- Liste der Philosophen
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Zeittafel zur Philosophiegeschichte ist eine zeitlich geordnete Liste ausgewählter Philosophen. Sie ermöglicht eine Schnellorientierung zur Geschichte der Philosophie. Zur Einführung in philosophisches Denken ist die Zeittafel ungeeignet, da sie nur verkürzende Stichwörter enthält. Tatsächliche Inhalte und Begründungen der einzelnen Positionen kann man nur in der Auseinandersetzung mit den einzelnen Philosophen und ihrem Werk erschließen. Die notwendig in Teilen willkürliche Einteilung in wichtige Perioden und Strömungen zeigt verwandte und historisch nahestehende Denkweisen zur Erklärung des Weltgeschehens auf. Durch den Verzicht auf Doppelnennungen kann es sein, dass Philosophen in einzelnen Gruppen bzw. Strömungen nicht aufgeführt werden, obwohl sie auch dort wichtige Beiträge geleistet haben.
Am Anfang eines jeden Abschnitts steht eine kurze Einführung zur Charakterisierung der gemeinsamen Inhalte der gebildeten Gruppen. Zu den einzelnen Philosophen werden wichtige Grundaussagen ihrer Philosophie thesenartig aufgeführt. Hier findet man auch Hinweise auf andere Bereiche, in denen der jeweilige Philosoph tätig war. Diese Schlagwörter haben die Funktion, Hinweise auf mögliche Ansätze zur Vertiefung des jeweiligen Themas zu geben. Darüber hinaus ermöglichen Angaben zu zeitnahen anderen historischen Ereignissen eine Einordnung in die allgemeine Geschichte.
Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte Antike
Die antike europäische Philosophie (griechisch φιλοσοφία) hat in Verbindung mit anderen Hochkulturen des Altertums (der hebräischen, ägyptischen, mesopotamischen und persischen) das Weltanschauungsspektrum des Abendlandes begründet. Dass ungefähr gleichzeitig mit dem Beginn der europäischen antiken Philosophie auch die Anfänge der indischen und chinesischen Philosophie zu verzeichnen sind, wird in dem Begriff der Achsenzeit erfasst.
Vorsokratiker 600–400 v. Chr.
Der Begriff Vorsokratiker gründet auf dem berühmten Diktum Marcus Tullius Ciceros, Sokrates habe die Philosophie vom Himmel auf die Erde geholt (s. Sokratische Wende). Die Vorsokratiker beschäftigten sich vor allem mit Naturphilosophie, Theogonie sowie Kosmogonie und formulierten die Grundfragen der Philosophie. Eine zentrale Frage, die – ähnlich den modernen Kosmologen – vor allem die älteren Vorsokratiker beschäftigte, war die nach der ἀρχή (arché; Arist. Met. I 3, 983 b8), dem Urgrund oder Anfang, aus dem alles entstanden ist. Die Suche galt vor allem dem, was ungeschaffen, anfangs- und enlos und unbewegt ist.
Ionische Naturphilosophie
Der griechisch besiedelte kleinasiatische Ostrand der Ägäis mit der Hauptstadt Milet wurde zum Ausgangsbereich der antiken Philosophie. Hier beginnt die ionische Naturphilosophie. Diese setzten dem mythisch geprägten Weltbild der homerischen Epen eine naturphilosophische Welterklärung entgegen. Hierbei konzentrierte sich die Suche auf einen einzelnen (monistischen) Urgrund (Hylozoismus)
ca. 625–545 Thales von Milet Sagte Sonnenfinsternis voraus
Wasser als Urstoffum 624 Gesetzgebung Drakons
594 Reform Solonsca. 610–546 Anaximander Erster Entwurf einer Kosmogonie
Urstoff ist das räumlich und zeitlich Unbeschränkte (Apeiron)
- bereits Anaximander verwendete also einen über die Erfahrung hinausgehenden metaphysischen Erklärungsbegriffca. 585–525 Anaximenes Der Kosmos ist in seiner Substanz von ewigem Bestand
Urstoff (Arché) ist die Luft560 Tyrannis des Peisistratos ca. 499–428 Diogenes von Apollonia hielt ähnlich wie Anaximenes Luft für den Urstoff
Das Wesen der Seele ist dem Blut beigemischte Luft.
Nous ist die Kraft, die das Universum ordnet und beherrscht und so Denken, Seele und Leben hervorbringt
Angesehener Arzt494 Zerstörung Milets durch die Perser in der Schlacht von Lade Eleaten
Die Eleaten stellten eine der ältesten philosophischen Schulen der griechischen Antike dar. Benannt ist sie nach der von Griechen gegründeten, an der westitalienischen Küste gelegenen Stadt Elea. Neben Fragmenten dienen vor allem Aristoteles (Metaphysik) und Simplikios als Quellen.
ca. 570–470 Xenophanes Die Menschen schufen die Götter, Gott aber ist ewig
Wissen ist Vermutung, Wahrheit nicht erkennbarAischylos (525–456) ca. 515–445 Parmenides Denken und Sein sind identisch
Das Seiende ist unvergänglich
Das Nichts kann auch nicht gedacht werden.
Bewegung ist nur eine Illusion
Physisches Geschehen ist „Meinung der Sterblichen“509–507 Reformen des Kleisthenes
Pindar (518–446)ca. 490–430 Zenon von Elea Untersuchte das Kontinuum, insbesondere Raum, Zeit und Bewegung
Paradoxien, u.a. Achilles und die Schildkröte und das Pfeil-ParadoxonSophokles (497–406) ca. 490–430 Melissos von Elea Nur Fragmente erhalten
Das Sein ist nicht nur zeitlich, sondern auch räumlich unbegrenztAndere Philosophen der Vorsokratik
ca. 540–480 Heraklit
(Der „Dunkle“)Das Gemeinsame der Welt ist das sich ewig wandelnde Feuer
Der Logos ist das Eine, das im Wandel des Werdens Bestand hat (Panta rhei)
Forderte für die Gesellschaft das Gesetz der Ordnung, das unter den Menschen ebenso wie in der Natur gelten soll
Der Streit (polemos) ist der Vater aller Dinge (Dialektik)
Das Wesen der Welt ist die unsichtbare Harmonie der Gegensätze500 Beginn der Perserkriege ca. 499–428 Anaxagoras Der Weltgeist (Nous) setzt die Welt aus winzigen Elementen zusammen
Alle Erfahrungsdinge sind auf einfache Stoffe rückführbar.
Der Untergang der Dinge ist Vergeltung von Unrecht.
Astronom: Die Sonne ist ein rotglühender Stein.
