James Bond jagt Dr. No

James Bond jagt Dr. No
Filmdaten
Deutscher Titel: James Bond - 007 jagt Dr. No
Originaltitel: Dr. No
Produktionsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1962
Länge: ca. 110 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: Terence Young
Drehbuch: Richard Maibaum
Johanna Harwood
Berkely Mather
Terence Young
Produktion: Albert R. Broccoli
Harry Saltzman
Musik: Monty Norman
John Barry
Kamera: Ted Moore
Schnitt: Peter R. Hunt
Besetzung

James Bond - 007 jagt Dr. No ist ein britischer Spielfilm nach der gleichnamigen Romanvorlage von Ian Fleming. Es ist der erste James-Bond-Film, der auf der Grundlage von Flemings Werken entstand. Der Film kam 1962 in die Kinos. Die Hauptdarsteller Sean Connery und Ursula Andress schafften damit den internationalen Durchbruch.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der britische Agent James Bond (007) wird nach Jamaika geschickt, um herauszufinden, warum ein anderer Agent ermordet wurde und um die Quelle mysteriöser Energiewellen zu lokalisieren, welche die Flugbahnen amerikanischer Raketen aus Cape Canaveral stören. Im Film werden diese Wellen Toppling genannt.

Bond muss sich gegen Attentäter, die es auf sein Leben abgesehen haben, verführerische Frauen und eine giftige Spinne durchsetzen, während er eine Spur verfolgt, die ihn zu dem Minenbesitzer Dr. No führt. Mit Hilfe des einheimischen Fischers Quarrel und des CIA-Agenten Felix Leiter findet Bond das Hauptquartier dieses Mannes auf der (fiktiven) Insel Crab Key. Dort trifft er die schöne Muschelsammlerin Honey Ryder, die No verdächtigt ihren Vater ermordet zu haben. Mit Quarrel und Honey dringt Bond in das Herz der Insel vor. In einem radioaktiv verstrahlten Sumpf werden sie von den Wachen Dr. Nos gestellt, Quarrel getötet, Bond und Honey gefangengenommen. Zu ihrer Überraschung werden sie eher wie Gäste und nicht wie Gefangener behandelt und schließlich No persönlich vorgestellt. Dieser ist ein fanatischer Wissenschaftler, der sich an den USA für die Mißachtung seiner wissenschaftlichen Fähigkeiten rächen will. Amerikanische Raketen, die von Cape Canaveral starten, werden von ihm per Toppling zum Absturz gebracht, die Energie dazu gewinnt er aus einem eigenen Atomreaktor. No bietet Bond, von dessen Fähigkeiten er beeindruckt ist, an, in seiner Verbrecherorganisation S.P.E.C.T.R.E. mitzuarbeiten. Als Bond ablehnt, lässt er ihn zusammenschlagen und einsperren. Bond kann aus seiner Zelle entkommen und, mit dem Schutzanzug eines Technikers verkleidet, den Atomreaktor sabotieren. Während der Stützpunkt um sie herum zu explodieren beginnt, stellt No Bond zum Kampf und stirbt, als ihn dieser in das kochende Kühlwasser des Reaktors stößt. Zusammen mit Honey kann Bond schließlich in letzter Sekunde von der Insel entkommen.

Entstehungsgeschichte

Als erster Kinofilm einer möglichen James-Bond-Reihe war die Verfilmung des Romans „Feuerball“ geplant. Doch aufgrund der rechtlichen Auseinandersetzung zwischen Ian Fleming, Kevin McClory und Jack Whittingham entschied sich die Produktionsfirma Eon Productions Ltd. für den Roman Dr. No.

Die in James Bond jagt Dr. No von der Filmproduktionsfirma Eon Productions Ltd. erstmals auf die Leinwand gebrachten Merkmale der Filmfigur des James Bond wurden in Anlehnung an die von Ian Fleming erschaffene Romanfigur des James Bond entwickelt. Es wurde sich nach den in den Romanen erläuterten Erscheinungen und Verhaltensweisen gerichtet. Ebenfalls wird der familiäre Hintergrund der Figur übernommen, auch wenn Fleming erst nach dem Start der Filmreihe den Vater des Geheimagenten zum Schotten macht. Dies geschah in Anlehnung an den Schauspieler Sean Connery. Des Weiteren stammen die Begrüßung „Mein Name ist Bond. James Bond.“ und ein Großteil der Rollennamen aus den Romanen.

