- Irradiation
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Die Irradiation (lat. ‚Bestrahlung‘) ist eine optische Täuschung, welche dazu führt, dass helle Gegenstände auf dunklem Grund größer und dunkle Gegenstände auf hellem Grund kleiner erscheinen, als sie wirklich sind.[1]
Inhaltsverzeichnis
Grundlagen
Die Irradiation zeigt sich bei allen Entfernungen von der Weite des deutlichen Sehens bis zu unendlicher Entfernung. Je stärker der Glanz des Objekts ist, desto auffallender ist die Vergrößerung durch die Irradiation, jedoch so, dass diese Vergrößerung schon bei einem der Tageshelle gleichkommenden Glanz ihre Grenze erreicht. Nach Plateau erklärt sich die Irradiation durch eine Ausbreitung des Lichteindrucks auf der Netzhaut unsers Auges, nach Helmholtz genügen zur Erklärung die Zerstreuungskreise, welche selbst bei vollkommener Akkommodation infolge der sphärischen und chromatischen Aberration des Auges noch auftreten.
Beispiele
Man beobachtet die Irradiation besonders auffällig an der Mondsichel, welche einer Scheibe von größerem Halbmesser anzugehören scheint als der Rest des Mondes, da sie über ihn übergreift, ein Effekt, der als luna cornuta, ‚hörnchenförmiger Mond‘ bezeichnet wird, und zu einer landläufigen Fehldeutung der Geometrie der Tag-Nacht-Grenze (Terminator) des Mondes geführt hat.
Literatur
- Welcker: Über Irradiation. Gießen 1852
Weblinks
Commons: Optical illusion – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienBelege
- ↑ Franz Bruno Hofmann: Die Lehre vom Raumsinn, Berlin : J. Springer 1925, S. 125.
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