James-Bond-Film

James-Bond-Film
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James Bond, auch bekannt als 007, ist ein fiktiver Geheimagent des britischen Geheimdienstes MI6. Im Jahr 1952 vom Schriftsteller Ian Fleming erfunden, wurde er vor allem durch die seit den 1960er Jahren erfolgreiche Filmreihe weltbekannt. Heute gilt die Figur des James Bond als popkulturelle Ikone.

Inhaltsverzeichnis

Buch

Ian Fleming, der während des Zweiten Weltkriegs selbst britischer Geheimdienstangehöriger war, entwickelte die Figur James Bond vermutlich nach dem Vorbild des britischen Marineoffiziers Patrick Dalzel-Job, der im Zweiten Weltkrieg erfolgreich hinter den feindlichen Linien spionierte und von Fleming in seinen Memoiren beschrieben wurde. Den Namen seiner Romanfigur wiederum übernahm Fleming von dem Ornithologen James Bond, auf dessen Buch „Birds of the West Indies“ (deutsch: Vögel der Antillen) er gestoßen war. Im Film „Stirb an einem anderen Tag“ (2002) nutzt Bond (Pierce Brosnan) dieses Buch, um sich gegenüber Jinx (Halle Berry) als Ornithologe auszugeben.

Fleming schrieb zwölf Romane und zwei Kurzgeschichten-Bände mit James Bond als Titelhelden, die schon vor der Filmserie sehr erfolgreich waren. Nach seinem Tod 1964 setzten andere Autoren – siehe weiter unten – die Romanreihe fort. Seit John GardnersLizenz zum Töten“ wurden die Romane anhand der Filme konzipiert, nicht mehr umgekehrt.

2004 hat Ian Fleming Publications (Glidrose) eine neue Buchreihe angekündigt, die das Leben Bonds als 13-Jährigen am Eton College thematisiert. Charlie Higson hat die ersten Young Bond-Romane dieser Serie veröffentlicht. Bereits Ende der 60er verfasste Arthur Calder-Marshall einen Roman, der in der Jugendzeit von James Bonds Neffen James spielt. Diese Idee wurde Anfang der 90er von John Peel mit sechs Romanen weitergeführt.

Während sich die Filme der 60er und 70er Jahre noch relativ eng an Flemings Romanen orientierten (Ausnahme: „Der Spion, der mich liebte“, von dem nur der Titel verwendet werden durfte), wurden in den 80ern zunächst noch die Kurzgeschichten herangezogen. Von 1989 bis 2002 wurden die Filme gänzlich ohne literarisches Vorbild konzipiert. Lediglich der Bond-Film „Casino Royale“ aus dem Jahre 2006 basiert wieder auf einem Werk Ian Flemings, seinem gleichnamigen Erstling, wogegen der ebenfalls „Casino Royale“ betitelte Film von 1967 nicht zur offiziellen Bond-Reihe zählt.

Die Romanfigur James Bond

Fleming gibt bis auf eine Ausnahme in „You Only Live Twice“ in seinen Romanen kaum Aufschluss über den Lebenslauf seiner Hauptfigur. Diese Lücke hat John Pearson mit dem 1973 erschienenen Buch: „James Bond: The Authorized Biography“ geschlossen, indem er die knappen Angaben aus Flemings Roman ausbaute:

Demnach erblickte James Bond am 11. November 1920 als Sohn des schottischen Ingenieurs Andrew Bond und einer Schweizer Bergsteigerin, der Waadtländerin[1] Monique Bond, geborene Delacroix, in Wattenscheid im Ruhrgebiet das Licht der Welt. Nachdem die Eltern 1931 bei einem Ski-Unfall in Chamonix ums Leben kamen, wuchs Bond zusammen mit seinem älteren Bruder Henry bei seiner Tante Charmaine Bond in Pett Bottom bei Canterbury auf. Mit 13 kam er zum Elite-Internat Eton College, von dem er mit 15 aufgrund eines Zwischenfalls mit einem Zimmermädchen verwiesen wurde. Er wurde daraufhin nach Fettes in Edinburgh geschickt, wo auch sein Vater zur Schule gegangen war. Nach seiner Ausbildung ging er zur freiwilligen Reserve der Königlichen Marine, um zu Beginn des Zweiten Weltkriegs im Marine-Nachrichtendienst die Bewegungen der deutschen U-Boot-Flotte zu beobachten. Dazu wurde er auf der militärisch schwer befestigten Insel Wangerooge von einem britischen U-Boot abgesetzt. Im Inselsand eingegraben, sollte er die Schifffahrtsrinne vor Wangerooge observieren, durch die U-Boote in den Reichskriegshafen Wilhelmshaven ein- und ausliefen. Bald erreichte er den Rang eines Commanders, worauf ihm der Weg in die Doppel-Null-Abteilung offen stand.

Die Trilogie von Samantha Weinberg ergibt weiteren Aufschluss über Bonds Karriere. In den Romanen wird in Form von Tagebucheinträgen aus der Sicht der Sekretärin Ms. Miss Moneypenny über Erlebnisse mit James Bond berichtet, die in keinem der Bond-Romane vorkommen. Bei dieser Gelegenheit wird auch Moneypennys Vergangenheit näher beschrieben.

In den Romanen ist James Bond von durchschnittlicher Statur und ähnelt Hoagy Carmichael. Er hat schwarze Haare, eine Locke fällt immer unbändig in die Stirn. Seine Augen sind blau-grau. Sein schmales Gesicht und seine hohen Wangenknochen geben ihm zusammen mit seinen Augen einen kühlen Ausdruck. Besonderes: Er hat eine schmale Narbe auf der Wange. Außerdem hatte er eine Hauttransplantation an der rechten Hand, nachdem ihm ein sowjetischer Spion ein Erkennungsmerkmal in diese ritzte.

Ein Brief Flemings gibt weiteren Aufschluss über Bonds Aussehen: 185 cm groß, schmale Hüften, Mitte 30, trägt mit zwei Knöpfen zu schließenden, einreihigen Anzug aus dunkelblauem Kammgarn, schwarzen Ledergürtel und eine Rolex-Oyster-Perpetual-Armbanduhr.

Nicht erwähnt in der (fiktiven) Biografie der Times ist das Privatleben: eine Verlobte (Vesper Lynd in Casino Royale), einmal verheiratet für 24 Stunden (Teresa „Tracy“ Draco-Bond in Im Dienst Ihrer Majestät), vermutlich ein Nachkomme (Kissy Suzuki ist schwanger in Man lebt nur zweimal).

Bibliografie der Bond-Romane

In Klammern stehen das Erscheinungsjahr und, falls übersetzt, der deutsche Titel (bei mehreren Auflagen auch verschiedene).

