- Jacquard-Webstuhl
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Als Jacquardwebstuhl bezeichnet man den von Joseph-Marie Jacquard weiterentwickelten Webstuhl.
Schon in prähistorischer Zeit gab es in vielen Teilen der Welt einfache Webstühle. Doch erst 1785 erfand der Engländer Edmund Cartwright den ersten mechanischen Webstuhl.
Eine erhebliche Verbesserung brachte schließlich am 19. April 1805 die Webmaschine des französischen Seidenwebers Joseph-Marie Jacquard (1752 - 1834). Gesteuert durch je eine Lochkarte pro Schuss werden mit ihm Kettfäden einzeln hochgezogen und so das Weben von groß gemusterten Geweben ermöglicht (Jacquardmusterung). Ähnliches gab es bereits während der Han-Dynastie (206 v. Chr. - 9) in China.
Film
- Rüdiger Lorenz:Der Brokatweber. 1997. Aus der BR-Reihe Der Letzte seines Standes?
Am Beispiel von Paul Ahment, der noch ab und zu 1,5 m pro Tag in der Paramentweberei Gotzes-Maus in Krefeld webt. Sieben Webstühle aus dem 19. Jahrhundert stehen dort. Prächtiger Goldbrokat, Jugendstilborten und Samt warten auf den Kettbäumen darauf, dass jemand wieder zu den Schiffchen greift. Sonne und Motten greifen das Material an. Nachwuchs gibt es keinen. Der Film zeigt u. a., wie der Einbandstoff für ein kostbares Altarbuch aus roter Seide und Japangold entsteht (Muster aus dem 18. Jahrhundert). Kurz ist auch eine Weberei ohne Jaquard mit einer Vorläufertechnik an der Seidenstraße zu sehen. (Erstsendung: 26. Dezember 1997)
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