Jakob (Kurland und Semgallen)

Jakob (Kurland und Semgallen)
Herzog Jakob Kettler

Jakob Kettler, Herzog von Kurland (* 28. Oktober 1610 in Goldingen; † 1. Januar 1682 in Mitau), war der Enkel des letzten Deutschordensmeisters Gotthard Kettler und herrschte von 1642 an über Kurland.

Herzog Jakob zeichnete sich durch eine überaus kluge und effektive Wirtschaftspolitik aus. Er führte sein kleines Land, das im Gebiet des heutigen Lettlands liegt, zu einer frühen wirtschaftlichen Blüte, so dass er bis heute in dieser Region verehrt wird.

Herzog Jakob wurde in Goldingen als einziger Sohn des Herzogs Wilhelm Kettler und seiner Frau Sophie von Preußen geboren. Da seine Mutter früh verstarb, wurde er ab 1612 von der verwitweten Kurfürstin Maria in Königsberg großgezogen. Der junge Prinz, der bereits mit 13 Jahren an der Universität Leipzig immatrikulierte und dort ehrenhalber zum Rektor ernannt wurde (eine für Fürstensöhne nicht unübliche Form der Auszeichnung), erwarb sich sehr früh den Ruf, ein hochgebildeter Mann zu sein, der seinen Alters- und Standesgenossen deutlich überlegen war.

Nach längeren Auslandsaufenthalten zwischen 1634 und 1637, die ihn unter anderem auch nach Amsterdam, Paris, Warschau und wahrscheinlich auch England führten, kehrte er in seine Heimat zurück und übernahm ab 1638 von seinem Onkel Herzog Friedrich Kettler einen Teil der Regierungsgeschäfte und mit dem Tod des Herzogs Friedrich im Jahre 1642 die Herrschaft über das kleine Land.

Zu den wirtschaftlichen Neuerungen, die Herzog Jakob in Kurland einführte, zählten die Errichtung von Schmiedewerkstätten, der Bau von Glashütten, Salpeter- und Seifensiedereien, Papiermühlen und Tuchfabriken. Er holte außerdem holländische Fachkräfte nach Kurland, um die erste Schiffswerft zu errichten. Zu den sozialen Einrichtungen, die ihn auf ihn zurückgehen, gehören das erste Hospital sowie ein Irrenhaus.

Auf James Island entstand für kurze Zeit eine Kolonie (siehe hierzu auch: Kurländische Kolonisierung Amerikas).

Nachkommen

Am 9. Oktober 1645 heiratete Herzog Jakob Luise Charlotte von Brandenburg (3. September 1617–1676), die älteste Tochter des Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg:

Literatur

  • Robert Hassencamp: Ein brandenburgisch-bergisches Eheproject im Jahre 1641, in: Beiträge zur Geschichte des Niederrheins. Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsvereins 10 (1895), S. 225-243.
  • Wilhelm Maier: Die geplante Heirat Philipp Wilhelms von Pfalz-Neuburg mit der Schwester des Grossen Kurfürsten, in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein insbesondere die alte Erzdiözese Köln 87 (1909), S. 162-173.

Weblinks



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