Musste 434 Athen verlassen und gründete eine Schule in Lampsakos490 Schlacht bei Marathon ca. 494–434 Empedokles Sein ist der Stoff und das Werden ist die Kraft
Liebe und Hass sind die Urkräfte der vier Elemente (Stammwurzeln aller Dinge) Erde, Wasser, Luft und Feuer.493–429 Perikles Pythagoreer
Ausgangspunkt ist eine von Pythagoras in Kroton begründete, religionsähnliche Lebensgemeinschaft. Im weiteren Sinn sind damit alle gemeint, die seither Ideen des Pythagoras aufgegriffen und zu einem wesentlichen Bestandteil ihres Weltbildes gemacht haben. Viele Angaben zu den Pytagoreern sind spekulativ. Schriftliche Berichte gibt es erst spät bei Iamblichos und Porphyrios.
ca. 580–500 Pythagoras Zahl als universelles Prinzip, z.B. in der Musik
Die Erde hat Kugelgestaltca. 500 Alkmaion Fehlende Harmonie verursacht Krankheit
Das Gehirn ist das Organ der Wahrnehmungum 500 Hippasos von Metapont Entdeckte die Inkommensurabilität ? Polyklet der Ältere Bildhauer, schrieb ein Werk über ideale Maßverhältnisse, schuf den Doryphoros ? Philolaos von Kroton Dokumentierte die Lehre des Pythagoras
Das Wesen der Dinge erkennt man erst, wenn man sie mathematisch beschreiben kann.ca. 428–347 Archytas von Tarent Die Zahl ist die Grundlage des Wissens
Begründete die mathematische Mechanikca. 400–335 Hiketas von Syrakus Philosoph und Astronom
Die Erde rotiert um ihre Achse? Ekphantos von Syrakus Skeptiker, die Erde rotiert um ihre Achse von Ost nach West Atomisten
Der Atomismus bezeichnet eine kosmologische Theorie, der zufolge das Universum aus kleinsten Teilchen, den Atomen (griechisch átomos, das Unzerschneidbare, Unteilbare), zusammengesetzt ist. Diese wurden als diskret (d.h. voneinander trennbar), unendlich hart, unveränderlich und ewig gedacht. Spätere Atomisten waren Epikur und Lukrez
5. Jh. Leukipp Begründer des Atomismus in der Schule von Abdera
Apeiron - das Unbegrenzte ist der leere Raum. Begrenzt ist nur (körperlich) Seiendes.
Die wahrgenommenen Eigenschaften der Dinge sind nur Schein, der durch die Kombination der Atome entsteht, die sich gegenseitig anziehen und auch abstoßen.460–371 Demokrit
Wahres Sein (Materie) besteht aus unteilbaren Atomen im leeren Raum
In der Wahrnehmung ist die Wirklichkeit nur Erscheinung; diese hat aber eine Entsprechung zur wahren Welt.
Die Atome haben nur quantitative Eigenschaften (Größe, Gewicht, Härte, Gestalt)
Qualitative Eigenschaften (Farbe, Ton, Geruch, Geschmack) gibt es nur in der Erscheinung
Auch die Seele ist atomistisch (Materialismus); sie besteht aus besonders feinen „Feueratomen“, durch die die Welt belebt ist.
Von den Dingen gehen kleinste Abbilder (eidola = Bildchen) aus, die die Feueratome der Seele anstoßen und so Wahrnehmung erzeugen
Das Denken entsteht als Zusammenstoßen der eidola als Repräsentationen der Dinge und der Feueratome der Seele.
Das wahre Glück entsteht durch Maß und Harmonie, wenn die Feueratome nur sanft bewegt sind.5.-4.Jhdt. Metrodoros von Chios Schüler von Demokrit gilt gelegentlich als Wegbereiter der Pyrrhonischen Skepsis
war Historiker und Meteorologe360–320 Anaxarch Schüler des Demokrit
Begleitete AlexanderSophisten
Als Sophisten (griechisch σοφισταί sophistaí) bezeichnet man eine Gruppe von Philosophen, die als Lehrer der Weisheit und der schönen Rede z. T. gegen Bezahlung die Lehre der Sprechkunst, des Denkens und Prozessierens anboten. In den Hochzeiten der Sophistik haben ihre Vertreter die Menschen auf die Probleme des subjektiven Faktors im Erkennen und Werten hingewiesen, allerdings im Sinne eines Skeptizismus. In kritischer Sicht wurden Sophisten als „Wortverdreher“ betrachtet. Positiv bewertet kann man sie als Aufklärer des antiken Griechenland ansehen. Bei den Sophisten stand nicht mehr die Natur als Untersuchung im Vordergrund, sondern die Beziehungen der Menschen zueinander.
ca. 490–411 Protagoras Stammte aus der Schule Leukipps
Wahrheit gilt nur für den Wahrnehmenden (reiner Sensualismus)
Es gibt über jeden Gegenstand zwei sich widersprechende Aussagen.
„Der Mensch ist das Maß aller Dinge“ (Relativismus)
Religion und Staat sind natürliche Bedürfnisse
Gerechtigkeitssinn und sittliche Scheu sind Gaben der Götter.480 Schlacht von Salamis 480–411 Antiphon Verfasser von Gerichtsreden 477 1. Attischer Seebund ca. 480–380 Gorgias Berühmter Rhetoriker; es gibt kein Sein (Nihilismus) ca. 480–380 Hippias Arbeitete an der Quadratur des Kreises
Gesetze sind von Menschen gemacht und deshalb nicht allgemeingültig.Herodot (484–425) ca. 465–399 Prodikos Stellte die Ethik in den Mittelpunkt 449 Kalliasfrieden 5. Jhdt. Xeniades es gibt keine wahren Urteile und alle Aussagen der Menschen sind falsch. 5. Jhdt. Archelaos Schüler von Anaxagoras
Das Gerechte und das Schädliche sind Produkt der Konvention.ca. 460–403 Kritias Athenischer Politiker, Philosoph und Dichter
Moralischer Relativismus
Der Glaube an die Götter beruht auf guter Staatskunst.ca. 450 Thrasymachos „Gerechtigkeit ist der Nutzen des Stärkeren“ (Zitat in Platons Politeia) ca. 436–338 Isokrates Betrieb eine Rhetorikschule gest. um 375 Alkidamas Schüler des Gorgias
wandte sich gegen die Sklavereium 400-um 350 Lykophron Soll Rechtsordung als Ausgleich von Interessen aufgefasst haben (Arist. Pol. III 9, 1280 b11)
Es gibt keine hoch und niedrig Geborenen.Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte Griechische Klassik 450–300 v. Chr.
Die drei großen Athener
Die drei großen Athener prägten das gesamte abendländische Denken. Sokrates zeigte durch den kritischen Dialog, dass kein Wissen gesichert ist und gilt durch seine persönliche Haltung als Vorbild eines Philosophen. Platon schuf die neue Gattung des schriftlichen Dialogs und setzte in der Breite seiner Themen in der Metaphysik und in der Erkenntnistheorie, in der Ethik, der Anthropologie, der Staatstheorie, der Kosmologie, der Kunsttheorie und der Sprachphilosophie neue Maßstäbe des Denkens. Im Gegensatz zu Platon sah Aristoteles die Ideen als in den Dingen befindlich und gab der realen Welt so wieder mehr Gewicht. Hierbei hat er u. a. für Biologie und Medizin, aber auch für die politische Empirie und Theorie Enormes geleistet. In seinem enzyklopädischen Wissensdrang als Philosoph beschäftigten ihn zudem u. a. Dynamik (δύναμις), Bewegung (κίνησις), Form und Stoff. Seine Tugendethik und seine Theorie zur Gerechtigkeit reichen bis in die Gegenwart. Aristoteles begründete die klassische Logik mit ihrer Syllogistik, die Wissenschaftssystematik und die Wissenschaftstheorie.
