- Iunia Silana
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Iunia Silana (* um 15; † 59 in Tarent), auch nur kurz Silana genannt, war eine römische Senatorentochter, bekannt als Gegenspielerin der Agrippina.
Iunia Silana war wohl eine Tochter des Marcus Iunius Silanus Torquatus und der Aemilia Lepida, einer Urenkelin des Augustus.[1] Sie stammte aus „edlem Geschlecht, ausgezeichnet durch Herkunft, Schönheit, Zügellosigkeit“.[2] Aus ihrer Ehe mit Gaius Silius wurde sie im Jahre 47 durch die Kaisergattin Messalina verdrängt.[3]
Der Agrippina war sie lange „sehr wert“. Seit sie aber den adeligen Jüngling Titus Sextius Africanus von der Vermählung mit der kinderlosen Iunia Silana abbrachte, sie als unzüchtig und ältlich beschimpfte, waren die beiden „heimlich“ verfeindet. Im Jahr 55 besucht Iunia die vereinsamte Agrippina, zunächst „ungewiss, ob aus Liebe oder Hass“. Nun stellt Iunia aus Rache zwei ihrer Klienten als Kläger auf, die Agrippina beschuldigten, sie wolle sich durch eine Ehe mit Rubellius Plautus und einen Umsturz erneut des Staates bemächtigen. Diese Nachricht erregte Nero so sehr, dass er sogar die Ermordung seiner Mutter ernsthaft erwog. Agrippinas Verteidigung führte jedoch zur Verbannung Iunias.[4]
Nicht lange vor dem Tod der Agrippina im März 59 war Iunia Silana aus entfernterem Exil nach Tarent zurückgekehrt, „als Agrippina, durch deren Feindschaft sie gefallen, schon nicht mehr fest stand oder endlich besänftigt war“, und bald darauf gestorben.[5]
Nach einer These von R. Verdière ist die fiktive Figur der lasterhaft schönen Tryphaena in Petrons Satyricon nach dem Vorbild der Iunia Silana gezeichnet.
Literatur
- Raoul Verdière: La Tryphaena du ‘Satyricon’ est-elle Iunia Silana? Latomus 15.4 (1956) 551−558.
- Prosopographia Imperii Romani (PIR²) (1966) I 864.
- Rudolf Hanslik: Iunius 27. I. Silana, in: Der Kleine Pauly, Bd. 2 (1967), Sp. 1561.
Anmerkungen
- ↑ R. Hanslik (1967), Sp. 1561. Möglicherweise kann sie aber als Tochter des Marcus Iunius Silanus (Suffektkonsul 15) und als Schwester der Iunia Claudilla und somit als Schwägerin des Caligula betrachtet werden (sh. Prosopographia Imperii Romani (PIR²) (1966) I 864 u. Stemma S. 351 mit Bezugnahme auf CIL 10, 8296 (Inschrift auf einer nahe Antium gefundenen Bleiröhre).
- ↑ Tacitus, Annalen 13,19.
- ↑ Tacitus, Annalen 11,12.
- ↑ Tacitus, Annalen 13,19−22.
- ↑ Tacitus, Annalen 14,12.
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