- Isogramm
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Als Isogramm (von ἴσος isos, griechisch für gleich und γράμμα Gramma, für Buchstabe) bezeichnet man einen Text (üblicherweise ein einzelnes Wort) beliebiger Länge, in dem alle verwendeten Buchstaben gleich oft (im einfachsten Fall jeder einmal) vorkommen. Ein Pangramm enthält demgegenüber alle Buchstaben des Alphabets mindestens einmal. Ein echtes Pangramm ist sowohl Pan- als auch Isogramm.
Rekordbeispiele im Deutschen
Als längstes deutsches Fantasie-Isogramm mit Sonderbuchstaben gilt Heizölrückstoßabdämpfung (24 Buchstaben).
Ohne Sonderbuchstaben ergeben sich andere Fantasiewörter: oxydschmelzpunktfarbig (22), Konvexrumpfschwitzbad (21), Zylinderkopfwachstum (oder -waschgut) (20), Malzwhiskyduftproben (20), Zylinderhutwompfsack (20), Wildbachverstopfung (19), Jagdkniestrumpfloch (19)
Das längste völlig natürliche deutsche Isogramm ohne Sonderbuchstaben dürfte Fachbildungsprojekt (19) sein, wobei dieses Wort bis dato (November 2009) im Internet noch nicht verwendet worden ist. Dialogschwerpunkt (17) kommt auf einige wenige Nennungen um seiner Bedeutung willen.
Das längste deutsche Isogramm ohne Umlaute und ß, das unbestreitbar regelmäßig verwendet wird, ist Dialektforschung (16), zusammen mit dem selteneren Polschraubzwinge.
Wörter mit 15 Buchstaben ohne Buchstabenwiederholung gibt es bereits mehrere (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): unproblematisch, Bildungsprojekt, Zwischenprodukt, Komplizenschaft, Machtverfilzung, Sportklubchefin, Bockwurstzipfel.
Noch offen ist die Frage, ob es ein real verwendetes Isogramm mit deutschen Sonderbuchstaben und mehr als 16 Buchstaben gibt. Ideen wären Zwölftonmusikbücher (19) und Bürodschungelkampf (18), die beide immerhin Verknüpfungen von realen Komposita sind, aber nicht praktisch verwendet werden.
Andere Sprachen und Schriften
Für die chinesische Schrift ist das Qinziwen 千字文 ein klassisches Beispiel. In dem um das Jahr 500 komponierten philosophisch-pädagogischen Text kommen tausend chinesische Zeichen ohne jegliche Wiederholung vor.
Im Japanischen wurde das aus 47 Silben bestehende Iroha-Gedicht als traditionelles „Alphabet“ für die Kana-Zeicheninventare verwendet. In dem möglicherweise eigens zu diesem Zweck geschaffenen Gedicht kommt jedes Kana-Grundzeichen (ohne die Varianten mit Diakritika) genau einmal vor (Isogramm und echtes Pangramm). Die „weichen“ und „harten“ Varianten der Grundformen werden hier ausgeklammert, so wie im deutschen Alphabet verwendeten Buchstaben Ä, Ö und Ü fehlen. Iroha-Alphabet (seltener auch: Irohani-Alphabet) heißt es nach seinen Anfangssilben (analog der Bezeichnung ABC für lateinische Alphabete). Das Gedicht lautet (Wiedergabe in Hepburn-Romaji, aber in der alten Aussprache):
i ro ha ni ho he to chi ri nu ru wo wa ka yo ta re so tsu ne na ra mu u wi no o ku ya ma ke fu ko e te a sa ki yu me mi shi we hi mo se su.
Im Deutschen ungefähr wiedergegeben mit „Wie wunderduft'ge Blumen dennoch welken, kann niemand ewiglich bestehn, lasst heut uns der Vergänglichkeiten Berge überschreiten, kein seichter Traum mehr wird geschehn, noch Trunkenheit uns leiten“.
In moderneren Lehrbüchern wird meist nicht mehr das Iroha-Alphabet zum Lernen benutzt, sondern eine Darstellung des Kana-Inventars wie in den meisten indischen Schriften vorgenommen, also in einer nach Lautgruppen systematisch sortierten Tabelle („a i u e o - ka ki ku ke ko -“ usw.) ohne weitere Bedeutung. Diese seit der Meiji-Zeit übliche Darstellung heißt im Japanischen gojūon (dt. "fünfzig-Laute"-Tafel).Für Sanskrit gibt es als Isogramm und zugleich Pangramm die dem Iroha entsprechende Gedichtform der Shiva-Sutren oder Maheshvara-Sutren, ein jeweils vierzehnstrophiges Gedicht mit allen Sanskritphonemen, wie sie in der maßgebenden Grammatik des Panini angegeben werden.
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