu Flüssigkristalldisplays sehr schnell (kleiner als eine Mikrosekunde). Der Hersteller wirbt auch mit besonders guter Lesbarkeit in heller Umgebung, da das Umgebungslicht zum Anzeigen des Bildes verwendet wird, und nicht wie bei anderen Displayarten ein Störlicht darstellt.

Ein wirtschaftlicher Vorteil ist, dass vorhandene Fertigungsanlagen für Flachbildschirme mit relativ geringem Kostenaufwand auf IMOD-Herstellung umgerüstet werden können.

Rezeption

Die Computerzeitschrift Chip zeichnete Miralsol 2010 als eine von zwei "Innovationen des Jahres" aus (die andere war LTE).[2]

Weblinks

Quellen

  1. SlashGear: Qualcomm mirasol color ereader hands-on. 8. Januar 2010, abgerufen am 30. September 2010.
  2. chip.de Bild 4

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Interferometric modulator display — (IMOD)cite web url=http://www.qualcomm.com/common/documents/white papers/QMT Technology Overview 12 07.pdf title=Interferometric Modulator (IMOD) Technology Overview | format=PDF | accessdate=2008 08 07 | publisher=Qualcom date=May 2008 ] is an… …   Wikipedia

  • Microelectromechanical systems — (MEMS) (also written as micro electro mechanical, MicroElectroMechanical or microelectronic and microelectromechanical systems) is the technology of very small mechanical devices driven by electricity; it merges at the nano scale into… …   Wikipedia

  • IMOD — Das Interferometric modulator display (IMOD) ist eine Bauart digitaler Displays. Es wurde unter diesem Namen von der US amerikanischen Firma Qualcomm entwickelt. Es basiert auf dem Prinzip des Fabry Pérot Interferometer. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Mirasol — For Qualcomm s reflective display technology, see Interferometric modulator display. Country Club at Mirasol Club information Location Palm Beach Gardens, Florida Tota …   Wikipedia

  • IMOD — can mean: *IMOD (herbal extract) Iranian drug claimed to reduce HIV transmission. *Interferometric modulator display a Qualcomm display technology. *iPod Apple iPod Modification …   Wikipedia

  • Écran à modulation d'interférence — La modulation d interférence ou modulation interférométrique (iMoD pour interferometric modulator display) est une technologie utilisée dans les écrans. La couleur affichée résulte de l interférence lumineuse de la lumière incidente dans une… …   Wikipédia en Français

  • Pantalla moduladora interferométrica — Contenido 1 Introducción 2 Funcionamiento 3 Ventajas 4 Bibliografía 5 Véase también …   Wikipedia Español

  • Optical vortex — An optical vortex (also known as a screw dislocation or phase singularity) is a zero of an optical field, a point of zero intensity. Research into the properties of vortices has thrived since a comprehensive paper by Nye and Berry, in 1974,[1]… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”