469–399 Sokrates
Sokratische Methode als „Hebammenkunst“ (Mäeutik)
Der Mensch als sittliches Wesen
„Ich weiß, dass ich nicht weiß“
Tüchtigkeit ist Einsicht - Erkenne dich selbst (Gnothi seauton)
Glaubte in sittlichen Zweifelsfragen an eine innere Stimme (Daimonion).
Nahm den Schierlingsbecher aus Treue zum RechtsstaatThukydides (460–396)
431-404 Peloponnesischer Krieg
404-403Herrschaft der Dreißig427–347 Platon
Kritik des Relativismus der Sophistik, der keine wahrhaften Tugenden anerkennt (Theaetet)
In der Körperwelt, zu der auch das Seelische zählt, gibt es nur Wahrnehmung und Meinungen (doxa)
Daneben gibt es eine unkörperliche Ideenwelt, die durch Begriffe erkannt wird (Phaidros, Höhlengleichnis) und das wahrhaft Seiende ist. Sie ist einfach, veränderungslos, unentstanden und unvergänglich (Symposion 211 b)
Erkenntnis entsteht nicht in der Erfahrung, sondern in der Erinnerung (anamnesis) der Seele (Beispiel: Satz des Pythagoras in Menon)
Die Klärung der Begriffe, des Wortgebrauchs erfolgt in der Dialektik (Sophistes 253 d)
Die Ideen sind Urbilder (paradeigmata) in der Welt des Seienden, die in der Welt des Werdens (genesis) ihre Abbilder (eidola) haben.
Die Einzeldinge sind nie identische Nachahmungen (mimesis) an der Gegenwärtigkeit (parousia) der Ideen
Ideen sind hierarchisch geordnet mit allgemeinsten Begriffen (Sophistes), von denen die Idee des Guten die höchste ist.
Die unsterbliche Seele verbindet Körperwelt (Mut – tymos und Begierde – epitymia) (Timaios) mit der Ideenwelt (Vernunft – logiston) (Phaidon)
Den Seelenteilen entsprechen Kardinaltugenden – Weisheit (sophia), Tapferkeit (andrea) und Selbstbeherrschung (sophresyne). Das richtige Verhältnis wird durch Gerechtigkeit (dikaiosyne) als oberste Tugend hergestellt (Politeia)
Die Rollen im Staat entsprechen den Seelenteilen: Lehrstand der Gebildeten (philosophoi), Wehrstand der Wächter sowie Nährstand der Handwerker und Bauern
Gerechtigkeit herrscht, wenn jeder das Seine tut und dadurch auch das Seine erhält.
Die Brücke zwischen Erscheinungen und Ideen wird durch das weltbildende Göttliche (Demiurg) geschaffen. Das Prinzip des gleich Bleibenden (tauton) und des sich Verändernden (thateron) ist die Weltseele (Timaios). Das Mittel zur Verbindung sind die Prinzipien der Mathematik (siehe Platonische Körper).Xenophon (430–354)
Vormacht Spartas
Eudoxos von Knidos (410/408 – 355/347) Einflussreicher Mathematikerca. 384–322 Aristoteles|
Philosophie als erste Wissenschaft untersucht das Seiende als Seiendes
Lehrer Alexander des Großen
die kritische Auseinandersetzung mit der Philosophiegeschichte liefert eine Synthese bisheriger Theorien
kritisiert vor allem die Verdopplung der Welt durch Platon
Axiomatische Methode zur Bestimmung oberster Prinzipien. (Organon)
Lehre von der Substanz und den Kategorien
semantische Theorie der Sprache als symbolische Abbildung (De Interpretatione
systematische Einteilung der Wissenschaften
Begründung der formalen Logik als wissenschaftliche Methode gegen die Sophistik
Syllogistik als Schluss aus einer Prämisse und einem Mittelsatz auf ein Besonderes (Deduktion
Besonderes entsteht aus Allgemeinem, aber in der Erkenntnis muss empirisch von den einzelnen Dingen (phainomena) ausgegangen werden, die das Allgemeine bereits enthalten (Induktion bzw. epagoge)
Grundprinzip der Natur ist Bewegung, in dem die Materie die Form verändert (Werden und Vergehen – Hylemorphismus)
Jedes Werden ist Verwirklichung einer Möglichkeit (Akt und Potenz)
Vier Wirkursachen: causa materialis (Stoff), causa formalis (Form), causa efficiens (Bewirkendes), causa finalis (Ziel)
Kontinuum ist immer wieder Teilbares (Länge, Bewegung, Zeit)
Es gibt kleinste Teilchen (minima naturalia), die (anders als Demokrits Atome) in verschiedenen Situationen ihre Form verändern
Ursprung aller Bewegung und allen Seins ist ein (göttlicher) unbewegter Beweger
einzig die Gegenstände der Mathematik sind unveränderlich
Weil in der Praxis (Ethik, Poietik, Rhetorik) Prämissen nicht allgemeingültig sind, sondern vom Gesprächspartner anerkannt werden müssen, sind Syllogismen in diesem Bereich dialektische Argumente (Topik)
In der Praxis geht es nicht um Wissen (episteme), sondern um Einsicht (phronesis)
Oberstes Ziel ist das Gute als Glückseligkeit (Eudaimonismus), die man durch Ausbildung der Tugend erreicht.
Tugend ist ein Mittleres zwischen zwei Extremen (Mesotes-Lehre in der Tugendethik)
Der Mensch ist nicht nur ein Vernunftwesen (zoon logon echon), sondern auch ein Gemeinschaftswesen (zoon politikon)
Eine ideale Staatsverfassung ist ohne Extreme (Tyrannis), allerdings auch nicht die Demokratie, sondern die Politie, in der die Einsichtigen und Tugendhaften regieren.Alexander der Große
Euklid (ca. 365-ca. 300)Sokratiker und Megariker
Megariker heißen die Anhänger des Sokrates-Schülers Euklid von Megara, welcher das Seiende als das Gute bestimmte. Wegen ihrer logischen Streitigkeiten und dialektischen Spitzfindigkeiten heißen sie auch Eristiker.
ca. 465–395 Kriton Freund und Zeitgenosse von Sokrates ca. 426–366 Xenophon Geschichtsschreiber
Sokratesschüler und zweite Quelle über Sokratesca. 450–380 Euklid von Megara Sokratesschüler
Begründer der Megarischen Schule
Entwickelte eine Theorie des Widerlegens
Tugend bzw. Das Gute ist das einzige unveränderliche Sein.Hippokrates von Kos (ca. 460-370) um 400 v. Chr. Phaidon von Elis Begründer der Elischen Schule, die den Megarikern nahe stand um 400 v. Chr. Eubulides von Milet Sokratesschüler
Vertreter der Megarischen Schuleca. 360–280 Stilpon Vertreter der Megarischen Schule
Machte die eristische Dialektik populärca. 350–278 Menedemos von Eretria Begründer der Eretrischen Schule als Fortsetzung der Elischen Schule um 300 v. Chr Diodoros Kronos Dialektiker der Megarischen Schule
Vorläufer der Stoaum 300 v. Chr. Philon von Megara Dialektiker der Megarischen Schule Kyniker
Kernpunkt der Lehre des Kynismus [kyˈnɪsmʊs] (griech. κυνισμός, kynismós wörtlich „die Hundigkeit“ im Sinne von „Bissigkeit“) ist eine philosophische Haltung, die die Bedürfnislosigkeit betont. Scham vor als natürlich empfundenen Gegebenheiten (z. B. Nacktheit) wird verworfen. Oft lebten Kyniker von Almosen.
