Isolde Schönstein

Isolde Schönstein

Isolde M. Schönstein (* 1941 in Wien) ist eine österreichische Umweltaktivistin.

Wirken

Isolde M. Schönstein

1989 ergriff Isolde Schönstein unmittelbar nach der I. Europäischen Ökumenischen Versammlung von Basel die Initiative zur Umsetzung der kirchlichen Erklärungen, für „Friede-Gerechtigkeit-Bewahrung der Schöpfung" und gründete mit Aktivisten eine Ökosoziale Bewegung in der katholischen Kirche, welche 1992 in die Gründung der Arbeitsgemeinschaft „Schöpfungsverantwortung“ mündete.

Isolde Schönstein führt ihr Umweltengagement auf frühe Naturerfahrungen am Leithagebirge sowie auf ihr vielschichtiges soziales Umfeld und die christliche Erziehung zurück. 1964 nahm sie, zwanzigjährig, an der erfolgreichen Bürgerinitiative ihres Heimatortes gegen den Schadstoffausstoß eines Zementwerkes teil, die Entwicklungen nahmen ihren Lauf, denn damit war „die Welt nicht gerettet“.

1998 legte sie mit Vertretern der europäischen Kirchen den Grundstein für das European Christian Environmental Network (ECEN), ein Netzwerk der ökumenischen Zusammenarbeit und trägt seither die Verantwortung im Enablingtem mit. Isolde Schönstein wurde 1998, bei der konstituierenden Versammlung des ECEN, mit der Leitung des Schwerpunktprojektes, „Time of Creation“ als Leiterin der einschlägigen Koalition beauftragt – heute über Europa hinaus eine Weltkircheninitiative.

Die österreichische Bischofskonferenz griff den Appell der Arbeitsgemeinschaft im Jahr 1994 für eine umfassende kirchliche Umweltarbeit auf und beauftragte die ARGE Schöpfungsverantwortung mit der Koordination der kirchlichen Umweltarbeit im In- und Ausland. Im Zuge dessen wurden auch die diözesanen Umweltstellen geschaffen und ein Referatsbischof für Umweltfragen bestellt.

Mit zahlreichen Aktivisten und unterstützt von einem Wissenschafterteam, gelangten seither unter dem Motto: „Was zählt, ist die Tat“ zahlreiche Projekte wie „Die Kirche auf dem Weg zur nachhaltigen Energieversorgung“, das Lebensstilmodell „Bilanzen der Gerechtigkeit“, ökologische Landwirtschaft, Elternbildung, „sanfte Mobilität“, Gesundheitsvorsorge, Umweltbildung, Initiativen in postkommunistischen Ländern, „Future Generations“: Bildungs- und Ausbildungsprogramme im In- und Ausland, zur Verwirklichung. Zu den wichtigsten gesellschaftspolitischen Initiativen zählt die Kampagne „Kein Patent auf Leben“, 1966, das Gen-Volksbegehren, 1997, Ökosteuer-Appell, Klimapetition an die UNO, Ökostromgesetz, Ernährungssouveränität, Nein zur Todesstrafe, Atom-Stopp, sowie die laufende Wahrnehmung akuter Gefährdungen.

2007 bestätigen die Kirchen Europas die Schöpfungszeit vom 1. September bis 4. Oktober, wie sie von Isolde Schönstein und Lukas Vischer im Rahmen des ECEN als Weltkircheninitiative ins Leben gerufen und seit vielen Jahren praktiziert wurde.

Isolde Schönstein ist Gründerin der unabhängigen katholischen Umweltorganisation, ARGE Schöpfungsverantwortung in ökumenischer und interreligiöser Ausrichtung. Sie steht in Austausch und Zusammenarbeit mit Vertretern von Wissenschaft, Politik und NGO.

Für die zahlreich entstandenen Dienste und Projektumsetzungen nahm Isolde Schönstein 2005 für die ARGE Schöpfungsverantwortung den Staatspreis der Republik Österreich, den Konrad-Lorenz-Preis, entgegen, welcher für den Einsatz um das Nichtwiederbringliche in Natur und Umwelt, Generationenverantwortung und Schöpfungsethik verliehen wurde.

Auszeichnungen

Weblinks


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