- Japanischer Schlager
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Enka (jap. 演歌) oder Japanischer Schlager ist ein Musikgenre, das nahezu ausschließlich in Japan produziert wird und populär ist.
So, wie die deutschsprachigen Schlager auf Elementen aus der traditionellen Volksmusik aufbauen, halten sich japanische Schlager streng an die pentatonische Tonleiter, die auch Grundlage der traditionellen japanischen Volksmusik bildet. Bei Live-Aufführungen tragen Sängerinnen meist einen traditionellen Kimono. Enka werden häufig von einem einzelnen Sänger vorgetragen, eine Reihe von Enka-Titeln sind aber auch Duette.
In Enka-Texten geht es häufig um die Einsamkeit, aber auch die Sehnsucht nach als exotisch empfundenen Orten im eigenen Land ist ein häufiges Motiv. So kommt etwa Kushiro, die abgelegenste und kälteste Großstadt Japans, in vielen Enka als Motiv für Einsamkeit und Exotik vor. Das japanische Sprichwort „enka wa sake to namida to onna to otoko“ (演歌は酒と涙と女と男) bedeutet soviel wie „Enka ist Sake, Tränen, Frau und Mann“ (von Kawashima Eigo gibt es ein gleichnamiges Lied).
Enka sind die Lieblingsmusikstücke der älteren Japaner und werden vorzugsweise in Sunakku (einer Art japanischen Kneipe) als Karaoke gesungen. Bei jüngeren Japanern sind dagegen J-Rock und J-Pop dominanter.
In letzter Zeit kam es aber mehrfach zu Genreüberschreitungen in beiden Richtungen. Einen Beitrag dazu leistete z. B. der Schlagersänger Kiyoshi Hikawa 2003 mit seinem Lied Hakone Hachiri no Hanjiro (箱根八里の半次郎). Dieses Lied ist musikalisch und melodisch eindeutig ein traditioneller Schlager, hat aber einen witzigen und umgangssprachlichen Text. Auch Kuwata Keisuke und seine Band Southern All Stars machen Musik, die viele Elemente des Enka und der Rockmusik vereinen.
Geschichte
Enka ist ein spezielles Musikgenre welches sich seit den 20er-Jahren in Japan aber auch in Süd-Ostasien, China und Korea großer Beliebtheit erfreut. Die Enka-Klänge hatten in den 50er und 60er-Jahren ihren Höhepunkt. Ihren Ursprung haben Enka in der Meiji-Zeit um 1880. Als damals die ersten politischen Parteien gegründet wurden, war es ihren Führern nicht erlaubt offen zu sprechen. So brachten sie ihr politisches Programm in lyrische Form und engagierten Sänger die diese dann verbreiteten. Der lyrische Stil wurde vom traditionellen Waka-Gedicht übernommen.
Literatur
- Christine Reiko Yano: Tears of Longing: Nostalgia and the Nation in Japanese Popular Song. Harvard University Press 2002, ISBN 0-674-00845-6
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