440–365 Antisthenes Kyniker, der für eine ursprüngliche Lebensweise eintrat 399–323 Diogenes Sagte zu Alexander: „Nimm deinen Schatten von mir.“
Lebte vermutlich nicht in einer Tonne.ca. 368–285 Krates von Theben Stammte aus reichem Hause, lebte mit Hipparchia auf Wanderschaft und hatte Einfluss auf die Stoa. ? Monimos Skeptiker, „Die Wirklichkeit ist ein Bühnenbild“ ca. 335–245 Bion von Borysthenes Schrieb Über die Sklaverei, Über den Zorn ca. 330–260 Menippos von Gadara Satiriker Kyrenaiker
Neben einem Subjektivismus wurde in dieser Schule eine frühe Form des Hedonismus, bei der es um das Bewusstsein der Selbstbeherrschung in der Lust geht, gelehrt. Hauptquelle ist Diogenes Laertius.
ca. 435–355 Aristippos von Kyrene Schüler des Sokrates
Begründer der kyrenaischen Philosophenschule
Genussfähigkeit ist eine Tugend; Lust ist eine sanfte Bewegung
Zum wirklichen Genuss bedarf es Bildung und Wissen.
folgte in der Erkenntnistheorie dem Sensualismus von Protagorasca. 400–330 Arete von Kyrene Tochter von Aristippos dem Älteren und Mutter von Aritippos des Jüngeren ? Aristippos der Jüngere Der Enkel untersuchte Triebe und Gefühle. ? Annikeris Soll Platon aus der Gefangenschaft von Dionysios I. von Syrakus freigekauft haben.
Geistige Freuden sind besser als leibliche Freuden.
billigte Selbstaufopferung.ca. 340–250 Theodoros von Kyrene „Der Atheist“; Ziel ist eine vorurteilsfrei Welterkenntnis
Aufopferung für andere und Einsatz für die Allgemeinheit sind dumm.ca. 340–260 Euhemeros Gilt als reiner Rationalist.
Götter sind verdiente Menschen, die nach ihrem Tod verherrlicht wurden.um 300 v. Chr Hegesias Glück ist Schmerzlosigkeit und frei sein von Unlust. (Pessimismus)
forderte Nachsicht gegenüber Irrenden.Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte Hellenismus und Spätantike 300 v. Chr. – 300 n. Chr.
Im Hellenismus wurden die klassischen Denkansätze weiter fortgeführt. Es entstand in Alexandria die sehr einflussreiche Alexandrinische Schule, während die Peripatetiker die Denkansätze des Aristoteles weiter entwickelten und die platonische Akademie Platon folgte. Am Übergang vom 4. zum 3. Jh. v. Chr. entstanden mit Stoa und Epikureismus zwei philosophische Schulen, die weit hinaus über Zeit und Ort ihrer Entstehung ausstrahlten und ethische Grundpositionen für ein glückendes Leben markierten. In der Spätantike wurde, obgleich es nach wie vor auch Vertreter von Richtungen wie etwa dem Kynismus gab, der Neuplatonismus als philosophische Richtung maßgeblich.
Platonische Akademie
Bei dem Akademeia genannten Hain des attischen Heros Akademos im Nordwesten von Athen kaufte Platon (wohl 387 v. Chr.) ein Grundstück, wo er einen Kultbezirk für die Musen einrichtete und philosophisch-wissenschaftlichen Unterricht zu erteilen begann. Die „ältere Akademie“ stand in unmittelbarer Nachfolge Platons mit einer zunächst mündlichen Auslegung und Kommentierung seiner Schriften. 100 Jahre nach Platons Tod entstand mit Arkesilaos die „jüngere Akademie“, die sich vor allem auch auf die skeptische Weltsicht Sokrates bezog. Die Informationen zur jüngeren Akademie beschränken sich überwiegend auf Berichte bei Diogenes Laertios, Cicero und Sextus Empiricus.
408–339 Speusippos Neffe und Schüler Platons
Haupt der älteren Akademie
Gilt als erster Verfasser einer Enzyklopädie396–314 Xenokrates Unterteilte die Philosophie in Logik, Physik und Ethik 323–280 Diadochenkämpfe um 390 – nach 322 Herakleides Pontikos gest. 276/275 Krantor von Soloi „Über den Kummer“ gest. 266 Polemon von Athen Formulierte das Ziel eines naturgemäßen Lebens gest. 265 Krates von Athen 316–241 Arkesilaos Scholarch der 2. Akademie, der an die sokratische Dialektik anknüpfte
Lehrte die Urteilsenthaltung (skeptischer Ansatz)
Nur Wahrscheinlichkeit ist erreichbar, und das genügt zum Leben? Lakydes Scholarchos ? Telekles ? Euandros 214–129 Karneades Begründer der neuen Akademie
Dialektik als Methode
Wahrheit als empirische Evidenz nur mit Wahrscheinlichkeit
Problem des unendlichen Regressesum 185 – 110 Kleitomachos Scholarchos, Akademische Skepsis gest. ca. 156 Hegesinos gest. ca. 85 v. Chr Philon von Larissa Lehrer von Antiochos von Askalon um 120–68 Antiochos von Askalon Verband Platonismus, Peripatetik und Stoa (Begründung der eklektischen Phase der Akademie)
Lehrer von Cicero116–27 Marcus Terentius Varro Verfasste umfangreiche Literatur
Enzyklopädie in neun BüchernPeripatos und spätere Aristoteliker
Peripatos (περίπατος "Wandelhalle") ist der Name der philosophischen Schule des Aristoteles. Er lehrte zusammen mit seinem engen Freund und Mitarbeiter Theophrast am Lykeion, einem Park mit einem Gymnasion im Süden Athens. Nach Lykon bricht die doxographische Überlieferung ab. Die Anknüpfung an Aristoteles im ersten Jahrhundert vor Christus durch Andronikos wird als Aristotelismus eingeordnet.
