Johann Jakob Ebert

Johann Jakob Ebert
Johann Jacob Ebert

Johann Jacob Ebert (* 20. November 1737 in Breslau; † 18. März 1805 in Wittenberg) war ein deutscher Mathematiker, Dichter, Astronom, Journalist und Autor.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ebert besuchte die Schule in Wurzen und ging dann auf das Elisabeth Gymnasium seiner Heimatstadt. Er immatrikulierte sich 1756 an der Universität Leipzig, wo er 1761 den akademischen Grad eines Magisters erwarb und im Anschluss mathematische und philosophische Vorlesungen an der philosophischen Fakultät hielt. Dort hatte er einen intensiven Umgang mit Christian Fürchtegott Gellert und Johann August Ernesti. 1764 unternahm er eine Bildungsreise durch Deutschland und Frankreich.

1768 erhielt er eine Stelle als Hofmeister bei den Kindern des russischen Ministers Teplof in Sankt Petersburg und 1769 ging er als Professor der niederen Mathematik an die Universität Wittenberg. Hier erwarb er sich durch seine vielfältige Begabung, Menschenkenntnis, Umgänglichkeit und durch seine Vorlesungen großes Ansehen. Privat las er über Logik, Metaphysik, schöne Wissenschaften, hielt Übungen in deutscher Beredsamkeit und Poesie. Auch auf den am 5. Juni 1783 aufgestiegenen ersten Heißluftballon von Montgolfier, behandelte Eber in seinen Vorlesungen über den Anfänge der Luftfahrt. 1785 wurden endlich die niedere und höhere Mathematik an der Universität zusammengelegt, die nun vollständig Ebert übernahm.

Neben Zeitungen die er herausgab um Wissen auf dem Gebiet der Naturwissenschaften und der Hauswirtschaft zu vermitteln, errichtete er 1789 in der Wittenberger Bürgermeisterstraße 16 eine Sternwarte. So hatte er die Möglichkeit, selbst astronomische Studien zu betreiben. Er verfasste mehrere philosophische und mathematische Lehrbücher, welche sich in seiner damaligen Zeit vor allem durch logische Anordnung, Sorgfalt und Anschaulichkeit hervortaten. Er verfasste auch Romane und war aktiv belletristisch und dichterisch bei Zeitungsartikeln tätig. Ihm zu Ehren befindet sich am heute modernisierten Haus seiner einstigen Sternwarte eine Gedenktafel.

Schriften

  • Nähere Unterweisung in den philosophischen und mathematischen Wissenschaften für die obern Classen der Schulen und Gymnasien. Frankfurt und Leipzig 1773.
  • Jahrbuch zur belehrenden Unterhaltung für junge Damen, Leipzig 1795-1802 ( 8. Jahrgänge mit Kupferstichen)
  • „Wittenbergisches Magazin für Liebhaber der philosophischen und schönen Wissenschaften“ 1781-84
  • „Tapeten“ eine Wochenschrift 1771-1776,
  • „Wittenbergerische gelehrte Zeitung“ 1778-85
  • „Wittenbergisches Wochenblatt“ 1801-04
  • Sammlung kleiner Romane und moralischer Erzählungen
  • Fabeln für Kinder und junge Leute beiderlei Geschlechts 1810 in dritter Auflage
vgl. Wittenberger Wochenblatt 1805 S. 97-102

Literatur

  • Max Senf: Calendarium Historicum Vitebergense; Wittenberg 1912
  • Heinz Kathe: Die Wittenberger Philosophische Fakultät 1501–1817, Böhlau, Köln 2002 ISBN 3412044024
  • Walter Friedensburg: Geschichte der Universität Wittenberg. Max Niemeyer, Halle (Saale) 1917,
  • Walther Killy: Literaturlexikon: Autoren und Werke deutscher Sprache. (15 Bände) Gütersloh; München: Bertelsmann-Lexikon-Verl. 1988-1991 (CD-ROM Berlin 1998 ISBN 3-932544-13-7) Bd. 3 S. 157
  • Nikolaus Müller: Die Funde in den Turmknäufen der Stadtkirche zu Wittenberg, Magdeburg Evangelische Buchhandlung Ernst Holtermann, 1912

Weblinks



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Johann Jacob Ebert — (* 20. November 1737 in Breslau; † 18. März 1805 in Wittenberg) war ein deutscher Mathematiker, Dichter, Astronom, Journalist und Autor. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Jakob Ebert — (* 26. Januar 1549 in Sprottau; † 5. Februar 1614 in Frankfurt (Oder)) war ein deutscher Theologe und Dichter. Die latinisierte Schreibweise seines Namens war Jacobus Ebertus. Ebert trug wegen seiner Sprachbegabung auch den Beinamen „Polyglottus“ …   Deutsch Wikipedia

  • Jakob Ebert — (né le 26 janvier 1549 à Szprotawa; mort le 5 février 1614 à Francfort sur l Oder) était un poète et théologien allemand. L orthographe latinisée de son nom était « Jacobus Ebertus ». Du fait de son talent pour les… …   Wikipédia en Français

  • Johann Jakob Reiske — (December 25, 1716 ndash; August 14, 1774) was a German scholar and physician. He was a pioneer in the fields of Arabic and Byzantine philology as well as Islamic numismatics.BiographyReiske was born at Zörbig, in Electoral Saxony.From the… …   Wikipedia

  • Johann Ernst Zeiher — (* 23. April 1725 in Weißenfels; † 7. Januar 1784 in Dresden)[1] war ein deutscher Mathematiker, Mechaniker, Sprachwissenschaftler und Optiker. Leben Zeiher, der sich von Kindheit an mit den Naturwissenschaften beschäftigte, hatte sich bereits… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Wolfgang Goethe — Johann Wolfgang von Goethe, Ölgemälde von Joseph Karl Stieler, 1828 (es handelt sich, wie der Dichter selbst anmerkte, um eine idealisierende Darstellung)[1] …   Deutsch Wikipedia

  • Ebert — ist der Familienname folgender Personen: Adolf Ebert (August Hermann Ebert; 1820–1890), deutscher Philologe Albert Ebert (1906–1976), deutscher Maler und Grafiker Anna Ebert (1889–1947), deutsche Politikerin Burkhard Ebert (* 1942), Radrennfahrer …   Deutsch Wikipedia

  • Jakob Mauvillon — Jakob Eléazar (de) Mauvillon (* 8. März 1743 in Leipzig; † 11. Januar 1794 in Braunschweig) war ein deutscher Aufklärer (Anhänger der Französischen Revolution), Schriftsteller, Staatsrechtler, Ökonom (Vertreter des Physiokratismus) …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Wolfgang von Goethe — Johann Wolfgang von Goethe, Ölgemälde von Joseph Karl Stieler, 1828[1] Johan …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Jacob Reiske — (* 25. Dezember 1716 in Zörbig; † 14. August 1774 in Leipzig) war ein deutscher Gräzist, Arabist und Byzantinist. Obwohl er zu seiner Zeit kaum Anerkennung fand, gilt er als Begründer der arabischen Philologie als …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”