Erzählte Zeit der Bond-Romane

Erzählte Zeit der Bond-Romane
Romane von Ian Fleming Erzählte Zeit
Casino Royale Ende Mai bis Mitte Juli 1951
Leben und sterben lassen Januar bis Mitte Februar 1952
Moonraker Ende Mai 1953
Diamantenfieber Mitte Juli bis Mitte August 1953
Liebesgrüße aus Moskau Anfang Juni bis Mitte August 1954
James Bond jagt Dr. No Februar bis Mitte März 1956
Goldfinger Ende April bis Anfang Juni 1957
Riskante Geschäfte (aus 007 James Bond greift ein) Oktober 1957
Ein Minimum an Trost (aus 007 James Bond greift ein) Februar 1958
Die Hildebrand-Rarität (aus 007 James Bond greift ein) April 1958
Tod im Rückspiegel (aus 007 James Bond greift ein) Mai 1958
Für Sie persönlich (aus 007 James Bond greift ein) September bis Oktober 1958
Feuerball Mai bis Anfang Juni 1959
Octopussy (aus Octopussy (and the Living Daylights)) Juli 1960
Der Hauch des Todes (aus Octopussy (and the Living Daylights)) Ende September bis Anfang Oktober 1960
Globus – meistbietend zu versteigern (aus Octopussy (and the Living Daylights)) Juni 1961
Im Dienst Ihrer Majestät September 1961 (erster Teil)
Der Spion, der mich liebte Oktober 1961 (ab dem Kapitel, in dem James Bond auftaucht)
Im Dienst Ihrer Majestät November 1961 bis 1. Januar 1962 (zweiter Teil)
Du lebst nur zweimal Ende August 1962 bis April 1963
Der Mann mit dem goldenen Colt November 1963 bis Ende Februar 1964

Schauplätze

Schauplätze der James-Bond-Romane
Roman Schauplätze (fiktive Orte in Anführungszeichen)
Casino Royale "Royale-les-Eaux" (fiktiver Ort in Frankreich)
Leben und sterben lassen Jamaika, Florida, New York City
Moonraker London, Grafschaft Kent
Diamantenfieber Guinea (Französisch-Westafrika), London, New York City, Saratoga (New York), Las Vegas, "Spectreville" (fiktive Geisterstadt in Nevada), Los Angeles
Liebesgrüße aus Moskau Sowjetunion, London, Istanbul, Balkanhalbinsel, Paris
James Bond jagt Dr. No London, Jamaika, "Crab Key" (fiktive jamaikanische Insel zwischen Jamaika und Kuba)
Goldfinger Miami, London, Grafschaft Kent, Frankreich, New York City, Kentucky
Feuerball Grafschaft Sussex, Paris, London, Bahamas
Der Spion, der mich liebte Adirondack Mountains
Im Dienst Ihrer Majestät "Royale-les-Eaux", London, Schweiz, München
Du lebst nur zweimal London, Tokio, Fukuoka, Kuroshima (Taketomi), Kyōto
Der Mann mit dem goldenen Colt London, Jamaika

Fahrzeuge

Bonds Autos
Roman Autos
Casino Royale Bonds erstes Auto wird in dem Roman „Casino Royale“ eingeführt: Ein schlachtschiffgrauer Bentley 4½ Liter mit Marchal-Frontscheinwerfern, Amherst-Villiers-Kompressor (Blower) und Vanden-Plas-Karosserie. In einem Versteck unter dem Armaturenbrett befindet sich ein .45 ACP Colt mit langem Lauf. James Bonds Blower-Bentley hat das Baujahr 1930.
Moonraker Nachdem der Blower-Bentley in „Moonraker“ ein jähes Ende findet, kauft sich Bond für circa 5000 £ einen neuen Bentley: Einen ebenfalls schlachtschiffgrauen Mark VI mit 2-door-drophead-Karosserie und einem in dunkelblauen Leder gestalteten Innenraum. Nach „Moonraker“ kommt er in keinem Flemingschen Roman mehr vor.
Goldfinger Ein kurzes Gastspiel hat in dem Roman „Goldfinger“ ein Dienstwagen des Secret Intelligence Service, nämlich ein Aston Martin DB Mark III, der von Ian Fleming fälschlicherweise als „DB III“ bezeichnet wird. Es ist der einzige Wagen in den James-Bond-Romanen, der mit „Spezialausstattung“ versehen ist: Schalter, um Form und Farbe der Front- und Rückleuchten zu verändern, verstärkte Stoßstangen, ein .45 ACP Colt mit langem Lauf unter dem Fahrersitz, ein Empfangsgerät, das auf eine Sendeanlage namens „Homer“ abgestimmt ist und eingebauter Hohlraum zum verdeckten Transport. In der Verfilmung von 1964 wird der Original-Prototyp des DB V eingesetzt.
Feuerball In dem Roman „Feuerball“ wird von Ian Fleming das letzte Bondauto eingeführt. Als Basis dient ein Bentley R Continental Coupé, mit dem ein „reicher Idiot“ auf der Great West Road gegen einen Telegraphenmast gerast ist. Bond kauft das Unfallfahrzeug für 1500 £, lässt es reparieren und den im Mai 1954 eingeführten 4,8 L Reihensechszylinder Ottomotor einbauen. Danach lässt er sich von H. J. Mulliner & Co. für 3000 £ eine neue Cabrio-Karosserie (zweitürig, zweisitzig) mit zwei Schalensitzen in schwarzem Leder anfertigen. Lackiert wird der Bentley, den Bond liebevoll „Lokomotive“ getauft hat, in schlachtschiffgrau. Des Klangs wegen lässt Bond Zwei-Inch-Doppelendrohre anbringen und, um die Leistung zu steigern, einen Arnott-Kompressor einbauen. Anstatt des „Winged B“ von Bentley ziert den Kühlergrill eine achteckige silberne Schraube.

Filme

██ Dreh- und Spielorte der Bond-Filme
██ nur Spielorte
██ reine Drehorte

1961 erwarben die Produzenten Harry Saltzman und Albert R. „Cubby“ Broccoli die Filmrechte für die Bücher Flemings und gründeten die Produktionsgesellschaft Eon Productions Ltd. Gemeinsam mit der Filmgesellschaft United Artists brachten sie 1962 den ersten Bond-Film mit dem Titel „Dr. No“ heraus. Seitdem erscheint spätestens alle vier Jahre ein neuer „Bond“ – einzig nach dem Zusammenbruch des Ostblocks 1989 gab es eine sechsjährige Unterbrechung zwischen den Filmen „Lizenz zum Töten“ (1989) und „GoldenEye“ (1995). Damit ist die 007-Saga eine der längsten bestehenden und eine der wirtschaftlich erfolgreichsten Filmreihen in der Filmgeschichte.

Seit dem Tod von Albert R. Broccoli im Jahre 1996 führen sein Stiefsohn Michael G. Wilson und seine Tochter Barbara Broccoli die Geschäfte weiter.

