Johann Wigand

Johann Wigand

Johannes Wigand (* 1523 in Mansfeld; † 21. Oktober 1587 in Liebemühle, Kreis Osterode) war Theologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Studium zu Wittenberg (wo er u.a. Luther und Melanchthon hörte) war er einige Zeit Prediger in seiner Heimatstadt war, kam er als Superintendent nach Magdeburg. Hier begann er auf Anraten des Matthias Flacius Illyricus' (1520 - 1575) zusammen mit Matthias Judex mit der Bearbeitung der Kirchengeschichte aus protestantischer Sicht. Dieses nach Jahrhunderten gegliederte Werk wurde unter dem Titel „Ecclesiastica Historia“ in Basel veröffentlicht; es ist besser bekannt unter dem Namen Magdeburger Centurien.

Nach einem Zwischenspiel als Professor der Theologie zu Jena begab er sich als Superintendent nach Wismar, wo er mit seinen botanischen Studien begann, aber auch zusammen mit Matthäus Judex an den Centurien weiterarbeitete. Eine zweite Wirkungszeit in Jena endete 1573 mit seiner Absetzung und Ausweisung.

Nach kürzeren Aufenthalten in Braunschweig und Wolfenbüttel folgte er einem Ruf an die Universität Königsberg, von wo er den Kampf gegen die Philippisten fortsetzte. Der samländische Bischof Tilemann Hesshus weihte Wigand 1575 in Königsberg zum Bischof von Pomesanien. Da Hesshusius als Irrlehrer 1577 abgesetzt wurde und dann eine Theologieprofessur in Helmstedt annahm, wurde Johannes Wigand zusätzlich Bischof des Samlandes. Beide Ämter versah er bis zu seinem Tode 1587. Obschon die Drucklegung der Centurien 1574 nach dem Erscheinen des 13. Bandes aussetzte, arbeitete er an diesem Projekt weiter. Es sind handschriftlich Skizzen zu einer Fortsetzung bis ins 16. Jahrhundert erhalten (HAB Wolfenbüttel 11.11. Aug. fol. für das 15. Jahrhundert und 6.5. Aug. fol. für das 16.).

Wigand war einer der Hauptvertreter der Gnesiolutheraner. Er beteiligte sich an allen wichtigen Lehrstreitigkeiten, die nach Luthers Tod in der evangelischen Kirche ausbrachen. Vor allem wandte er sich vorliegende Schrift richtet sich gegen die Philippisten und ihreen Anführer Kaspar Peucer, dem Schwiegersohn Melanchthons, und deren an Calvin angenäherte Abendmahlsauffassung.

Werke

  • Vitae theologorum Prussicorum. Da das Königsberger Exemplar der Biogramme von Wigand seit 1945 verschollen ist, muss das Wolfenbütteler Dokument (Cod. Guelf. 6. 5 Aug. 2°) als Unikat gelten. Abb., Abb.
  • Christliche Erinnerung Von der Bekentnis der Theologen in Meissen vom Abendmal. Jetzt newlich auszgangen. Königsberg, J. Daubmanns Erben, 1574; bis 1575 folgten drei weitere Ausgaben
  • De Jesu Christo Deo et Homine. Königsberg, 1575
  • Corpus Doctrinae unsers Herrn Jesu Christi und der Apostel Mühlhausen. 1562
  • Methodus oder Heubtartikel christlicher lere. Magdeburg, 1557
  • Ob die Newen Wittenberger stets bis daher einig mit den alten geleret, Vnd Ob Lutheri vnd Philippi schrifften durch aus gantz einig vnd einhellig. Wie die Vngenanten Scribenten itzt zu Wittenberg in offentlichem druck schreiben in der Vorrede vber die Smalkaldischen Artikel. Königsberg, 1575
  • Synopsis Antichristi romani spiritu oris Christi revelati. Jena, 1560
  • Welche Religion die elteste sey, unter der Euangelischen und der Bepstischen. Erinnerung und untrericht[!] für einfeltige Christen. Jena, 1587

Weblinks

Literatur

  • Kurt Wein: Johannes Wigand (1523-1587): Preußens erster Botaniker in: Sudhoffs Archiv 35 (1942/43), S. 160-205
  • Johannes Wigand. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 42, Duncker & Humblot, Leipzig 1897, S. 452–454.

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