Das Konzept der Filmreihe wird im ersten Teil teilweise eingeführt. Dazu zählt die von Monty Norman komponierte und vom Orchester John Barry gespielte Erkennungsmelodie, der Revolverlauf-Beginn jedes James-Bond-Films, mindestens eine starke und erotische Frauenrolle, die Wahl von exotischen Handlungsorten, die Verwendung von Gadgets und besonderen Fahrzeugen zur Rettung der Welt und das Charakteristikum eines größenwahnsinnigen Bösewichts. Dieser wird von verschiedenen Handlangern unterstützt. Gegenüber den folgenden Filmen der Reihe fehlt bei James Bond jagt Dr. No die obligatorische Einleitungssequenz, der so genannte Teaser. Diese wurde erstmals im Kinofilm „Liebesgrüße aus Moskau“ verwendet.

Die bekannte Figur des „Q“, alias Major Boothroyd, wird in diesem Film noch von dem Schauspieler Peter Burton gespielt. Ab dem zweiten Bond-Film „Liebesgrüße aus Moskau“ trat dann Desmond Llewelyn in der Rolle auf und spielte sie bis zu seinem Tod 1999. Bereits in diesem Film waren Bernard Lee als Geheimdienstchef „M“ und Lois Maxwell als - in Bond verliebte - Sekretärin Miss Moneypenny zu sehen. Beide Darsteller spielten diese Rollen jahrzehntelang.

Der Bühnenbildner Ken Adam wurde von den Produzenten Albert R. Broccoli und Harry Saltzman beauftragt, die unterschiedlichen benötigten Kulissen in den Pinewood Studios zu bauen. Trotz des niedrigen Budgets für die Kulissen schuf Adam eine futuristische, nicht realitätsnahe Welt und trug somit ebenfalls zum kommerziellen Erfolg des Werkes bei. Obwohl sich die beiden Produzenten Broccoli und Saltzman sicher waren, wurde ihnen vom Filmunternehmen United Artists nur das geringe Budget von rund einer Million Dollar zur Verfügung gestellt. Allein im Vereinigten Königreich spielte der Kinofilm seine Produktionskosten um ein Vielfaches wieder ein.

United Artists hatte schon vor Drehbeginn des Films einen Vertrag über den Vertrieb von sechs James-Bond-Filmen abgeschlossen, und nachdem sich der Erfolg von James Bond jagt Dr. No. abzeichnete, begann Eon Productions Ltd. mit der Produktion des zweiten Films Liebesgrüße aus Moskau.

Drehorte

Kritiken

„Erster Film der populären und – trotz mehrfachen Hauptdarsteller-Wechsels – langlebigen Serie von Actionfilmen, die seit 1962 Motive aus Romanen des Engländers Ian Fleming (1908 – 1964) zu einer spektakulären Genre-Mischung verarbeitet.“

Lexikon des internationalen Films

Sonstiges

Beim ersten James-Bond-Film entstieg Ursula Andress im cremefarbenen Baumwoll-Bikini mit breitem Gürtel dem Meer. Die Szene sorgte für eine sprunghafte Verbreitung des bis dahin mit moralischen Sorgenfalten betrachteten Textilstücks. In Anknüpfung an diese Szene entstieg Halle Berry 2002 im James-Bond-Film „Stirb an einem anderen Tag“, ebenfalls in einem Bikini, in einem ähnlichen Design, unter den Blicken von James Bond, gespielt von Pierce Brosnan, dem Meer.

Anthony Dawson, der den verräterischen Professor Dent spielte, war in den Bond-Filmen Liebesgrüße aus Moskau und Feuerball als Bösewicht Blofeld jeweils nur im Ansatz zu sehen und wird in den Credits dafür auch nicht erwähnt.

In „Das große James Bond Buch“ von Siegfried Tesche erfährt man, dass die Produktionskosten des Films knapp unter 1 Mio. Dollar lagen. Das meiste Geld wurde von Ken Adam benötigt, der für den Bau der verschiedenen Sets zuständig war.

Auszeichnungen

Ursula Andress erhielt 1964 den Golden Globe Award als Beste Nachwuchsdarstellerin. Im selben Jahr errang bei der Vergabe der Laurel Awards der Film hinter dem Western McLintock einen 2. Platz in der Kategorie Bestes Action-Drama. Sean Connery belegte als Bester Action-Darsteller hinter John Wayne (MacLintock) und Steve McQueen (Gesprengte Ketten) Platz 3.

Literatur

  • Michael Marti, Peter Wälty: James Bond und die Schweiz. Basel 2008. ISBN 978-3-905800-20-3
  • Danny Morgenstern, Manfred Hobsch: James Bond XXL. Schwarzkopf & Schwarzkopf - ISBN 3896025457

Weblinks


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