- Jantegesetz
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Das Jantegesetz (norw./dän.: Janteloven, schwed.: Jantelagen) ist ein vom dänisch-norwegischen Autor Aksel Sandemose entwickelter Begriff in seinem Roman "Ein Flüchtling kreuzt seine Spur" (En flyktning krysser sitt spor) von 1933. Sandemose wuchs im dänischen Nykøbing Mors auf, einem Ort, den er in seinem Roman Jante nannte. In seinem Roman porträtiert er diese kleine Stadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Obwohl das Gesetz den Zehn Geboten nachempfunden ist und aus 10 Regeln besteht, wird es oft als eine Einheit betrachtet:
- Du sollst nicht glauben, dass du etwas bist.
- Du sollst nicht glauben, dass du genauso viel bist wie wir.
- Du sollst nicht glauben, dass du klüger bist als wir.
- Du sollst dir nicht einbilden, dass du besser bist als wir.
- Du sollst nicht glauben, dass du mehr weißt als wir.
- Du sollst nicht glauben, dass du mehr bist als wir.
- Du sollst nicht glauben, dass du zu etwas taugst.
- Du sollst nicht über uns lachen.
- Du sollst nicht glauben, dass sich irgendjemand um dich kümmert.
- Du sollst nicht glauben, dass du uns etwas beibringen kannst.
Der Ausdruck Janteloven bzw. Jantelagen ist in allen skandinavischen Ländern gebräuchlich und allgegenwärtig. Das Jantegesetz beschreibt den kulturellen und politischen „Code“ des Umgehens miteinander, nach dem es verpönt ist, sich selbst zu erhöhen oder sich als besser und klüger darzustellen als andere. Eine "Jante" ist im Dänischen ein kleines Geldstück, vergleichbar mit dem Begriff "Groschen" im Deutschen. Das Jantegesetz ist also sozusagen das "Gesetz der recht und billig denkenden".
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