- Italianità
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Der Begriff Italianità („Italianität“) kam während des 19. Jahrhunderts im Zuge des Risorgimento in den Reihen der panitalienischen Bewegung auf. Er postulierte eine genuine gesamtitalienische Identität. Italianità umfasst das Wesen, die Art, die Natur und den Charakter Italiens und der Italiener.
Der Begriff war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von Bedeutung u.a. auf den Gebieten der Kunst und Architektur bei der Herausbildung eines eigenen italienischen Zuganges zur Moderne.
Eine besondere Rolle spielte das Schlagwort Italianità in der Zeit des Faschismus bei der zwangsweisen Italianisierung der nach dem Ersten Weltkrieg einverleibten Gebiete mit nicht-italienischer Bevölkerungsmehrheit (z.B. Südtirol).
Im Italien der Nachkriegszeit ist der Gebrauch des Schlagwortes zurückgegangen. Allerdings wird es in der letzten Zeit durch Ministerpräsident Silvio Berlusconi wieder häufiger benutzt. Dieser hatte unter anderem während der Sanierung bzw. dem Verkauf der Fluggesellschaft Alitalia immer wieder betont, dass es wichtig sei für Italien, eine nationale Fluggesellschaft zu haben. Dabei verwendete Berlusconi den Begriff der Italianità. Im Wahlkampf des Jahres 2008 verhinderte er so u.a. eine komplette Übernahme der Fluggesellschaft durch die Air France.
Heutzutage wird der Begriff Italianità auch im Zusammenhang mit der ars vivendi und dem Dolce Vita verwendet.
Literatur
- Marion Malle: L'Italianità - Die Entwicklung der italienischen Gesellschaft ab dem Zweiten Weltkrieg unter den Aspekten Politik, Wirtschaft, Kultur und Design. Diplomarbeit Universität Wien, Wien 2003, Verlagsinformation
- Klaus Tragbar: ‚Romanità‘, ‚italianità‘, ‚ambientismo‘ – Kontinuität und Rückbesinnung in der italienischen Moderne. Vortrag in: Bericht über die 42. Tagung für Ausgrabungswissenschaft und Bauforschung vom 8. bis 12. Mai 2002 in München S.72–83 [1] PDF, 8.4 MB
- Gualtiero Boaglio, Italianità. Eine Begriffsgeschichte, Wien, Praesens, 2008 Verlagsinformation
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