- Johannes B. Lotz
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Johannes Baptist Lotz (* 2. August 1903 in Darmstadt; † 3. Juni 1992 in München; auch: Johannes B. Lotz) war ein deutscher Jesuit und Philosoph des Neuthomismus und der katholischen Existenzphilosophie.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Lotz trat 1921 in die Gesellschaft Jesu ein. Er studierte Theologie in Innsbruck, Philosophie in Valkenburg und Freiburg im Breisgau – unter anderem bei Martin Honecker und Martin Heidegger. Er promovierte 1937 bei Martin Honecker über Das Seiende und das Sein: Grundlegung einer Untersuchung über Sein und Wert. Lotz lehrte nach seiner Promotion Ontologie, Philosophische Anthropologie und Geschichte der Philosophie am Berchmanskolleg in Pullach, ab 1969 an der daraus hervorgegangenen Hochschule für Philosophie München, deren Rektor er dreimal war. 1952 – 85 war er zugleich an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom tätig.
Lotz bemühte sich – im Anschluss an Joseph Maréchal – um die Einbeziehung der zeitgenössischen Philosophie und der transzendentalen Methode Kants in das kirchliche Denken. Insbesondere die Einsichten Heideggers versuchte er für eine Neuinterpretation der Tradition des Thomas von Aquin heranzuziehen. Mit der Verbindung der ontologischen Frage nach dem Sein und der existenzphilosophischen Frage nach dem Wesen des Menschen wollte er Wege zur Erkenntnis Gottes und zur Selbstfindung des Menschen aufzeigen. Des Weiteren beschäftigte er sich auch intensiv mit Themen der Spiritualität und Meditation.
Werke
- Sein und Wert 1938
- Meditation im Alltag 1963
- Sein und Existenz 1965
- Der Mensch im Sein 1967
- Heidegger und Thomas von Aquin 1975
- Die Drei-Einheit der Liebe 1979
- In jedem Menschen steckt ein Atheist 1981
- Vom Sein zum Heiligen: metaphysisches Denken nach Heidegger 1990
Literatur
- Erasmo N. Bautista: Metaphysik im Ansatz: Seinsverständnis aus dem menschlichen Gesamtvollzug bei Johannes Baptist Lotz. Móstoles, Madrid, España: Nossa y Jara Ed. 1996 ISBN 84-87169-89-9
- Max Müller: Auseinandersetzung als Versöhnung. Ein Gespräch über ein Leben mit der Philosophie. Hg. von Wilhelm Vossenkuhl. Berlin: Akademie-Verlag 1994. (über Lotz: 78, 81, 114, 231, 248, 331) ISBN 3-05-002627-8
- Emerich Coreth (Hrsg.): Christliche Philosophie im katholischen Denken des 19. und 20. Jahrhunderts, Bd. 2: Rückgriff auf scholastisches Erbe, Styria, Köln 1988, ISBN 3-222-11800-0
Weblinks
- Literatur von und über Johannes Baptist Lotz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Vorlesungen von Lotz zur Einführung in die Metaphysik
- Christian Kanzian: Transzendentale Metaphysik: Johannes Baptist Lotz
Personendaten NAME Lotz, Johannes Baptist ALTERNATIVNAMEN Johannes B. Lotz KURZBESCHREIBUNG deutscher Philosoph GEBURTSDATUM 2. August 1903 GEBURTSORT Darmstadt STERBEDATUM 3. Juni 1992 STERBEORT München
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