- Johann Peter Lyser
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Johann Peter Lyser (eigentlich Ludewig Peter August Burmeister; * 4. Oktober 1804 in Flensburg; † 29. Januar 1870 in Altona/Elbe) war ein deutscher Schriftsteller und Maler. Er benutzte die Pseudonyme Luca fa presto und Hilarius Paukenschläger.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Lyser stammte aus einer Schauspielerfamilie und führte ein Wanderleben als Buchdrucker, Dekorationsmaler, Zeichenlehrer und Musikkritiker bei der von Robert Schumann herausgegebenen Neuen Zeitschrift für Musik. Das Musizieren und Komponieren musste er von seinem 18. Lebensjahr an aufgeben; er geriet in Schulden und wurde von Felix Mendelssohn Bartholdy aus der Schuldhaft befreit. Für seinen unvollendeten Lebensroman Benjamin wählte er das Motto: „Er war ein Kind seiner Zeit. Sie hob ihn, sie trug ihn und sie ließ ihn fallen.“[1]
Er war mit Heinrich Heine befreundet, der sich für ihn einsetzte. Clara Schumann vertonte seine Lieder eines wandernden Malers. Durch sein ganzes Leben zieht sich sein Schaffen für das Kinderbuch, wie Nanette, die junge Waise aus seinem Band Das Buch der Mährchen oder Der dumme Gottlieb in Des Knaben Wunderhorn (1834). Er schuf eines der bekanntesten zeitgenössischen Beethoven-Porträts. Er beendete sein Leben im Armenhaus von Altona.
1836 heiratete er die Schriftstellerin Karoline Leonhardt. Die Ehe war nicht glücklich und wurde 1842 wieder geschieden.
Zitat
Zu seinem Hauptberuf des Satirikers schrieb er in seinem Roman Benjamin':
- „Ein Schaf duldet, ein Egoist zuckt die Achseln und läßt es gehen, wie es will; ein braver Kerl schlägt drein.“[1]
Werke (in Auswahl)
- Benjamin. Ein Roman aus der Mappe eines tauben Malers. Hamburg: Hoffmann und Campe 1830
- J. P. Lyser's ausführliche Erklärung der Hogarthischen Kupferstiche, mit verkleinerten aber vollständigen Copien. Göttingen: Dieterich 1833
- Das Buch der Mährchen für Töchter und Söhne gebildeter Stände. Leipzig: Wigand 1834
- Novellen. Leipzig: Wigand 1834
- Kunstnovellen. Leipzig 1835
- Das Buch vom Rübezahl. Eine vollständige Sammlung aller Volks-Mährchen aus dem Riesengebirge. Leipzig: Wigand 1834
- Neue Kunst-Novellen. Frankfurt a.M.: Sauerländer 1837
- Naturgeschichte des Musikanten. von Hilarius Paukenschläger. Leipzig: Binder 1843
- De dree Jungfern un de dree Rathsherrn, oder: datt groote Karkthorn-Knopp-Schüüern to Altona. Een plattdütsches Mährchen. Hamburg: Berendsohn 1855
- General-Ubersicht der Geschichte der Musik in Europa, namentlich in Bezug auf Deutschland seit dem Jahre 1791 bis zum Schlusse des Jahres 1855. Hamburg: 1856
Literatur
- Friedrich Hirth: Johann Peter Lyser, der Dichter, Maler, Musiker. München: Müller 1911
- Horst Kunze: Schatzhalter alter Kinderbücher. Berlin (Ost): Der Kinderbuchverlag, 1981
Weblinks
Wikisource: Johann Peter Lyser – Quellen und Volltexte- Literatur von und über Johann Peter Lyser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- De dree Jungfern un de dree Ratsherrn
- Werkmanuskripte und Korrespondenz in deutschsprachigen Bibliotheken
Einzelnachweise
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