ca. 371–287 Theophrastos Nachfolger des Aristoteles
Betont anstatt der causa finalis (Teleologie) die causa efficiens (Naturkausalität)
verfasste botanische Schriften und eine Geschichte der Physik? Eudememos Konkurrent des Theophrastos um die Schulleitung
Schrieb über Mathematik und Astronomieum 350 Aristoxenos Entwickelte eine Musiktheorie anhand von Empfindungen geb. vor 340 Klearchos von Soloi Schrieb Über die Erziehung ? Dikaiarchos schrieb über das Leben Griechenlands (bios hellados) eine frühe Kulturgeschichte ? Kritolaos 340–269 Straton von Lampsakos Scholarch mit dem Beinamen „der Physiker“
Interpretierte Aristoteles materialistisch
Die wirkende Kraft der Form ist in der Materie selbst
Denken und Wahrnehmen sind voneinander abhängig310–230 Aristarchos von Samos Entwickelte ein heliozentrisches Weltbild
und hielt die Sonne für einen Fixstern3. Jh. v. Chr. Lykon aus Troas leitete von 269 – 226 den Peripatos 1. Jh. v. Chr.</ Andronikos von Rhodos Erneuerer der aristotelischen Philosophie
brachte die Schriften von Aristoteles in die heute bekannte Reihenfolge.2. Jh. n. Chr. Sosigenes der Peripatetiker Anreger des Nikolaus Kopernikus bei der Ausarbeitung seines heliozentrischen Systems 2./3. Jh. n. Chr. Alexander von Aphrodisias gilt als der bedeutendste und wirkungsmächtigste Aristoteles-Kommentator der Antike 5. Jh. n. Chr. Martianus Capella Definierte den Kanon der sieben freien Künste
Trivium: Grammatik, Rhetorik, Logik
Quadrivium: Arithmetik, Geometrie, Musik, AstronomieEpikureer
Der antike Epikureismus, auch κῆπος (kêpos, “Garten“) genannt, war eine der vier großen philosophischen Schulen der nachklassischen Antike. Er wird auch als Agnostizismus charakterisiert.
341–270 Epikur
Versammelte seine Schüler in einem Garten
Materialistische Grundauffassung (Atomist)
strebte nach dem inneren Seelenfrieden (Unerschütterlichkeit - Ataraxía)
Glück ist Lust mit Maß (also kein reiner Hedonismus)
Das Schöne als geistiger Genuss steht höher als physischer Genuss, der Aufregung bringt.
Der Staat ist ein Vertrag, um sich nicht zu schädigen. Gesetze sind Übereinkunft zum gemeinsamen Nutzen (Utilitarismus)um 340 – um 260 Hermarchos leitete die Schule nach dem Tode Epikurs 330–277 Metrodoros von Lampsakos ein Freund und Schüler Epikurs 2. Jh. v. Chr. Demetrios Lakon ca. 150–70 Zenon von Sidon Epikureischer Philosoph, Mathematiker und Logiker ca. 110–35 Philodemos von Gadara Epikureischer Philosoph und Dichter 99–55 Lukrez Philosophischer Schriftsteller
Bewusste Anknüpfung an EpikurStoa
Stoa (griechisch στοὰ ποικίλη – „bemalte Vorhalle“) bezeichnet eine Säulenhalle auf dem Marktplatz von Athen (Agora), in der Zenon von Kition lehrte. Die Philosophie ist auf die kosmologische, ganzheitliche Welterfassung gerichtet. Der Stoiker gelangt durch die Einübung emotionaler Selbstbeherrschung und mit Hilfe von Gelassenheit und Seelenruhe zur Weisheit.
336–264 Zenon von Kition Stellte die Logik an die erste Stelle, um Irrtümer zu beseitigen.
Empfindungen sind Abdrücke einzelner Gegenstände in der Seele (Nominalismus)
Gilt mit der Lehre der Katalepsis (Evidenz) als Begründer des Stoizismus.
Der Staat ist eine vernünftige Lebensgemeinschaft aller Menschenum 300 Euklid 331–251 Kleanthes Verdiente als ehemaliger Faustkämpfer seinen Lebensunterhalt durch Hilfsarbeiten.
Tugendhaftes Handeln ist nur durch Erkenntnis der Wirklichkeit möglich.
Wandte sich gegen die Naturforscher Demokrit und Aristarchab ca. 250 Aufstieg Roms 276–204 Chrysippos Schuf mit 705 Büchern die maßgeblichen Grundlagen der Stoa.
Es gibt nur Naturnotwendigkeit (Determinismus)
Wahrnehmung ist eine Eigenschaftsveränderung in der Seele
Begriffe sind Verallgemeinerungen der in der Wahrnehmung vorhandenen Objekte.
Formulierte das stoische Ideal der Freiheit von Affekten
Die Natur ist zweckmäßig. Die Bewertung von Ereignissen als Überl (Unfälle, Krankheiten) erfolgt durch den Menschen
Gerechtigkeit und Menschenliebe sind oberste Pflichten aus der VernunftArchimedes (280–212) um 250 v. Chr. Ariston von Chios Lehrer des Eratosthenes 3./2. Jh. v. Chr. Zenon von Tarsos ca. 240–150 Diogenes von Babylon Lehre über das Lebensziel (Telos) und über ethische Grundsätze
Schuf in der Dialektik eine stoische Bedeutungslehre (Semiotik)Eratosthenes (280–200) 201–120 Polybios Verfasste eine Universalgeschichte in 40 Büchern.
Entwickelte die Theorie vom Verfassungskreislauf146 Eroberung Karthagos gest. um 137 v.Chr. Antipatros von Tarsos Verteidigte die Stoa gegen Karneades 133–121 Reformen der Gracchen geb. um 180 v.Chr. Panaitios von Rhodos Schrieb ein verloren gegangenes Werk über die Pflicht.
Nahm Elemente der skeptischen Akademie in seine Lehre auf (Synkretismus)135–51 Poseidonios Affekte werden von vernunftlosen Teilen der Seele verursacht 82–79 Diktatur Sullas 106–43 Cicero
Politiker, Anwalt, Rhetoriker
Vertrat eklektisch Lehren der Stoa und der neuen Akedemie
Gilt als Inspirator des Humanismus.
es gibt eingeborene Ideen (ideae innatae), insbesondere die Grundbegriffe der Sittlichkeit und des Rechts sowie den Glauben an das Göttliche und an die Unsterblichkeit der Seele
Lehre vom allgemeinen Menschenverstand (consensus gentium)
Lehre vom Naturrecht. Unterschied wie später Kant Legalität (rectum) und Moralität (honestum)70 Konsulat von Pompeius und Crassus
44 Ermordung Caesars1. Jh. v. Chr. Sotion Leiter der Akademie in Alexandria, Lehrer Senecas 4 v. Chr.–65 n. Chr. Seneca Schriftsteller, der sich auch mit praktischen Fragen der Ethik befasste. 12 v.Chr. Augustus Pontifex Maximus vor 30 – 80 Gaius Musonius Rufus Zweck der Philosophie ist die Erlangung der Tugend
Lehrer des Epiktetum 50 – ca. 138 Epiktet Schrieb ein Handbuch der Moral.
