Jindřichova Ves

Jindřichova Ves
Jindřichova Ves
Jindřichova Ves führt kein Wappen
Jindřichova Ves (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Ústecký kraj
Bezirk: Chomutov
Gemeinde: Kalek
Geographische Lage: 50° 34′ N, 13° 18′ O50.5713.297222222222Koordinaten: 50° 34′ 12″ N, 13° 17′ 50″ O
Einwohner: 44 (1. März 2001)

Jindřichova Ves (deutsch Heinrichsdorf ) ist ein Ortsteil von Kalek (Kallich) in Tschechien.

Geographie

Das Dorf liegt auf einer leichten Anhöhe Steinberg, 750 Meter über NN. 18 km von Chomutov (Komotau) entfernt grenzt es direkt an Načetín (Natschung). Jindřichova Ves hat keine Ortsmitte. Zentrum ist die Umgebung um die Kapelle an der Grenze zu Načetín mit einem Forsthaus, einer Gastwirtschaft und einem Kaufladen.

Geschichte

Jindřichova Ves gehört zu den jüngsten Orten der Umgebung. Gegründet wurde es 1775 durch den Grafen Heinrich von Rottenhan als Siedlung für Waldarbeiter und Köhler. Den ursprünglichen Namen Heinrichsdorf erhielt sie vom Gründer, einem bedeutenden Unternehmer seiner Zeit. Die ersten Siedler waren nach Überlieferunegen meist die Zweitgeborenen der Landwirte aus Märzdorf und Neudorf. Die Köhler kamen aus Hessen. Zwölf Jahre nach der Gründung standen hier schon 26 Häuser; 1846 hatte das Dorf 431 Einwohner. Es waren jetzt Holzarbeiter, Steinbrucharbeiter und Nagelschmiede. Fast jedes zweite Haus hatte eine Werkstatt, in der Nägel vor allem für die Eisenbahn und Schifffahrt hergestellt werden. Eingeführt wurde dieses Gewerbe von Anton Heeg, der nach seinen Wanderjahren im Ausland 1870 eine selbst entwickelte Maschine zu Nagelherstellung baute. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Produktion meist eingestellt, weil die Nadelfabriken in der Umgebung die handwerkliche Fertigung unrentabel machten. Während des Zweiten Weltkrieges wurden im Ort Lazarette erbaut. Im Restaurant Kosch wurden tschechische Ärzte und Kaufleute arretiert, die mit jüdischen Frauen verheiratet waren und als Zwangsarbeiter im Wald beschäftigt.

Heinrichsdorf gehörte zur Pfarrei Kallich (Kalek). 1892 wurde die kleine Kapelle erbaut. Seit 1960 gehört der Ort auch politisch zu Kalek. 1991 hatte der Ort 17 Einwohner. Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 20 Häusern, in denen 44 Menschen lebten.

Sehenswürdigkeiten

Südwestlich des Ortes liegt der Naturpark Novodomské rašeliniště, ein breit sich ausdehnendes Moorgebiet. Die Tiefe des Moores beträgt bis zu 7,5 Meter.


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