- Ivan Milat
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Ivan Milat (* 27. Dezember 1944 in Guildford, Australien) ist ein australischer Serienmörder.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ivan Robert Marko Milat wurde als Sohn von Stephan und Margaret Milat in Guildford geboren. Er kam als viertes Kind von insgesamt 14 zur Welt. Milat besuchte die Brother-Highschool im Süden Sydneys. Sein Vater arbeitete hart, doch es reichte nicht, um die große Familie zu versorgen. So mussten die Kinder schnell lernen, sich selbst zu versorgen, um zum Familieneinkommen beizutragen. Milat kümmerte sich mit großer Sorgfalt und großem Engagement um seinen jüngeren Bruder David, der sich bei einem Autounfall irreparable Schäden am Gehirn zugezogen und einen Arm verloren hatte.
Beruhend auf der Tatsache, dass seine Brüder gut schießen gelernt hatten, wurde er schon sehr früh mit Feuerwaffen vertraut gemacht. Milat verließ mit 15 Jahren die Schule und wurde Bauarbeiter. Später bekam er eine führende Position bei der Stadt, wo er 15 Jahre lang arbeitete. Ende der 1970er Jahre lernte er seine spätere Frau kennen und heiratete sie kurz nach der ersten Begegnung. Die Ehe wurde Anfang der 80er Jahre wieder geschieden, da Milat von seiner Frau Untreue vorgeworfen wurde. Im Jahre 1992 erhielt Milat einen großen Zuschuss von der Abteilung, in der er arbeitete. Diesen benutzte er, um sich mit seiner Schwester Shirley Soire in Eaglevale ein Haus zu errichten.
Taten
Am 19. September 1992 entdeckten Ken Seily und Keith Caldwell, die durch das Belanglo State Forest wanderten, zufällig eine Frauenleiche. Die Frau wurde als die vermisste Engländerin Joanne Walters identifiziert. Nur ein paar Meter von der ersten Leiche entfernt fand man Walters’ Freundin Caroline Clarke, der aus kürzester Entfernung zehnmal in den Kopf geschossen worden war.
Dreizehn Monate nach dem Fund der beiden Frauenleichen stieß die Polizei auf die Leichen zweier weiterer Personen: Deborah Everist und James Gibson. Auch sie waren begraben und wiesen ähnliche Verletzungen auf. Kurz darauf wurden auch die Leichen von Simone Schmidl, Gabor Neugebauer und Anja Habschied freigelegt. Alle waren auf die gleiche, grausame Weise ermordet worden.
Am frühen Morgen des 22. Mai 1994 wurde Ivan Milat verhaftet und verhört. Kurz darauf wurde er wegen siebenfachen Mordes angeklagt und schließlich zu lebenslanger Haft verurteilt. Er beteuert bis heute seine Unschuld.
Am 29. August 2010 stießen Radfahrer im Belanglo State Forest auf weitere Knochen bzw. Skelettteile einer Frau. Die Ermittler haben eine größere Suchaktion der Gegend eingeleitet, da sie Milat verdächtigen, mindestens 10 Frauen umgebracht zu haben.
Seine Taten sind auch bekannt als „The Backpacker Murders“.
Opfer
Deborah Everist
Everists skelettierte Leiche wurde am 5. Oktober 1993 gefunden. Es hatte dreieinhalb Jahre gedauert, bis man ihre Überreste fand. Deshalb war es für die Gerichtsmediziner schwierig, die genaue Todesursache festzustellen. Ihr Schädel war zertrümmert und sie hatte mindestens eine Stichwunde erlitten, was man an den Frakturen der Knochen erkennen konnte. Doch man konnte nicht herausfinden, ob ihr die Fraktur des Schädels erst nach dem Tod zugefügt worden war. Zudem war ihr Kiefer gebrochen, was darauf hinwies, dass sie geschlagen wurde. Mit welchem Gegenstand dies allerdings geschehen war, konnte man nicht mehr nachweisen. Ihr Mörder beerdigte sie in einem Wald bei Belangelo, in einem flachen Grab, das nur mit Gestrüpp bedeckt war.
James Gibson
James Gibsons Überreste wurden wie die Deborah Everists am 5. Oktober 1993 gefunden. Man nimmt an, dass die beiden zum gleichen Zeitpunkt umgebracht wurden. Die Untersuchung der Knochen ergab, dass ihm mehrere Stichwunden zugefügt worden waren. Eines der beiden Opfer sollte zweifelsfrei enthauptet werden, was jedoch nicht gelang. Zur Identifikation half einzig und allein sein Hut, der im Grab gefunden wurde. An ihm war eine Brosche befestigt, aufgrund dieser ihn seine Eltern identifizieren konnten.
Simone Schmidl
Simone Schmidl verschwand im Januar 1991 und wurde am 1. November 1993 gefunden. Auch ihr Körper war mit Stichwunden bedeckt und sie wurde wie die anderen Opfer in einem flachen Grab, mit Gestrüpp bedeckt, begraben.
Gabor Neugebauer
Gabor Neugebauer wurde am 4. November 1993 gefunden. Doch er wurde nicht wie die anderen Opfer begraben, sondern gegen einen Baum gelehnt. An Neugebauers Leiche fanden sich sowohl Messerstiche als auch sechs Kopfschüsse.
Anja Habschied
Habschied starb am gleichen Tag wie Gabor Neugebauer. An ihrer Leiche fand man Schuss- und Stichverletzungen, außerdem wurde ihr der Kopf abgetrennt.
Joanne Walters
Joanne Walters wurde am 19. September 1992 auf die gleiche Weise begraben vorgefunden. Auch sie hatte zahlreiche Stichverletzungen und die Polizei ging von sexuellem Missbrauch aus, der aber nie bestätigt werden konnte.
Caroline Clarke
Clarkes Leiche wurde einen Tag nach den sterblichen Überresten ihrer Freundin Joanne Walters gefunden. Neben Messerstichen fand man 10 Einschüsse in den Kopf. Auch bei ihr geht die Polizei von sexuellem Missbrauch aus.
Literatur
- Jaques Buval: Der Rucksackmörder. Einer der größten Kriminalfälle in der Geschichte, Augsburg 2000, ISBN 3-89604-519-9.
Weblinks
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