“Nicht die Dinge beunruhigen den Menschen,
sondern seine Sicht der Dinge"54–68 Nero
79 Untergang Pompejis121–180 Mark Aurel Mit seinen “Selbstbetrachtungen” schuf er sich Leitlinien für sein praktisches Handeln. Skeptiker
Von den meisten Werken der Skeptiker der Antike sind nur Bruchstücke in Form von Zitaten bei anderen Autoren erhalten geblieben; es gibt aber eine große und zusammenhängende Darstellung der Schule („Grundriss der pyrrhonischen Skepsis“) durch ihren letzten bedeutenden Vertreter, Sextus Empiricus.
360–270 Pyrrhon von Elis Begründer der Skepsis
Wahrheit ist weder durch Sinneswahrnehmung noch durch Urteile feststellbar.
Weil es kein Wissen gibt, gibt es auch keine Lehre vom rechten Handeln
Der Mensch kennt höchstens seine Gefühlszuständeum 320–230 Timon von Phleius Schrieb Spottgedichte über die Dogmatiker. 1. Jht. v. Chr. Ainesidemos Forderte die Urteilsenthaltung (Epoché),
Entwickelte 10 Tropen (tropoi - Gründe der Skepsis)43 v.Chr.–17 n.Chr. Ovid ? Agrippa Man kann keine Überzeugung rechtfertigen (Münchhausen Trilemma)
Fünf Tropen: 1. Widerstreit, 2. unendlicher Regress, 3. Relativität, 4. unerwiesene Voraussetzung, 5. Diallele (Zirkelschluss)200–250 Sextus Empiricus Schriften gegen die Syllogistik und die Religion um 220 Diogenes Laertios Verfasste eine griechische Geschichte der Philosophie in 10 Büchern. Mittel- und Neuplatoniker
In der Spätantike wurde der Neuplatonismus als philosophische Richtung stärker maßgeblich, der in einem wohl wechselseitig verschränkten Prozess anregend und befruchtend auch auf das Denken der christlichen Kirchenväter einwirkte. Der Drang von Philosophen wie Plotin und später Proklos zur Vereinheitlichung (Suche nach dem Einen, dem Göttlichen) mündete in eine Rückwendung zu Platon und in eine Neuausrichtung der platonischen Ideenlehre. Daraus ergaben sich Verknüpfungsmöglichkeiten zwischen Neuplatonismus und christlicher Religion, die bis in den Beginn der mittelalterlichen Philosophie reichte.
um 15/10 v. Chr. – nach 40 n. Chr. Philon von Alexandria Gilt als der bedeutendste Denker des hellenistischen Judentums um 45–125 Plutarch Mittelplatoniker
Umfangreiche Schriften zur Ethik
23 Biografien mit Gegenüberstellung je eines Griechen und Römers87–150 Claudius Ptolemäus Entwickelte das für das Mittelalter maßgebliche geozentrische Weltbild.
Verfasste ein umfangreiches Werk zur Mathematik und Astronomie2. Jh. Albinus Schrieb eine Einführung in die platonische Philosophie. 2. Jh. Alkinoos Schrieb eine Zusammenfassung platonischer Lehren. 2. Jh. Numenios von Apameia Seine neupythagoreischen Schriften beeinflussten den späteren Neuplatonismus. ca. 125–170 Lucius Apuleius Schriftsteller und Philosoph (Der goldene Esel) um 150–200 Celsus Scharfer Kritiker des Christentums 150 – nach 215 Clemens Die richtigen Lehren erreicht man durch einen auf Wissen beruhenden Glauben
Gott selbst ist unsichtbar und unaussprechlich.185–253/254 Origenes Allegorische Schriftauslegung
Philosophie hat die Aufgabe der Durchdringung der Schriftenum 180–242 Ammonios Sakkas Begründer des Neuplatonismus
Lehrer Plotinsum 205–270 Plotin
Erforschte die Philosophie der Perser und Inder
Seine Enneaden wurden von Porphyrios niedergeschrieben
Lehre: Urgrund ist das unbeschreiblichen Eine und dessen Emanation, durch die der Geist (nous) entsteht.
Die Weltseele steht als dritte Stufe zwischen dem wahren Sein und der Materie (hyle)
Um mit dem Einen Eins zu werden, muss sich die menschliche Seele von der Sinnlichkeit reinigen (katharsis)um 212–272 Kassios Longinos Schüler des Ammonios Sakkas, jedoch selbst noch ein Mittelplatoniker ca. 234–304 Porphyrios Gilt als entschiedener Gegner des Christentums.
Schrieb eine systematische Einführung in die Kategorien des Aristoteles (Isagoge)
Quelle für den Universalienstreitca. 250–330 Iamblichos Erweiterte die Emanationslehre Plotins 337 Taufe Konstantins auf dem Sterbelager um 350 Dexippus Schüler des Iamblichos gest. um 355 Aidesios Schüler des Iamblichos gest. 372 Maximus von Ephesos Schüler des Aidesios
Lehrer des späteren römischen Kaisers Julian Apostata331–363 Julian Apostata ca. 350–431/433 Plutarch von Athen Lehrer des Syrianos und des Proklos um 370-416 Hypatia Mathematikerin, Astronomin, Mechanikerin und Philosophin, Tochter des Theon von Alexandria
Wurde von Christen ermordet5. Jhdt. Hierokles Kommentar zu den pythagoreischen Goldene Verse gest. um 437 Syrianos 410–485 Proklos Leiter der Akademie
Wichtige Quelle für die Scholastik und die Renaissance476 Absetzung des Romulus Augustulus
durch Odoaker bedeutet Ende Westromsum 458–540 Damaskios Lehrer des Simplikios, Philosophie der Zeit ca. 490–570 Johannes Philoponos Frühchristlicher Denker und Naturwissenschaftler
Verfasste Aristoteleskommentare6. Jht. Simplikios Wanderte nach Schließung der Akademie 529 durch Iustinian nach Persien aus
Verfasste AristoteleskommentareFrühe Chinesische Philosophie
ca. 561-479 Konfuzius
Fünf Tugenden: Gegenseitige Liebe, Rechtschaffenheit, Gewissenhaftigkeit, Ehrlichkeit, Gegenseitigkeit (Goldene Regel)
Drei soziale Pflichten: Loyalität, Kindliche Pietät, Wahrung von Anstand und Sitte
Fünf Elementarbeziehungen: Vater-Sohn, Herrscher-Untertan, Ehemann-Ehefrau, Älterer-Jüngerer, Freund-Freund
Fünf klassische Bücher: Buch der Wandlungen (enthält die Lehre von Yin und Yang), Buch der Lieder, Buch der Urkunden, Frühlings- und Herbstannalen, Buch der Riten370-290 Mengzi Die Natur des Menschen ist gut
Der Himmel ist das abstrakte oberste Prinzip alles Seiendenca. 298-220 Xunzi Der Mensch ist von Natur aus böse, kann aber durch Erziehung besser werden. um 280-233 Han Fei Gesetze müssen für jedermann gelten, der Mensch wird besser nur durch Androhung von Strafen ca. 280-208 Li Si Urheber der Bücherverbrennung von 213
Reformator der chinesischen Schrift6. Jht. Laozi Verfasse des Daodejing (Dao= Weg oder Sinn, De = Tugend, Jing=Buch) ca. 365-290 Zhuangzi Betonung des Yin und Yang
Sitten und Gebräuche sind kein Selbstzweck.