Die Rechte an den von Eon Productions Ltd. produzierten James-Bond-Filmen lagen bis 1975 allein bei Danjaq S. A. und werden seit dem Verkauf des 50 %igen Anteil Saltzmans an United Artists von Danjaq S. A. und United Artists kontrolliert. Seit 1981 kontrolliert Metro-Goldwyn-Mayer als Mutterfirma von United Artists den Verleih der Filmreihe und besitzt Anteil am Copyright aller Filme. Seit der vollzogenen Übernahme von Metro-Goldwyn-Mayer (und der Tochterfirma United Artists) durch ein von Sony (und dessen Tochterunternehmen, die Sony Pictures Entertainment) geführtes Konsortium wird über den Vertrieb der bisher produzierten und der zukünftigen James-Bond-Filme verhandelt.

Alle bisherigen Bond-Filme wurden in den Pinewood Studios bei London produziert, wo für die teilweise sehr aufwändigen Sets eigene Hallen errichtet wurden.

Filmografie

James-Bond-Filme (EON)
Lfd. Nr. Premiere Deutscher Titel Originaltitel Bond-Darsteller Regisseur
1 05.10.1962 James Bond jagt Dr. No Dr. No Sean Connery Terence Young
2 10.10.1963 Liebesgrüße aus Moskau From Russia With Love
3 17.09.1964 Goldfinger Goldfinger Guy Hamilton
4 09.12.1965 Feuerball Thunderball Terence Young
5 12.06.1967 Man lebt nur zweimal You Only Live Twice Lewis Gilbert
6 12.12.1969 Im Geheimdienst Ihrer Majestät On Her Majesty’s Secret Service George Lazenby Peter R. Hunt
7 14.12.1971 Diamantenfieber Diamonds Are Forever Sean Connery Guy Hamilton
8 27.06.1973 Leben und sterben lassen Live and Let Die Roger Moore
9 18.12.1974 Der Mann mit dem goldenen Colt The Man with the Golden Gun
10 07.07.1977 Der Spion, der mich liebte The Spy Who Loved Me Lewis Gilbert
11 26.06.1979 Moonraker – Streng geheim Moonraker
12 24.06.1981 In tödlicher Mission For Your Eyes Only John Glen
13 06.06.1983 Octopussy Octopussy
14 22.05.1985 Im Angesicht des Todes A View to a Kill
15 29.06.1987 Der Hauch des Todes The Living Daylights Timothy Dalton
16 13.06.1989 Lizenz zum Töten Licence to Kill
17 13.11.1995 GoldenEye GoldenEye Pierce Brosnan Martin Campbell
18 12.12.1997 Der Morgen stirbt nie Tomorrow Never Dies Roger Spottiswoode
19 08.11.1999 Die Welt ist nicht genug The World Is Not Enough Michael Apted
20 18.11.2002 Stirb an einem anderen Tag Die Another Day Lee Tamahori
21 14.11.2006 Casino Royale Casino Royale Daniel Craig Martin Campbell
22 29.10.2008 Ein Quantum Trost Quantum of Solace Marc Forster
Sonstige Filme
21.10.1954 Casino Royale Casino Royale Barry Nelson William H. Brown
13.04.1967 Casino Royale Casino Royale David Niven John Huston, Val Guest, Robert Parrish
06.10.1983 Sag niemals nie Never Say Never again Sean Connery Irvin Kershner

Merkmale

Die James-Bond-Filme haben ein eigenes Subgenre des Agententhrillers geschaffen. Typisch sind folgende Merkmale:

  • In den früheren Filmen Superschurken, die versuchen, den Kalten Krieg für ihre Zwecke zu instrumentalisieren;
  • Schnelle Autos und die in der Regel von Q entwickelten technischen Spielereien („Gadgets“), beispielsweise
  • Stunts bzw. Spezialeffekte, welche oft die Gesetze der Physik missachten;
  • Verfolgungsjagden, auf Skiern oder mit anderen Wintersportgeräten, mit Motorrädern, luxuriösen Limousinen oder Luftfahrzeugen;
  • Zweikämpfe, häufig an ungewöhnlichen Orten, wie etwa unter Wasser, auf einer Weltraumstation oder in einer Parabolantenne;
  • Von einem exotischen Schauplatz zum anderen springende Haupthandlung;
  • Schöne Frauen (Bond-Girls) als Bonds Gespielinnen, beginnend mit Der Hauch des Todes hält Bond eine gewisse Treue zu seinen Partnerinnen.
  • Der ewige (und ewig erfolglose) Flirt mit der Chefsekretärin Miss Moneypenny;
  • Wiederkehrende Bond-Zitate wie seine Bestellung „Wodka Martini – geschüttelt, nicht gerührt“ (engl.: „Shaken, not stirred“) und die berühmt gewordene Vorstellung „The name is Bond. James Bond.“ Letzteres hat Ian Fleming von Honoré de Balzac übernommen, in dessen Roman Maestro Guarnerio sich die Hauptfigur mit „My name is Fox. Sir Vincent Fox“ vorstellt. Bond stellt sich in jedem Film mindestens einmal so vor, mit Ausnahme von Ein Quantum Trost.
  • Typisch ist auch, dass Bond, in vielen Fällen zusammen mit dem jeweiligen Bond-Girl, von seinem Gegenüber immer wieder durch besonders raffinierte, aufwendige und zeitintensive Methoden getötet/gefoltert werden soll und es ihm immer wieder gelingt, in letzter Sekunde zu entkommen. Meistens wurde er zuvor mit Schusswaffen bedroht und ein einfacher Schuss hätte jeweils sein Ende bedeuten können.

Bond selbst wird einerseits als ein galanter, andererseits ironischer (vor allem bei Roger Moore) bis zynischer (Sean Connery) Macho skizziert, der von einer Aura der Unverwundbarkeit umgeben ist. Das Rauchen wurde Bond in den neueren Filmen abgewöhnt. Seine Waffe, eine Beretta, musste Bond gleich im ersten Film gegen eine Walther PPK eintauschen, die er bis Der Morgen stirbt nie verwendete. Seitdem schießt Bond aus einer Walther P99, in Ein Quantum Trost benutzt er allerdings wieder eine PPK. Die Handlung hat nicht viel mit tatsächlicher Geheimdienstarbeit zu tun. Lediglich Details wie die Bezeichnung der Führungspositionen mit Buchstaben wie „M“ und „Q“ hat Fleming vom britischen Geheimdienst MI6 übernommen.

Charakteristisch für jeden Bond-Film ist seit Liebesgrüße aus Moskau die kurze Szene mit dem Pistolenlauf am Anfang („Gun Barrel Sequence“' – Im Film Stirb an einem anderen Tag fliegt dabei erstmalig eine Kugel auf den Zuschauer zu). Zu Beginn ertönt das von Monty Norman geschriebene und durch John Barrys Arrangement berühmt gewordene Thema aus Dr. No, das „James Bond Theme“. Darauf folgt eine Sequenz (Teaser), die entweder ein vom Hauptfilm unabhängiges Kurzabenteuer oder einen Prolog im üblichen Sinne zeigt. Nun erst folgt der meist sehr aufwendig gestaltete Vorspann, in dem die Credits erscheinen und der mit einem extra komponierten Filmsong unterlegt ist. Bis Lizenz zum Töten war Maurice Binder Schöpfer dieser kunstvollen Sequenzen. Nach dessen Tod im Jahr 1991 übernahm Daniel Kleinman und führt seither Binders Tradition bis einschließlich Casino Royale fort. Die Titelsequenz zu Ein Quantum Trost wurde von der Firma MK12 erstellt.

