- Ivan Blatny
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Ivan Blatný (* 21. Dezember 1919 in Brünn; † 5. August 1990 in Colchester, Großbritannien) war tschechischer Dichter und Mitglied der Gruppe 42.
Inhaltsverzeichnis
Leben
1928 nahm er an einem Wettbewerb der Tageszeitung der Volkszeitung teil (Lidové noviny). Mit seinen Eltern reiste er viel. 1935 starben diese und er wurde von seiner Großmutter großgezogen, mit der Literatur und dem Schreiben half ihm Vítězslav Nezval.
Blatný besuchte das Gymnasium und studierte danach Tschechische Sprache, Deutsche Sprache und Esperanto an der Philosophischen Fakultät der Masaryk-Universität in Brünn. Nach Beendigung des Hochschulstudiums führte er einen optischen Betrieb, den er von seinem Großvater erbte und begann Artikel in Zeitschriften zu veröffentlichen.
Nach dem 2. Weltkrieg trat er in die Kommunistische Partei KSČ ein und nahm 1948 mit einer aus drei Mitgliedern des Syndikats tschechischer Schriftsteller gestellten Abordnung an einer Reise nach London teil, von der er nicht mehr zurückkam. In der tschechischsprachigen Sendung des BBC kritisierte er die Unterdrückung der Freiheit der Kultur und des freien Schaffens in der Tschechoslowakei. Daraufhin wurde er als Verräter eingestuft, sein Vermögen konfisziert, die Staatsangehörigkeit entzogen und seine Gedichte verboten.
Sein Leben im Exil war gekennzeichnet von einer psychischen Krankheit (paranoide Schizophrenie) und man vermutet, dass ihn der KGB wegen seiner Zusammenarbeit mit BBC und Radio Free Europe entführen wollte. 1954 kam er in die psychiatrische Klinik (Claubury Hospital in Essex), 1967 dann in die Klinik in Ipswich und 1984 schließlich nach Clacton-on-Sea. Er starb 1990, seine Asche wurde in Brünn beigesetzt.
1977 lernte er die Krankenschwester Frances Meacham, kennen, die seine Werke nach Kanada schickte. Dort wurden seine Werke durch den Verlag 68 Publishers veröffentlicht.
In Deutschland erschienen
- Alte Wohnsitze, 2005
- Landschaft der neuen Wiederholungen, 1992
- Hilfsschule Bixley
- Hoffnung auf Heimkehr, 2002
Literatur
- Jürgen Serke: Ivan Blatný. Flucht ins Irrenhaus, in: Jürgen Serke: Das neue Exil. Die verbannten Dichter, Frankfurt/M. 1985, S. 170-183.
Weblinks
- Literatur von und über Ivan Blatný im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten NAME Blatný, Ivan KURZBESCHREIBUNG tschechischer Dichter und Schriftsteller GEBURTSDATUM 21. Dezember 1919 GEBURTSORT Brünn STERBEDATUM 5. August 1990 STERBEORT Colchester
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