Johann I. (Troppau)

Johann I. (Troppau)

Johann I. von Troppau (auch: Johann I. von Troppau-Ratibor; tschechisch: Jan I. Ratibořský; Hanuš Ratibořský; * um 1322; † um 1380/1382) war von 1365–1377 Herzog von Troppau, und von 1365–1379 Herzog von Ratibor.

Leben

Johann I. von Troppau entstammte dem Troppauer Zweig der Přemysliden. Seine Eltern waren Nikolaus II. von Troppau und Anna von Ratibor, die eine Schwester des letzten Ratiborer Piasten Lestko war. Durch die Heirat mit Anna begründete der Vater 1337 die přemyslidische Linie der Herzöge von Ratibor. Nach dem Tod des Vaters Nikolaus II. 1365 kam es zu Erbstreitigkeiten, die zur Aufteilung der hinterlassenen Besitzungen führten. Johann erhielt Ratibor, Troppau ging an Přemko († 1433) und Nikolaus III. († 1394) sowie Wenzel I. († 1381) erhielten gemeinsam Leobschütz.

Da Johann zunächst die Vormundschaft über seine Brüder innehatte, führte er faktisch die Regierungsgeschäfte bis 1377 allein. 1372 verlieh er der Stadt Troppau das Magdeburger Stadtrecht. Wegen finanzieller Schwierigkeiten verkaufte er 1375 Pleß und Nikolai an den Oppelner Herzog Wladislaw II. von Oppeln. Beide Besitzungen konnten jedoch während der Herrschaft seines Sohnes Johann II. zurückerworben werden. 1377 gründete Johann I. das selbständige Herzogtum Jägerndorf, dessen Gebiet bis dahin zum Herzogtum Ratibor gehörte.

Familie

1361 vermählte sich Johann I. mit Anna, Tochter des Heinrich V. von Sagan († 1369). Der Ehe entstammten die Kinder

Literatur

  • Ludwig Petry u. a.: Geschichte Schlesiens. Bd. 1, Sigmaringen 1988, ISBN 3-7995-6341-5.

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