Spielszenen

Typisch für die Welt der James-Bond-Filme und -Romane sind die vielen Spielszenen; so wird die Figur Bonds literarisch auch beim Glücksspiel eingeführt:

  • Baccara: Bond duelliert sich im Roman Casino Royale mit seinem Widersacher Le Chiffre beim Baccara, und ebenso mit Emilio Largo in Feuerball. Baccara, genauer die Variante Chemin de fer, ist offenbar Bonds Lieblingsspiel: James Bond jagt Dr. No, Im Geheimdienst Ihrer Majestät, In tödlicher Mission und GoldenEye enthalten ebenfalls Szenen, in denen Bond dieser Leidenschaft frönt.
  • Backgammon: Im Film Octopussy betrügt Kamal Khan beim Backgammon, Bond durchschaut den Betrug und schlägt Kamal Khan mit dessen eigenen „Glückswürfeln“.
  • Black Jack kommt im Roman Diamantenfieber und im Film Lizenz zum Töten vor.
  • Bridge: Im Roman Moonraker überführt Bond Sir Hugo Drax als Falschspieler beim Bridge; Bond betrügt besser und gewinnt die Partie (vgl. Duke of Cumberland Hand). Im Film gibt es nur einen kurzen Hinweis von Sir Frederick Gray, dass er mit Sir Hugo einmal Bridge gespielt habe. Hinweise auf Bridge finden sich auch in Dr. No und Feuerball.
  • Calcutta-Auktion: Im Roman Diamantenfieber versuchen die Killer Wint und Kidd eine Meilenwette auf der RMS Queen Elizabeth zu manipulieren.
  • Canasta und Gin Rummy: Im Film betrügt Auric Goldfinger einen Herrn Simmons beim Gin Rummy. Goldfingers Sekretärin (dargestellt von Shirley Eaton) sieht aus einem Hotelzimmer mithilfe eines Teleskops Herrn Simmons in die Karten und teilt Goldfinger, der ein Hörgerät zu tragen scheint, die Werte per Funk mit. Bond entdeckt den Betrug und verführt die Sekretärin, die dann in einer der berühmtesten Filmszenen als goldüberzogene Leiche in Bonds Bett endet. Im Roman spielt Goldfinger mit einem Herrn Du Pont Canasta, was insofern weniger gut passt, als Canasta zwar auch zu zweit gespielt werden kann, aber eigentlich ein Spiel für vier Personen ist. Bei einer Bahnfahrt in Leben und sterben lassen vertreibt sich Bond die Zeit mit Solitaire u.a. bei einer Partie Gin Rummy.
  • Computerspiel: In Sag niemals nie misst sich Bond mit Largo bei Domination, einem von Largo selbst erfundenen Computerspiel, dessen Ziel die Weltherrschaft ist. Bond verliert mehrere Spiele um einzelne Länder, siegt aber im Kampf um die gesamte Welt und gewinnt das Spiel.
  • Golf: Ian Fleming war ein begeisterter Golf-Spieler (er starb an einem Herzinfarkt, der ihn am Golfplatz traf) und so hat er auch dieses Spiel mit der Figur James Bonds verbunden: Auric Goldfinger betrügt beim Golf, doch Bond vertauscht Goldfingers Golfball mit einem anderen und gewinnt so die Partie.
  • (Manipulierte) Pferderennen und -wetten spielen im Roman Diamantenfieber und im Film Im Angesicht des Todes eine wichtige Rolle.
  • Poker: Im Film Casino Royale spielen Bond und Le Chiffre Texas Hold’em anstelle von Baccara wie im Roman.
  • Roulette: Im Roman Diamantenfieber spielt Bond in Las Vegas Roulette und gewinnt natürlich.
  • Schere, Stein, Papier: Im Roman Man lebt nur zweimal schildert Fleming in einem Kapitel ein Schere-Stein-Papier-Match zwischen James Bond und Tiger Tanaka.
  • Sic Bo (Dai Siu): Um auf die Spur von Francisco Scaramanga, dem Mann mit dem goldenen Colt, zu kommen, begibt sich Bond im Film in ein Casino in Macao, wo er beim Sic Bo auf Miss Anders trifft.

Schauplätze

Schauplätze der James-Bond-Filme
Film Schauplätze (fiktive Orte in Anführungszeichen)
Dr. No Kingston (Jamaika), „Crab Key“
Liebesgrüße aus Moskau „Spectre Island“, Istanbul, Belgrad, Zagreb; Triest, Venedig
Goldfinger Miami Beach, London (inkl. Golfplatz), Genf (Schweiz), Pilatus-Flugzeugwerke als „Auric Enterprises“ (Stans, Schweiz), Furkapass (Schweiz), Andermatt (Schweiz), Lexington und Fort Knox (beide Kentucky, USA)
Feuerball Paris und Umgebung, (Sanatorium nördlich von) London, Nassau (Bahamas)
Man lebt nur zweimal Hongkong, Tokio, Kobe, Vulkankrater in Japan
Im Geheimdienst Ihrer Majestät Zürich, Lauterbrunnen (Bern, Schweiz), Piz Gloria auf dem Schilthorn (Schweiz), Grindelwald
Diamantenfieber Diamantenmine in Südafrika, Amsterdam, Las Vegas, Ölplattform vor Baja California (Mexiko)
Leben und sterben lassen New York, „San Monique“ (Karibik), New Orleans
Der Mann mit dem Goldenen Colt Halong-Bucht, Phang Nga-Bucht (beide im Film China zugeordnet), Beirut, Macau, Hongkong, Bangkok
Der Spion, der mich liebte „Berngarten“ (Österreich), Kairo, Gizeh, Luxor-Tempel, Sardinien, „Atlantis“ (Plattform im Mittelmeer)
Moonraker Los Angeles und Kalifornien, Venedig, Rio de Janeiro, Urwald von Brasilien, Weltraum
In tödlicher Mission Ionisches Meer, Gegend von Madrid/Spanien, Cortina d'Ampezzo, Kreta, Korfu, Albanien (nicht näher benannt), das kleine Meteora-Kloster Agia Trias in Griechenland als „St. Cyrils“
Octopussy Kuba, Berlin, Sotheby’s in London, Udaipur, Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), RAF Air Bases in Northolt, Upper Heyford und Oakley stellen die fiktive US Air Base "Feldstadt" dar. Die Autoverfolgung in der Nähe von "Feldstadt" wurde auf der AVUS in Berlin gedreht.
Sag niemals nie Bahamas, Frankreich, Nordafrika, Monaco, Spanien
Im Angesicht des Todes Sibirien, Paris, San Francisco
Der Hauch des Todes Bratislava (Pressburg, Drehort war jedoch Wien), Wien, Tanger, Afghanistan, London, Kärnten (Österreich), Gibraltar
Lizenz zum Töten Key West, „Isthmus City“ in Südamerika
GoldenEye Archangelsk (im Film noch UdSSR), Monaco, Severnaja (Modell), eine Insel im Norden von Russland in der Nähe von Semlja, Sankt Petersburg, Kuba, Verzasca Staudamm im Tessin (Tusker Dam, Locarno, Südschweiz)
Der Morgen stirbt nie Khyber-Pass, Vietnam, Bangkok, Hamburg
Die Welt ist nicht genug Bilbao, London, Schottland, Baku (Aserbaidschan), Kasachstan, Kaspisches Meer, Istanbul
Stirb an einem anderen Tag Nordkorea, Cádiz/Spanien als Kuba, London, Island, Hong Kong
Casino Royale Tschechien: Strahov Kloster in Prag, Grandhotel Pupp in Karlsbad, Burg Loket nahe Karlsbad als „Montenegro“, Altstadt von Český Krumlov; Bahamas: Albany House, auf der Insel New Providence als „Liberianische Botschaft in Madagaskar“; Italien: Villa del Balbianello in Lenno am Comer See, Canal Grande in Venedig
Ein Quantum Trost Australien, Atacama-Wüste in Chile und Panama als „Bolivien“; Großbritannien: London als „Flughafen Bregenz“; Italien: Siena, Gardasee; Österreich: Feldkirch, Bregenz

