Jewgenij Mrawinskij

Jewgenij Mrawinskij

Jewgeni Alexandrowitsch Mrawinski (russisch Евгений Александрович Мравинский, wiss. Transliteration Evgenij Alexandrovič Mravinskij; * 22. Maijul./ 4. Juni 1903greg. in Sankt Petersburg; † 19. Januar 1988 in Leningrad) war ein russischer Dirigent.

Mrawinskis Ausbildung begann an der Leningrader Universität zunächst mit einem naturwissenschaftlichen Studium, das er nach dem Tod seines Vaters 1920 abbrach. Er arbeitete danach als Repetitor an der Staatlichen Ballettschule (1921–1931) und studierte gleichzeitig am Leningrader Konservatorium Komposition bei Wladimir Schtscherbatschow und Dirigieren bei Nikolai Malko und Alexander Gauk. 1931 bis 1937 war er Assistent und Ballettdirigent am Großen Operntheater (seit 1934 Kirov-Theater). Nach dem Gewinn eines Dirigentenwettbewerbs 1938 wurde Mrawinski zum Musikdirektor der Leningrader Philharmoniker (heute: Sankt Petersburger Philharmoniker) ernannt, ein Posten, den er bis zu seinem Tod 1988 behielt. In diesen fast 50 Jahren formte der legendäre Dirigent die Philharmoniker zu einem der besten Orchester der Welt. Da Konzertreisen in den Westen zu Zeiten des kalten Krieges lange Zeit nicht möglich waren, hat sich diese Erkenntnis außerhalb der Länder des früheren Ostblocks allerdings erst allmählich durchgesetzt.

Jewgeni Mrawinski zeichnete für die Uraufführungen vieler Werke von Dmitri Schostakowitsch verantwortlich, mit dem er bis zu einem Zerwürfnis aus politischen Gründen in den 1960er Jahren eng befreundet war. Mrawinski ist Widmungsträger von Schostakowitschs 8. Sinfonie.

Besonders legendär sind Mrawinskis Schallplatten-Einspielungen der Sinfonien Pjotr Iljitsch Tschaikowskis, die sich durch eine bemerkenswerte Frische und Werktreue auszeichnen und den Gegenpol zur oftmals gefühlsüberladenen Interpretation westlicher Dirigenten darstellen.

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