Die Dinge und die Welt sind im ewigen Wandel.ca. 490-380 Mozi pragmatische Förderung der Wohlfahrt
„Diejenigen, die andere Lieben, werden wieder geliebt werden.“
Allgemeiner Maßstab ist der „Wille des Himmels.“1017-1073 Zhou Dunyi Gegensatz von Taiji (dem höchsten Endlichen) und Wuji (dem höchsten Unendlichen) 1011-1077 Shao Yong 1020-1077 Zhang Zai Grundbegriff des Qi 1501-1570 I Hwang Brachte den Konfuzianismus nach Korea 1561-1619 Fujiwara Seika Früher Konfuzianer in Japan Frühe Indische Philosophie
? Carvaka Materialismus 2. Jht. n.Chr. Gautama Rishi Nyaya: Lehre des logischen Schließens ? Kanada Vaisheshika: Metaphysik und Naturphilosophie (Atomismus)
Erkenntnis entsteht aus der Untersuchung der Unterschiede? Kapila Samkhya: Bestimmung des Seins durch das Aufzählen seiner Elemente
Dualismus von Prakriti (aktive Urnatur=Materie ohne Bewusstsein) und Purusha (passiver Geist mit Bewusstsein)? Patanjali Yoga als achtgliedrige Übung, die zu einer weltentrückten Erfahrung führt ca. 788-820 Shankara
Advaita Vedanta um 563-483 Siddhartha Gautama
Es gilt: „Alles ist“ ebenso wie „Nichts existiert“, alles ist im Werden. ca. 100-200 Nagarjuna
Der Versuch das Rätsel des Seins zu lösen, ist irrational. (Mahayana)
Die richtige Lösung liegt im Weder-Noch
Lehre von den zwei Wahrheiten, der viefachen Beweisführung (ja, nein, teils, weder-noch) und der achtfachen Verneinung des Werdens.ca. 250-350 Harivarmann Nihilismus: lehrte ein System, in dem weder Personen noch äußere Objekte wahrhaft existieren (Hinayana) ca. 420-500 Vasubandhu Realismus: Die körperliche Welt ist real, es gibt nur kein dauerhaftes Selbst (Mahayana) ca. 420-500 Asanga Idealismus: Wahrheit entsteht weder aus der Bejahung noch aus der Verneinung der Realität
Wahres Sein haben allein die Ideen (Hinayana)
Wechselte später zur Lehre seines Bruders7. Jh. n.Chr. Dharmakirti buddhistischer Logiker 1222-1282 Nichiren Begründer einer Schule des Buddhismus in Japan, des Nichiren-Buddhismus Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte Mittelalter
Die Philosophie des Mittelalters umfasst sehr vielfältige Strömungen, die sich seit dem Ende der Antike bis zur Reformation in Europa entwickelt haben. Im abendländischen Kulturkreis wird sie in der Patristik durch das Christentum geprägt und getragen. Als „finstere“ Epoche verkannt, war im mittelalterlichen Denken schon vieles angelegt, was Renaissance, Humanismus und schließlich Aufklärung formulierten. Das Wissen der Antike wurde zunächst in Klöstern bewahrt und weitergegeben. Entscheidender ist für den lateinischen Westen der Wissensschatz, der ihm vermittelt über Übersetzungen arabischer und teils auch jüdischer Philosophen zuwächst. Eine Blüte entsteht Ende des 11. Jahrhunderts begleitet von der Gründung der ersten Universitäten, an denen die Artes liberales gelehrt werden. Im 12. Jahrhundert war die byzantinische und islamische Welt Europa noch kulturell und wissenschaftlich hoch überlegen. Mit Untergang des Byzantinischen Reiches überlieferten Gelehrte dieses Wissen im 15. Jahrhundert vermehrt nach Westeuropa und wirkten so mit an der Entstehung der Renaissance.
Patristik
Als Patristik wird in der christlichen Theologie und Philosophie die Wissenschaft bezeichnet, die sich mit der Zeit der Kirchenväter beschäftigt, das heißt mit der Epoche der Alten Kirche vom 1. Jahrhundert bis zum 7. oder spätestens frühen 8. Jahrhundert.
Apostolische Väter
Die Apostolischen Väter verfassten kirchlich bedeutsamen Schriften im späten ersten und in der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts.
um 50-97/101 Clemens von Rom Erster Clemensbrief um 150 Hermas Schrieb kritisch gegen die Philosophie gest. 107 Ignatius 64 Brand Roms unter Nero; Märtyrertod von Paulus und Petrus 69–155 Polykarp um 70 Entstehung des Markusevangeliums Häretiker und Gnosis
Im Urchristentum gab es einen Pluralismus von theologischen Sichtweisen. Eines der frühen Probleme des Christentums war, sich in der synkretistischen Kultur des Hellenismus gegenüber synkretistischen Religionen wie Gnostizismus und Manichäismus abzugrenzen, die die christlichen Dogmen ganz oder teilweise mit anderen Religionen oder Eigenkonstruktionen vermischten. Gnostische Bewegungen wurden nach ihren Führern oder Gründern als Valentinianer, Simonianer oder Basilidianer benannt.
um 125 Basilides Die Seele ist ein auf der Erde verirrter Fremdling
Die Sphäre Gottes erreicht man durch die Lösung von allem Irdischenum 150 Valentinus 85–160 Marcion von Sinope Markionismus 216–276/277 Mani Persische Religion des Manichäismus
Erlösung durch den Sieg des Lichtes über die FinsternisApologeten
Die Apologeten haben die christlichen Apologie, die das Christentum im Römischen Reich als vernünftige Religion aufzeigt, gegen Angriffe anderer Religionen und Philosophien verteidigt.
100–163 Justin der Märtyrer Die Philosophie führt zu Gott
Aber letzte Fragen beantwortet nur die Schrift132–135 Bar Kochba Aufstand mit anschließender Zerstreuung der Juden 130–190 Athenagoras Bittschrift für die Christen an Kaiser Mark Aurel ? Tatian Rede an die Griechen 120–200 Irenäus Kämpfte als Bischof von Lyon gegen die Häretiker
gilt als Begründer der kirchlichen Dogmatik160–225 Tertullian Schrieb als erster auf Latein und schuf wichtige Begriffe des Kirchenlatein
Philosophie hat nur eine ergänzende Aufgabe
Der Offenbarungsglaube ist ein Glaube an etwas Übervernünftiges (credo quia absurdum)um 200 Beginn des Papsttums 200–258 Cyprian Vertrat die Kindstaufe
Entwickelte die Lehre vom Glauben als der Gnade Gottesum 200 erste lateinische Bibel (Itala) Theologische Systematisierungen
Erst schrittweise setzten sich die Trinitarier durch, entstand die allegorische Schriftauslegung und eine allmähliche Annäherung des Christentums an den Neuplatonismus.