Fahrzeuge

Bonds Autos
Film Autos
Dr. No Sunbeam Alpine Series 5
Liebesgrüße aus Moskau Bentley Mark IV
Goldfinger Aston Martin DB5
Feuerball Aston Martin DB5
Man lebt nur zweimal Toyota 2000 GT
Im Geheimdienst Ihrer Majestät Mercury Cougar 1969 Convertible, Aston Martin DBS
Diamantenfieber Ford Mustang Mach 1
Leben und sterben lassen
Der Mann mit dem Goldenen Colt AMC Hornet
Der Spion, der mich liebte Lotus Esprit Type 79
Moonraker
In tödlicher Mission Lotus Esprit, Citroën 2CV
Octopussy Alfa Romeo GTV6
Sag niemals nie
Im Angesicht des Todes Rolls-Royce Silver Cloud II, Renault R11, Chevrolet Corvette
Der Hauch des Todes Aston Martin Volante V8
Lizenz zum Töten
GoldenEye Aston Martin DB5, BMW Z3
Der Morgen stirbt nie BMW 750i = (Baureihe BMW E38)
Die Welt ist nicht genug BMW Z8
Stirb an einem anderen Tag Aston Martin V12 Vanquish
Casino Royale Aston Martin DBS, Ford Mondeo, Aston Martin DB5
Ein Quantum Trost Aston Martin DBS, Volvo S40R, Alfa Romeo 159, Ford Ka

James Bonds Verbündete

Desmond Llewelyn ist vor allem durch seine Rolle als Q in 17 James Bond-Filmen bekannt geworden

Siehe auch: Figuren aus James-Bond-Filmen

  • Q – Der Codename für den Erfinder der genialen Geräte (Gadgets), abgeleitet von „Quartermaster“ (Quartiermeister).
  • R – Im Film Die Welt ist nicht genug der Schüler von Q, gespielt von John Cleese.
  • M – James Bonds Vorgesetzte(r)
  • Felix LeiterCIA-Agent, später bei der DEA, James Bonds Freund
  • Valentin Dimitrewisz Zukovsky – ein ehemaliger KGB-Agent. Bond und Zukovsky haben nach vorheriger Feindschaft eine Zweckfreundschaft geschlossen.
  • Jack Wade – CIA-Verbindungsagent
  • Charles Robinson – MI6-Agent und James Bonds Freund.
  • General Anatol Gogol – Als KGB-Chef eigentlich Bonds Gegenspieler, doch bringen sich er und Bond durch das beidseitige Fair Play große Hochachtung entgegen. In Der Spion, der mich liebte arbeiten sie sogar zusammen.

Musik

siehe auch Liste der James-Bond-Titellieder

John Barry galt bis zum Verlassen der Filmserie im Jahr 1987 als Hauskomponist der Bondfilme. Versuche, ihn später zurückzuholen, scheiterten. Beim ersten Bondfilm, James Bond jagt Dr. No (1962), arrangierte und dirigierte er Monty Normans berühmt gewordenes James-Bond-Thema. Insgesamt komponierte Barry elf Bond-Soundtracks, in Ausnahmefällen sprangen andere Komponisten für ihn ein: George Martin (Leben und sterben lassen, 1973), Marvin Hamlisch (Der Spion, der mich liebte, 1977), Bill Conti (In tödlicher Mission, 1981), Michael Kamen (Lizenz zum Töten, 1989) und Eric Serra (GoldenEye, 1995). Seit 1997 ist David Arnold für die Filmmusik verantwortlich.

Gemäß einer allgemein verbreiteten Soundtrack-Konvention werden auch in den Bond-Film-Musiken die Haupt-Themen, insbesondere das Bond-Thema und die Melodien der Titellieder, variationsreich eingearbeitet, um dem Film neben der dramaturgischen Funktion eine musikalische Identität zu verleihen.

Das James Bond Theme von Monty Norman eröffnet seit Liebesgrüße aus Moskau jeden Bond-Film bis zu Stirb an einem anderen Tag mit der typischen Pistolenlaufeinstellung. In der Neuverfilmung von Casino Royale (2006) wurde der Film offenbar aus dramaturgischen Gründen ohne dieses Thema eröffnet. Der Film beginnt nach den Firmenlogos gleich mit dem Teaser (in Schwarz-Weiß), danach erst ist die logoähnliche Szene mit dem Pistolenlauf zu sehen (in Farbe). Sie leitet direkt über in den Titel-Vorspann, unterlegt aber mit der Einleitung des Titellieds. Erst gegen Filmende erklingt das Bond-Thema vollständig ausgearbeitet, wenn Bond als gereifter Agent 007 ins Bild tritt, und das Thema leitet nahtlos über in den Abspann. In Ein Quantum Trost schliesst das Bond-Thema mit der ikonenhaften Pistolenlaufeinstellung den Film ab und leitet über zum Abspann.

Zwei Bond-Abenteuer, die gelegentlich auch als ‚nicht offiziell‘ bezeichneten Produktionen von Casino Royale (1967) und Sag niemals nie (1983), bilden gerade auch aus musikalischer Sicht eine Art Ausnahme von der Regel. Beide Filme wurden unabhängig von Eon Productions Ltd. produziert. Zu ersterem Film komponierte Burt Bacharach die Musik, zu letzterem Michel Legrand. Beide Filme haben zwar ihre musikalische Identität; doch diese ist mit dem von John Barry maßgeblich entwickelten Bond-Sound der ‚offiziellen‘ Serie kaum zu vergleichen. Die Verwendung des Bond-Themas oder der Pistolenlaufsequenz war allein schon aus rechtlichen Gründen in diesen zwei Filmen ausgeschlossen.

