- Johann Joseph von Liechtenstein
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Johann Joseph Fürst von Liechtenstein, Herzog von Troppau und Jägerndorf (* 26. Juni 1760 in Wien; † 20. April 1836 ebenda) war ein österreichischer Feldmarschall und Fürst von Liechtenstein.
Liechtenstein zeichnete sich 1788 im Türkenkrieg und später in den französischen Revolutionskriegen aus, so dass er bereits 1794 zum Generalmajor ernannt wurde. Er entschied am 19. Juni 1799 die Schlacht an der Trebbia, nahm dann - nachdem er zum Feldmarschallleutnant befördert worden war, an der Schlacht bei Rovi (15. August) teil und eroberte am 4. Dezember Cuneo. Nach der Schlacht von Hohenlinden am 3. Dezember 1800 deckte er den Rückzug der geschlagenen österreichischen Armee.
Obgleich ihm durch den Tod seines Bruders Alois Joseph von Liechtenstein am 20. März 1805 das Fürstentum Liechtenstein zugefallen war, übernahm er im Krieg mit Frankreich das Kommando eines Armeekorps, mit dem er an der Schlacht bei Austerlitz (2. Dezember) teilnahm, woraufhin er dann die Friedensverhandlungen leitete und den Frieden zu Pressburg abschließen konnte.
1809 führte er als General der Kavallerie sein Armeekorps bei Aspern und Eßling (21. und 22. Mai) sowie bei Wagram (5./6. Juli) mit Auszeichnung. Nach dem Rücktritt des Erzherzogs Karl übernahm Liechtenstein am 31. Juli als Feldmarschall den Oberbefehl über die Armee und schloss am 14. Oktober den Frieden von Schönbrunn ab.
Bereits 1806 hatte er, da Napoléon Bonaparte politisch motiviert (siehe Frieden zu Pressburg) ihn ohne sein Wissen in den Rheinbund aufgenommen hatte, die Regierung seinem dritten Sohn, Karl Johann Anton von Liechtenstein, übergeben. Nach dem Sturz Napoleons 1814 übernahm er sie von neuem und führte sie bis zu seinem Tod am 20. April 1836.
Johann I. Josef war mit Josefa zu Fürstenberg-Weitra verheiratet und hatte mit ihr vierzehn Kinder:
- Prinzessin Leopoldine (1793-1808)
- Prinzessin Karoline (1795, jung verstorben)
- Fürst Alois II. (1796-1858)
- Prinzessin Sophie (1798-1869), verheiratet mit Graf Vincenz Esterházy von Galantha; Fürstin Esterházy war Hofdame von Kaiserin Elisabeth und wurde in den "Sissy"-Filmen verewigt (dargestellt von Helene Lauterböck)
- Prinzessin Marie (1800-1884)
- Prinz Franz von Paula (1802-1887), K.u.K. Feldmarschallleutnant Urgroßvater von Fürst Franz Josef II. und da die männliche Linie seines Bruders Alois ausstarb ist er Stammvater des heutigen Fürstenhauses
- Prinz Karl (1803-1871)
- Prinzessin Klothilde (1804-1807)
- Prinzessin Henriette (1806-1886), verheiratet mit József Graf Hunyady von Kéthely
- Prinz Friedrich (1807-1885)
- Prinz Eduard (1809-1864)
Weblinks
- Johann I. Josef (Liechtenstein). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 610.
- Liechtenstein, Johann Fürst, in Constant von Wurzbach, Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, 15. Band, Wien 1866.
Vorgänger
Fürst von Liechtenstein
1805–1836Nachfolger
Kaisertum Österreich (1804–1867)
Fürst de Ligne | Freiherr von Berberek | Graf von Bellegarde | Fürst von und zu Liechtenstein | Fürst zu Schwarzenberg | Graf Radetzky von Radetz | Freiherr von Wimpffen | Fürst zu Windisch-Graetz | Graf Nugent von Westmeath | Graf Wratislaw von Mittrowitz-Nettolitzky | Freiherr von Heß | Erzherzog Albrecht | Fürst SchwarzenbergÖsterreich-Ungarn (1867–1918)
Erzherzog Friedrich | Erzherzog Eugen | Conrad von Hötzendorf | Kövess von Kövesshaza | Freiherr von Krobatin | Freiherr Rohr von Denta | Freiherr von Böhm-Ermolli | Boroëvić von Bojna | Erzherzog Joseph AugustPersonendaten NAME Liechtenstein, Johann Joseph von ALTERNATIVNAMEN Johann Joseph Fürst von Liechtenstein, Herzog von Troppau und Jägerndorf KURZBESCHREIBUNG österreichischer Feldmarschall, Fürst von Liechtenstein GEBURTSDATUM 26. Juni 1760 GEBURTSORT Wien STERBEDATUM 20. April 1836 STERBEORT Wien
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