- Jachthafen
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Eine Marina (auch Yachthafen genannt) ist ein Hafen, dessen Anlegestellen, Liegeplätze und Einrichtungen auf die Bedürfnisse der Sportschifffahrt (Segelyachten und Motoryachten) ausgerichtet sind.
Inhaltsverzeichnis
Liegeplätze
Die größere Zahl der Liegeplätze ist meist für Boote und Yachten vorgesehen, die in der Marina einen festen Dauer-Liegeplatz auf Miet- oder Kaufbasis haben. Daneben steht eine Anzahl von Gastliegeplätzen für Besucher zur Verfügung. Für eine solche kürzere Nutzung der Marina sind meist Liegegelder auf Tagesbasis zu entrichten, die in der Regel von der Bootslänge, seltener von der Anzahl der Personen an Bord abhängig sind. Die Kosten variieren von etwa 20 Euro bis über 150 Euro für ein 12m-Schiff. Insbesondere im Binnenbereich gibt es immer mehr Gemeinden und Hotels, die ihre Anlage Bootstouristen kostenlos zur Verfügung stellen, um den Tourismus zu fördern.
Infrastruktur
Einfache Marinas bieten see- und schwallgeschützte Liegeplätze mit einem Mindestmaß an Komfort in Bezug auf Möglichkeiten des Festmachens und meist Anschlüsse für Elektrizität und Trinkwasser am Liegeplatz. Zum Standard gehören auch Toiletten und eine Dusche.
Komfortablere Marinas verfügen über gepflegte sanitäre Anlagen mit Duschen, Toiletten, Waschmaschine und Wäschetrockner. Das Gelände ist gärnerisch gestaltet, oft ist es eingezäunt und bewacht. Parkplatz, Kinderspielplatz, Restaurant, Brötchen-Lieferdienst stehen zur Verfügung. Schiffst-Tankstelle, Müllentsorgung, Recycling, Altölentsorgung, Fäkalienabsauganlage Ein Internetanschluss, Internetcafe oder freies W-LAN ist meist vorhanden, ebenso ein tagesaktueller See-Wetterbericht. Die Nutzung der Einrichtungen ist teilweise kostenfrei, manchmal wird eine pauschale Liegegebühr verlangt, manchmal werden Wasser und Strom nach Verbrauch berechnet. Duschen und Waschmaschinen werden manchmal mit Münzautomaten betrieben.
Hochwertige Marinas gleichen einem Oberklasse-Hotel mit gehobener Küche in mehreren Restaurants, Bar, Disco, Swimmingpool, Sauna, Tennisplatz, usw. und entsprechenden Dienstleistungsangeboten.
Vor Ort oder in unmittelbarer Nähe der Marina ist meist ein Supermarkt und ein Schiffsausrüster zu finden. Viele Supermärkte liefern direkt aufs Schiff.
Segelschule und Schiffsbetriebe
In vielen Marinas hat sich eine Segelschule, eine Motorbootschule, eine Surfschule oder eine Tauchschule mit Tauchstation niedergelassen. Charterunternehmen mit eigener Charterflotte mit und ohne Skipper, Bootsverleih, Schiffshändler und Schiffszubehörhandel haben ihren Sitz oft direkt in der Marina oder in der näheren Umgebung.
In manchen Marinas findet man einen Segelmacher, eine Motorenwerkstatt, einen Rigger und eine Werkstatt für Schiffselektrik und Schiffselektronik, oder manchmal einen Bootsbauer oder eine Schiffswerft. Viele Marinas haben einen Trockenliegeplatz für den Winter, oder Hallen für die Winterlagerung der Schiffe. Um die Schiffe im Frühjahr ins Wasser zu bringen und im Herbst aus dem Wasser zu heben steht ein Kran oder ein Travellift zur Verfügung.
Betreiber
Marinas werden oft als kommunale Einrichtung von der Gemeinde oder der Stadt betrieben, oder von einem Segelverein oder Yachtclub. Privat betriebene Marinas entstehen oft im Zusammenhang mit einem Bootsbaubetrieb, einer Segelschule, oder einem Hotel. Zunehmend werden Marinas als Bauherrenmodell errichtet: hunderte Schiffseigner finanzieren das Projekt mit Anteilen für den eigenen Liegeplatz. In Griechenland wurden grosse Marinas mit europäischen Geldern gebaut. In Kroatien finanziert eine Kette die sogenannten ACE-Marinas.
Qualitätsmanagement
Sporthäfen, die umweltfreundlich gestaltet sind, führen in Deutschland die Blaue Flagge. Hochwertige Marinas sind zertifiziert nach ISO-9001 und ISO-14000. Qualifizierungsschema des Deutschen Tourismusverbandes. Viele Wassersportverbände bieten weitere Zertifizierungssysteme an.
Literatur
- Heiner Haass: Planungshandbuch für Sportboothäfen und Marinas: Ein Leitfaden zu Standortplanung, Entwurf und Konstruktion. edition bnb, Bremen 2003, ISBN 398078424X
- Birgit Wüstenberg: Praxis der Standortwahl von Sportboothäfen im Küstenbereich Mecklenburg-Vorpommerns und Entwicklung einer Bewertungsmethode als Planungshilfe. Diss.agr. Rostock 2008, http://rosdok.uni-rostock.de/resolve?urn=urn:nbn:de:gbv:28-diss2008-0063-2
Siehe auch
Weblinks
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