Bis heute werden für die Titellieder weltbekannte Solisten und Gruppen verpflichtet – mit teils unterschiedlichen Erfolgen beziehungsweise Hitparadenplatzierungen. Dazu gehören beispielsweise Tom Jones, Nancy Sinatra, Louis Armstrong, Paul McCartney, A-ha, Tina Turner und Madonna. Gleich drei Titellieder interpretierte Shirley Bassey für die Bond-Serie: Goldfinger (1964), Diamonds Are Forever (1971) und Moonraker (1979). Während des Titelvorspanns von In tödlicher Mission (1981) war Sheena Easton mit ihrem Titelsong als erste und einzige Bond-Sängerin auch auf der Leinwand zu sehen (Madonnas Kurzrolle in Stirb an einem anderen Tag nicht eingerechnet). Den ersten Platz der US-Charts belegte die Gruppe Duran Duran mit A View To A Kill (1985), was sowohl davor als auch danach keinem anderen Bond-Song-Interpreten gelang.

Product-Placement

Product-Placement wird seit dem ersten James-Bond-Film bewusst eingesetzt.[2] Beispiele für gezielt platzierte Marken sind: Smirnoff Wodka in James Bond jagt Dr. No, Dom Pérignon in James Bond jagt Dr. No, Goldfinger und Der Spion, der mich liebte, Champagne Bollinger in jedem James-Bond-Film seit 1983 (Octopussy), vorher seit Leben und Sterben lassen (1973) sporadisch, Rolex in James Bond jagt Dr. No, Omega in GoldenEye und Die Welt ist nicht genug und Casino Royale, British Airways in GoldenEye und Stirb an einem anderen Tag, Philips in Der Hauch des Todes, Seiko in Octopussy, Sony in Man lebt nur zweimal, Octopussy, Stirb an einem anderen Tag und Casino Royale, Aston Martin in verschiedenen Filmen seit Goldfinger und BMW in GoldenEye, Der Morgen stirbt nie und Die Welt ist nicht genug, KUKA Roboter in Stirb an einem anderen Tag. Neben der klassischen Form des Product Placement im Sinne von visueller Produktdarstellung wurden auch explizite verbale Placements in James-Bond Filmen eingebaut, z. B. für Whiskas in Im Angesicht des Todes oder für Omega in Casino Royale.[3].

Kontinuität

Die Romane von Fleming bauen aufeinander auf, und auch deshalb erfreuen sich Fankreise der Diskussion, ob der James Bond der verschiedenen Filme ein und dieselbe Person sei. Das Äußere von Bond ändert sich bedingt durch den Wechsel der Schauspieler, zumeist ohne dass in den Filmen darauf eingegangen wird. Die Idee, dies durch eine Gesichtsoperation zu erklären, wurde für den ersten Wechsel (Im Geheimdienst Ihrer Majestät) überdacht, jedoch fallen gelassen.

In Casino Royale (2006) wird mit der Kontinuität endgültig gebrochen und ähnlich wie bei anderen Filmreihen (zum Beispiel bei den Batman-Filmen) die Geschichte nochmals neu und von vorne erzählt. Der Film handelt von Bonds erstem Einsatz, spielt aber in der Gegenwart. Außerdem spielt Judi Dench Bonds Vorgesetzte M, eine Rolle, die sie erst seit GoldenEye innehat. Der 22. Bond-Film, Ein Quantum Trost knüpft direkt an den Vorgänger Casino Royale an.

Weitere Verfilmungen

Als Harry Saltzman und Albert R. Broccoli die Verfilmungsrechte für Ian Flemings Bond-Romane erstanden, konnten sie zwei Titel nicht sichern: Casino Royale und Feuerball.

Casino Royale (1954/1967)

Hauptartikel: Casino Royale (1954) und Casino Royale (1967)

Casino Royale wurde bereits 1954 an Gregory Ratoff verkauft, dessen Agentur diese an CBS für die Produktion einer Fernsehshow vermitteln konnte. Erster Bond-Darsteller war damit der amerikanische Schauspieler Barry Nelson in einer vom Sender CBS produzierten Live-Adaption von Flemings Debüt-Roman Casino Royale. Den Gegenpart Le Chiffre spielte damals Peter Lorre. Mit dem vertrauten Bild des Kino-Bonds, wie wir ihn heute kennen, hatte die Theatershow aus dem Jahr 1954 nur sehr wenig gemein, zudem hieß „James“ Bond in diesem Film „Jimmy“ und arbeitete für die CIA.

Als Ratoff starb, verkaufte seine Frau die Rechte an Charles K. Feldman weiter. Feldman strebte zunächst — erfolglos — eine Partnerschaft mit Eon Productions Ltd. an und produzierte schließlich auf eigene Faust die Bond-Parodie Casino Royale, welche 1967 erschien. Diese Persiflage auf den James-Bond-Mythos ist mit den späteren Austin-Powers-Filmen vergleichbar. In der Rolle des James Bond 007 sind unter anderem David Niven, Peter Sellers und Terence Cooper zu sehen. Woody Allen spielt den Bösewicht und Neffen von James Bond – Jimmy Bond/Dr. Noah. Beteiligt war auch Ursula Andress (auch als James Bond 007, bzw. als Vesper Lynd), Darstellerin des ersten Bond-Girls in James Bond jagt Dr. No. Den Bösewicht „Le Chiffre“, gegen den James Bond am Baccara-Tisch antreten muss, verkörperte Orson Welles. Des Weiteren traten noch diverse international bekannte Schauspieler in (mehr oder weniger) kleinen Cameorollen auf. (Barbara Bouchet, William Holden, John Huston, Deborah Kerr, Daliah Lavi, George Raft, Charles Boyer, Peter O’Toole, Jean-Paul Belmondo).

Nach Feldmans Tod kaufte United Artists seine Produktionsfirma, an der auch Columbia Pictures Anteile durch die von CBS gesendete Fernsehshow besaß. Dies war der Grund für einen jahrzehntelangen Streit um den Status von Casino Royale. 1989 wurde Columbia Pictures von Sony aufgekauft. Die 1991 umbenannte Sony Pictures Entertainment versuchte nun, unter anderem auch durch eine Kooperation mit McClory, in das Bond-Filmgeschäft einzusteigen, was wiederum EON mit gerichtlichen Mitteln zu stoppen trachtete. Die Auseinandersetzung endete 1999 mit dem Aufkauf der restlichen Filmrechtanteile an Casino Royale durch EON. Ironischerweise kaufte Sony 2004 die MGM Studios (die 1981 mit United Artists fusionierte) auf, so dass die neuesten Bond-Filme doch unter Sonys Flagge erfolgen.

