Jacob Bölsche

Jacob Bölsche

Jakob (auch: Jacob) Bölsche († Sommer 1684 in Braunschweig) war ein deutscher Komponist und Organist der norddeutschen Orgelschule.

Bis 1669 war Bölsche Organist in Burgdorf bei Hannover, später in Braunschweig. Georg Dietrich Leyding war ab 1679 fünf Jahre lang sein Schüler. Nachdem Bölsche krank wurde, bot er dem in Lübeck weilenden Leyding an, seine Organistenstelle zu übernehmen, was dieser auch tat. Bölsche verstarb kurz darauf.[1]

Werk

Von Bölsche ist ein mit Praeambulum ex E Sig. Jacobus Bölsche Org. ad Bürgedorff 1683 pedaliter signiertes Orgelwerk überliefert, das von Riedel veröffentlicht wurde.[2] Vermutlich bezieht sich das im Titel angegebene Datum auf das der Abschrift, die sich im Manuskript New Haven, E. B. 1688 findet. Bölsche komponierte das Werk wohl noch vor 1669.

Bölsches Präludium ist zusammen mit einer Präludium-Fuge von Dietrich Buxtehude das einzige nachweisbare Orgelwerk der Zeit, das in der Tonart E-Dur steht.[3] Das insgesamt 38 Takte lange Vorspiel beginnt mit einer Manualpassage, in deren aufsteigender Bewegung eine lydische Quarte (ais) auffällt. Dem Vorspiel schließt sich eine ähnlich lange, einfach gehaltene Fuge an.

Quellen

  1. Eintrag „Georg Dietrich Leyding“ in Johann Gottfried Walthers Musikalischem Lexikon, 1723 (englische Übersetzung)
  2. F. W. Riedel: Jakob Bölsche. Praeambulum. In: Die Orgel. Reihe II, Nr. 4, 1957
  3. Willi Apel: Geschichte der Orgel- und Klaviermusik bis 1700. Bärenreiter, Kassel 1967, S. 592–593

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Jacob (Vorname) — Jacob ist ein männlicher Vorname. Zur Etymologie des Namens siehe Jakob. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Jakob Bölsche — Jakob (auch: Jacob) Bölsche († Sommer 1684 in Braunschweig) war ein deutscher Komponist und Organist der norddeutschen Orgelschule. Bis 1669 war Bölsche Organist in Burgdorf bei Hannover, später in Braunschweig. Georg Dietrich Leyding war ab 1679 …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Dietrich Leyding — (or Leiding) (23 February 1664 10 May 1710) was a German composer and organist associated with the North German school.Born in Bücken, close to Nienburg, his father was a riding master in the French lifeguards. Showing an early ability in music,… …   Wikipedia

  • Liste der Biografien/Bol — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Komponisten/B — Komponisten klassischer Musik   A B C D E F G H I J K L …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der nach Personen benannten Straßen und Plätze in Dresden — Diese Liste der nach Personen benannten Straßen und Plätze in Dresden enthält alle Straßen und Plätze in Dresden, die nach Personen benannt wurden.[1] Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Autoren/B — Liste der Autoren   A B C D E F G H I J K L M N …   Deutsch Wikipedia

  • German organ schools — The 17th century organ composers of Germany can be divided into two primary schools: the north German school and the south German school (sometimes a third school, central German, is added). The stylistic differences were dictated not only by… …   Wikipedia

  • Kleinschönebeck — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Schöneiche — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”