Isabelle Collin Dufresne

Isabelle Dufresne alias Ultra Violet

Ultra Violet (eigentlich Isabelle Collin Dufresne; * 6. September 1935 in La Tronche bei Grenoble, Frankreich) ist eine französisch-amerikanische Künstlerin, Autorin und ehemaliger „Andy-Warhol-Superstar“.

Leben

Isabelle Dufresne wuchs streng religiös erzogen auf und rebellierte früh. Sie wurde als Jugendliche von einem katholischen Priester exorziert und in eine Erziehungsanstalt eingewiesen. 1951 verließ sie Frankreich, um mit gerade mal 16 Jahren ihr Glück in New York zu versuchen. Nach einer Begegnung mit Salvador Dalí, dessen kurzzeitige „Muse” und Schülerin sie wurde, begann sie selbst zu malen. Dufresne schließt sich anfang der 1960er der progressiven amerikanischen Kunstszene mit bedeutenden Vertretern wie Jasper Johns, Robert Rauschenberg oder James Rosenquist an und wurde quasi ein „Pop-Art-Groupie”. In diesem Umfeld musste sie zwangsläufig mit Andy Warhol und dessen Factoryszene in Berührung kommen. 1964 wählte sie für den Warholfilm I, A Man auf Anregung Warhols den Künstlernamen ULTRA VIOLET, weil ihre bevorzugte Mode- und Haarfarbe zu dieser Zeit überwiegend violett-lilafarbenen war. Ultra Violet war der erste maßgebliche Superstar in der Entstehungsphase der legendären Warholschen Silver Factory und spielte verschiedene Rollen in den unzähligen Warholstreifen.

Doch die Zeit als „Warhol-Superstar” währte nur kurz für Ultra Violet. Sie wurde bald (gegen Ende der 60er) von Viva (Susan Hoffman), einer Neuentdeckung Warhols, enthronisiert und aus der Factory „entsorgt”. Nach einigen nicht weiter dokumentierten Drogenexzessen und einem Zusammenbruch bei dem sie bereits als klinisch tot galt, löste sich Dufresne endgültig aus dem Factory-Umfeld und konzentrierte sich auf ihr eigenes künstlerisches Talent.

Mitte der 1970er veröffentlichte sie ihr erstes autobiografisches Werk: Famous for 15 Minutes: My Years with Andy Warhol, eine Bilanz und Abrechnung mit der Warhol-Ära. Nach einer umfassenden Rezension des Buches in der New York Times, wurden ihre Erinnerungen an die Factory-Jahre in mehreren Ländern publiziert. Danach wurde es etwas ruhiger um das umtriebige „Ex-Factory-Girl”. Sie zog sich in ihr Geburtsland Frankreich zurück, eröffnete 1990 ein eigenes Atelier bei Nizza und konzipierte ein Manifest zu ihrer eigenen Kunstidee «L'Ultratique».

Werke

• Isabelle „Ultra Violet“ Dufresne: Famous for 15 Minutes. My Years With Andy Warhol. Englischsprachige Taschenbuchausgabe. Avon Books, 1990, ISBN 0-380-70843-4
• Isabelle „Ultra Violet“ Dufresne: Andy Warhol Superstar. Lübbe, ISBN 3-7857-0535-2 (deutsch, z.Z. nur noch als Secondhandexemplar erhältlich)

Filmografie

Filme von Andy Warhol, in denen Ultra Violet mitspielt:

• 1965: The Life Of Juanita Castro
• 1967: I, A Man
• 1967: ****

Weitere Filme:

• 1969: Asphalt-Cowboy (Midnight Cowboy)
• 1970: Brand X
• 1990: Superstar, The Life And Times Of Andy Warhol

Weblinks

• Ultra Violet in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
• Literatur von und über Ultra Violet im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (Datensatz zu Ultra Violet • PICA-Datensatz • Einträge im Musikarchiv)
• warholstars.org – Umfassende Website über die meisten Protagisten aus Warhols Umfeld (englisch)

Personendaten
NAME	Ultra Violet
ALTERNATIVNAMEN	Dufresne, Isabelle Collin (eigentlicher Name)
KURZBESCHREIBUNG	französisch-amerikanische Schauspielerin und Künstlerin
GEBURTSDATUM	6. September 1935
GEBURTSORT	La Tronche bei Grenoble