Sag niemals nie (1983)

1983 kam Sag niemals nie als letzter Auftritt von Sean Connery in der Rolle von Bond in die Kinos. Der Titel Never Say Never Again stammt von einer Anspielung Connerys Frau auf eine Aussage von Sean Connery, nie wieder James Bond spielen zu wollen. Der Skript basiert auf Whittingham und McClory. EON versuchte vergeblich die Verfilmung zu stoppen, um eine Schmälerung des Erfolgs von Octopussy aus demselben Jahr zu verhindern, was dann wahrscheinlich auch der Fall war. Der früher veröffentlichte Octopussy (ca. 187 Mio. Dollar) übertrumpfte das Konkurrenzprodukt Sag Niemals Nie (ca. 160 Mio. Dollar) finanziell nur geringfügig. Die US-amerikanischen Kinoverleihrechte lagen bei der Erstaufführung von Warner Bros.

Sag niemals nie hat mit Connery als Bond den gleichen Handlungsaufbau wie der 1965 gedrehte Film Feuerball und kann daher als Remake angesehen werden. Als Bösewicht Maximilian Largo ist Klaus Maria Brandauer und als Bondgirl Domino Kim Basinger zu sehen. Die Romanvorlage von Feuerball geht auf ein geplantes Drehbuch für einen Film James Bond Secret Agent von Anfang der 60er Jahre zurück, an welchem auch Fleming mitschrieb. Das Vorhaben zog sich damals in die Länge und Fleming verlor die Lust an der Verfilmung. Die bis dahin erarbeiteten Elemente verwendete Fleming 1960 für das Buch Thunderball, was die anderen Beteiligten veranlasste, Fleming der Verletzung des Urheberrechts anzuklagen. Dessen wurde er später für schuldig befunden.

Parodien

  • Die Bond-Filme wurden immer wieder parodiert: Zum ersten Mal wohl vom Carry-On-Team in Ist ja irre – Agenten auf dem Pulverfaß (1964) und in der US-Zeichentrickserie Geheimer Eichkater (Secret Squirrel), die von 1965 bis 1968 produziert wurde.
  • 1966 entstand Leise flüstern die Pistolen mit Dean Martin als „Matt Helm“. Es folgten vier Filme und 27 Romane von Donald Hamilton.
  • 1967 Casino Royal, eine Persiflage. Sie wird trotz aller Unterschiede zuweilen zu den Bond-Filmen gezählt, da sie auf Ian Flemings gleichnamigem Roman basiert. Zahlreiche Schauspieler (Peter Sellers, David Niven und Woody Allen) agieren als James Bond. Der Film ist eine Art Vorläufer von Austin Powers.
  • Die TV/Filmreihe „Solo für O.N.K.E.L.“ (1964-1968, 1983), welche im weitesten Sinne eine Parodie des Agentenfilmgenres ist. Gespielt wurden die Agenten im wesentlichen von Napoleon Solo und Illya Kuryakin für O.N.K.E.L. bzw. U.N.C.L.E. George Lazenby hatte als „JB“ einen Gastauftritt, ebenso einige Bösewichte aus den offiziellen Filmen. Ian Fleming half beim Entwurf der Fernsehserie. Die 105 Episoden wurden mit zusätzlichen Szenen zu acht Kino- bzw. Fernsehfilmen zusammengefasst.
  • 1967 Unternehmen Kleiner Bruder (Operation Kid Brother) mit Sean Connerys Bruder Neil in der Hauptrolle. In der Besetzung zahlreiche Schauspieler mit Bond-Bezug (etwa Adolfo Celi, Daniela Bianchi, Bernard Lee, Lois Maxwell und Anthony Dawson).
  • Maxwell „Get“ Smart als Agent 86 für die Organisation Control gegen die Gruppe KAOS. Q’s Erfindungen gehen hier, bei Maxwell, in der Regel in die Hose.
  • Harry Palmer, gespielt von Michael Caine, als Geheimagent wider Willen auf dem falschem Fuß; 3 Kinofilme in den 1960er Jahren und 3 Fernsehfilme um 1995.
  • Derek Flint, gespielt von James Coburn in zwei Filmen von 1966 und 1967, als übersmarter Geheimagent, der immer wieder aus seinem Ruhestand reaktiviert wird.
  • David Jason 1974 als Geheimagent 0014 in der Fernsehserie Edgar Briggs – Das As der Abwehr (The Top Secret Life of Edgar Briggs), mit Noel Coleman als The Commander.
  • Die Disney-Actionkomödie Condorman (1981) mit Michael Crawford und Oliver Reed parodiert nicht nur zahlreiche Bond-Klischees, sondern auch die beliebten Gadgets.
  • Mike MyersAustin Powers-Filme (1997 – 2002),
  • Rowan Atkinson mit seiner Figur Johnny English im gleichnamigen Film. Zuvor trat er schon in der Nebenrolle Nigel Small-Fawcett in Sag niemals nie auf.
  • Agent 00 – Mit der Lizenz zum Totlachen mit Leslie Nielsen und Agent 00 Nix – In hirnloser Mission mit Bill Murray
  • Die Jugendkrimi-Komödie 003 1/2 sowie die Figur „Jimmy Bondy“ in einem der zahlreichen Dudu-Käfer-Filme.
  • Agent 327, eine Comicserie des niederländischen Zeichners Martin Lodewijk.
  • In der Neuverfilmung von Der rosarote Panther hat Clive Owen einen Gastauftritt als 006, worauf Steve Martin süffisant meint „Ah, zur Superzahl hat es nicht gereicht“. Clive Owen galt damals als heißer Kandidat für die Neuverfilmung „Casino Royale“.
  • Der Actionfilm True Lies mit Arnold Schwarzenegger.
  • Derek Bunt ein alternder Geheimagent in der Disney Zeichentrickserie Darkwing Duck in der Folge „Superagent-Derrik Bunt“ (In Like Blunt).
  • Die Komödie The Tuxedo – Gefahr im Anzug mit Jackie Chan.

Sonstiges

  • Auch in den EON-Filmen ist es nicht Connery, der als Erster als Bond zu sehen ist: Der Stuntman Bob Simmons absolviert die Gunbarrel-Sequenz, mit der jeder (offizielle) Bond-Film startet. Erst seit Feuerball ist es der jeweils amtierende Bond-Darsteller, der in der Eingangssequenz tatsächlich schießt.
  • Sean Connery war nicht Flemings Wunschkandidat. Er hätte am liebsten jemanden wie Cary Grant in der Rolle gesehen, da dieser seiner Ansicht nach die eleganten Seiten des Agenten glaubhafter hätte verkörpern können. Connery als Schotte war dem Schriftsteller zu wenig feinsinnig, zu grobschlächtig und zu ‚behaart‘. Später änderte Fleming seine Meinung, nachdem Connery beim Vorsprechen für die Bond-Rolle durch seine überaus hervorstechende und männliche Gangart überzeugte. Cary Grant lehnte die Rolle ab, da er sich nicht für mehrere Bond-Filme verpflichten lassen wollte.
  • Die Sets der Filmreihe wurden von den Szenebildnern Ken Adam und Peter Lamont geschaffen. Ken Adam verließ James Bond nach der Produktion von Moonraker, sein Nachfolger wurde Lamont, der zuvor schon in anderen Funktionen an der Reihe mitwirkte.
  • Eigens für den Film "Man lebt nur zweimal" produzierte Toyota zwei Wagen des Typs 2000 GT in einer Cabrio-Variante.

Videospiele

1983 erschien das erste James-Bond-Videospiel mit dem Titel James Bond 007, damals noch für Konsolen wie Atari 2600 und den Heimcomputer Commodore 64. Das Spiel setzte sich aus den Genres Text-Adventure und Side-Scroller zusammen. Nach zwei Spielen zu Im Angesicht des Todes im Jahr 1985 und vier weiteren in den Folgejahren erschien 1990 mit James Bond: The Stealth Affair ein Grafik-Adventure in Point-and-Click-Manier. Das Action/Adventure-Spiel James Bond Jr. aus dem Jahr 1992 basiert inhaltlich auf einer Comicbuch-Serie des Verlags Marvel Comics. 1988 und 1990 brachte Domark zwei Filmumsetzung älterer James Bond-Filme, Leben und sterben lassen und Der Spion,der mich liebte, heraus. Das erste war eine Bootssimulation im Stil der Lotus-Spiele und das zweite eine Kombination aus Fahrsimulation und Shoot’em up, wie es auch in Lizenz zum Töten-Spiel (1989) umgesetzt wurde. 1993 programmierte das Kremlin-Team für Domark ein SEGA-Spiel namens James Bond 007 - The Duel, das im damaliger populärer Jump & Run Manier gespielt wurde.

Im September 1997 erschien mit dem Spiel GoldenEye 007 der erste Ego-Shooter im James-Bond-Universum. Das Spiel etablierte sich aufgrund von Grafik, Spielbarkeit und Mehrspieler-Modus als Videospiel-Klassiker. Das Spiel erschien nie in Deutschland, da es kurze Zeit nach der Veröffentlichung von der BPjM indiziert wurde.

Von 1999 bis 2007 besaß Electronic Arts die Exklusiv-Rechte an den James-Bond-Romanen und -Filmen. Im November 1999 erschien der Third-Person-Shooter Tomorrow Never Dies exklusiv für die Playstation sowie im Jahr 2000 Die Welt ist nicht genug u.a. wieder ähnlich wie GoldenEye 007 auf N64, Gameboy und PlayStation. Es sollte auch auf der neuen PlayStation 2 veröffentlicht werden, wurde dann aber als Agent im Kreuzfeuer veröffentlicht. Bis ins Jahr 2004 erschienen sechs weitere Spiele für mehrere Konsolen. Das Spiel 007 Racing (2000) von den Entwicklern Eutechnyx stellt als Rennspiel eine Ausnahme dar. Dem Spieler stehen 19 lizenzierte Autos aus allen Bond-Filmen zur Auswahl.

Agent Under Fire (Dt. Titel Agent im Kreuzfeuer, 2001) ist das erste James-Bond-Spiel, welches weder auf einem Roman von Ian Fleming noch auf einem der Filme basiert.

Das 2004 erschienene „Everything or Nothing“ ist eine inhaltliche Fortsetzung des Filmes „A View to a Kill“ mit neuen, nach Schauspielern (z. B. Willem Dafoe) modellierten Charakteren, originalen Synchronisationen und eigenständigem Titelsong (von Sängerin Mya). Ende 2004 erschien GoldenEye: Rogue Agent, in welchem man einen Schläger Goldfingers spielt. Es treten offiziellen Gegenspieler (sogar Dr. No) auf. 2005 erschien der Third-Person-Shooter Liebesgrüße aus Moskau.

Der amerikanische Spieleentwickler Activision erhielt ab September 2007 die offizielle Lizenz zur alleinigen Vermarktung von James-Bond-Spielen. Am 22. August 2007 verkündete Activision auf der Games Convention in Leipzig, dass bereits mit Hochdruck in Zusammenarbeit mit diversen Spieleentwicklungsfirmen an einem neuen James-Bond-Titel gearbeitet wird. Dieser wird für alle aktuellen und „Next-Generation“-Spielkonsolen sowie für PC erhältlich sein. Die Lizenz gilt bis 2014.

Siehe auch

Literatur

  • Kingsley Amis: Geheimakte 007 James Bond. Ullstein, Frankfurt/M.-Berlin 1965 (auch: Geheimakte 007. Die Welt des James Bond, ebenda, 1986) (The James Bond Dossier, 1965), ISBN 3-548-36526-4
  • Hans Christoph Buch: James Bond oder Der Kleinbürger in Waffen. in Jochen Vogt (Hrsg.): Der Kriminalroman. Poetik – Theorie – Geschichte. UTB für Wissenschaft, Band 8147, Fink, München 1998, 581 S., ISBN 3-8252-8147-7 (UTB), ISBN 3-7705-3226-0 (Fink)
  • Oreste del Buono, Umberto Eco (Hrsg.): Der Fall James Bond. dtv, München 1966 (Il caso Bond. Le origini, la natura, gli effetti del fenomeno)
  • John Cork, Bruce Scivally: James Bond, Die Legende von 007. Scherz, ISBN 350215340X
  • Manfred Knorr, Peter Osterried: Moviestar Sonderband: James Bond 007. Mpw, ISBN 3931608670
  • Michael Marti, Peter Wälty: James Bond und die Schweiz. Basel 2008. ISBN 978-3-905800-20-3
  • Danny Morgenstern, Manfred Hobsch: James Bond XXL. Schwarzkopf & Schwarzkopf, ISBN 3896025457
  • Garth Pearce: GoldenEye – Das Buch zum Film. (Doku), ISBN 3893654771
  • John Pearson: The Life of Ian Fleming. London 1966
  • Michael Petzel, Manfred Hobsch: Die Akte James Bond. Schwarzkopf & Schwarzkopf, ISBN 3896024159
  • Andreas Rauscher: Mythos 007 - Die James Bond-Filme im Fokus der Popkultur. Mainz 2007. ISBN 978-3-936497-13-7
  • Graham Rye: Die James Bond Girls. ISBN 3-8936-5478-X
  • Roger Steward (Illustrationen), Allastair Dougall (Text): James Bond – Geheimagent 007. ISBN 3831000697
  • Siegfried Tesche: Das große James-Bond-Buch. Henschel Verlag, ISBN 3894874406
  • Siegfried Tesche: James Bond – Top Secrets. Leipzig 2006, ISBN 978-3-86189-765-1
  • Siegfried Tesche: Mr. Kiss Kiss Bang Bang. Die Geschichte der James-Bond-Filmmusiken. ISBN 3-7957-0567-3
  • Klaus-Peter Walter: Das James-Bond Buch. Ullstein, Frankfurt/M.-Berlin 1995, ISBN 3-548-23712-6

Weblinks

Einzelnachweise

  1. mi6.co.uk James Bond's Obituary
  2. Nadja Tata: „Product Placement in James-Bond-Filmen“. Saarbrücken 2006 – ISBN 386550440X
  3. http://www.stern.de/wirtschaft/unternehmen/unternehmen/:James-Bond-PR-Agent-007-/576959.html

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