um 260–336 Arius von Alexandria Bestritt die Dreieinigkeit Gottes
War Ausgangspunkt für den Arianismus325 Konzil von Nicäa mit Verdammung des Arianismus 260/264–337/340 Eusebius von Caesarea Gilt durch seine Chroniken als Begründer der Kirchengeschichte um 298–373 Athanasius Lehrte die Trinität
Entschiedener Gegner des Arius330 Konstantinopel wird Hauptstadt 315–367 Hilarius von Poitiers Maßgeblicher Vertreter der Trinitarier 335–394 Gregor von Nyssa Kirchenvater für die orthodoxe Kirche
Lehrte die Unendlichkeit Gottes und die Dreifaltigkeit391 Christentum als Staatsreligion unter Theodosius 340–397 Ambrosius von Mailand War ein gemäßigter Trinitarier
Bekehrte Augustinus395 Reichsteilung in West- und Ostrom 354–430 Augustinus
Schuf die grundlegende Theologie für fast 1000 Jahre
Die Philosophie hat die Aufgabe, die Kirchenlehre (Dogmatik) wissenschaftlich darzustellen und zu begründen
Gnadenlehre: Erlösung von der Erbsünde durch Gottes Willkür (Prädestination)
Gott ist das Eine (unum), Wahre (verum), Gute (bonum), weshalb jede Vernunfterkenntnis Gotteserkenntnis ist.
Auch der Skeptiker muss das Vorhandensein von Empfindungen anerkennen (Innere Erfahrung = Dualismus von Leib und Seele). Die Seele ist das Ganze der Persönlichkeit.
Die Seelentätigkeiten sind Vorstellung (memoria), Urteil (intellectus) und Wille (voluntas). Entsprechend ist die Wirklichkeit bestimmt durch Sein (esse), Wissen (nosse) und Wollen (velle).
Der Antrieb des Menschen ist sein Wille. Die wahre Erfüllung des Willen ist die Anschauung Gottes.
Trat im Gottesstaat für eine Trennung von christlichem und weltlichem Staat ein
Philosophie der Zeit und Philosophie des Zweifels410 Eroberung Roms durch die Westgoten
429 Vandalen erobern Nordafrika480–524 Boëthius Diskutierte im Proklos-Kommentar das Universalienproblem
Schrieb vor seiner Hinrichtung den Trost der Philosophie476 Sturz des letzten weströmischen Kaisers durch Odoaker um 500 Dionysius Areopagita Unbekannter Schreiber
Alles Sichtbare ist nur ein Gleichnis des Unsichtbaren
Den Aufstieg zum Einen erreicht man durch Reinigung, Erleuchtung und Kontemplationca. 600 Ende der Völkerwanderung Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte Scholastik 500–1400
Frühes Mittelalter
Die Übergangszeit zwischen Patristik und Scholastik hat kein eigenständiges neues Denken hervorgebracht. Allerdings gab es eine Reihe wichtiger Personen, die an der Tradierung der antiken Bildung maßgeblichen Anteil hatten.
gest. 636 Isidor von Sevilla Schrieb eine Enzyklopädie namens Etymologiae 507 Chlodwig I. erobert Südgallien, Beginn des Frankenreichs gest. 662 Maximus Confessor Kommentierte Augustinus und Boethius 568 Langobarden beenden Herrschaft Ostroms in Italien um 673-735 Beda Venerabilis Historia ecclesiastica gentis Anglorum (Kirchengeschichte des englischen Volkes)
System der Zeitrechnung675–750 Johannes von Damaskus Byzantinischer Kirchenlehrer 630 Eroberung Mekkas durch Mohammed
711Mauren in Spanien730–804 Alkuin Leitete die Hofschule Karls des Großen (Karolingische Renaissance)
Machte die Sieben Freien Künste (artes liberales) zum verbindlichen Unterrichtsinhalt.751 Pippin der Jüngere begründet des Reich der Karolinger
800 Kaiserkrönung Karls des Großen780–856 Rabanus Maurus Schrieb die Enzyklopädie de universo 862 Rurik in Nowgorod 810–877 Eriugena
Irischer Naturphilosoph, der die Bedeutung der Vernunft betonte.
Eigenes System mit Gott als Ursache und Ziel alles Seienden
Übernahm die Emanationslehre Plotins und lehnte Augustinus’ Prädestination ab871–899 Alfred der Große von England um 950–1028 Fulbert von Chartres Begründer der Schule von Chartres (Kathedralschule) um 950–1022 Notker Teutonicus Erster Aristoteles Kommentator des Mittelalters 936–973 Otto I. Deutscher Kaiser (962) Islamische Philosophie
Vor der Entfaltung der lateinischen Scholastik besteht eine arabische und innerhalb derselben auch jüdische akademische Hochkultur, durch welche auch zahlreiche griechische Texte vermittelt, interpretiert und fortgeschrieben werden. Auch in der Medizin, den Naturwissenschaften, der Mathematik, der Jurisprudenz, der Logik usw. holt die westlich-lateinische erst im 12.-13. Jh. gegenüber der arabischen Kultur auf.
800–870 Alkindus
(Al-Kindi )Übersetzte griechische Texte, begründet die arabische Philosophie
befasste sich u.a. mit peripatetischer Naturphilosophieum 570-632 Mohammed
749 Beginn der Herrschaft der Abbasiden864–925 Rhazes
(Al-Razi)Bedeutender persischer Arzt, Naturwissenschaftler, Philosoph und Schriftsteller 976-1025 Kaiser Basileios II. von Byzanz
998-1030 Mahmud von Ghazni, der den Islam nach Indien bringt.870–950 Alpharabius
(Al-Farabi)Übersetzt und vermittelt griechische Philosophie
versucht eine Synthese von dem, was er für aristotelisch und platonisch hält
befasste sich auch mit Mathematik und Musik1071 Seldschuken besiegen Byzanz in der Schlacht von Manzikert und erobern Jerusalem 980–1037 Avicenna
(Ibn Sina)Systematische Ausarbeitung der Ansätze Farabis
Konzeptualismus und Emanation1085 Toledo wird von den Christen erobert. 1058–1111 Algazel
(Al-Ghazali)Persischer, ash'aritischer Theologe und Philosoph
greift zahlreiche maßgeblich durch Avicenna vertretene Lehren an1126–1198 Averroës
(Ibn Ruschd)
Aristoteleskommentare (für die lateinische Philosophie des Mittelalters „Der Kommentator“)
Es gibt genau einen aktiven Intellekt
Philosophie ist eine religiöse Pflicht für Intellektuelle, aber die Religion vermittelt die Wahrheit allen
verteidigt einen radikalen "Aristotelismus" gegen al-GhazaliUnter Saladin (1137-1193) wird Ägypten wieder sunnitisch.
1187 Saladin schlägt die Kreuzfahrer am See Genezareth1332–1406 Ibn Chaldun Arabischer Historiker
Beschreibt geschichtliche Zusammenhänge mit Interessen, die heute "soziologisch" heißen würden1326 Orhan I. erobert Bursa Frühscholastik
Die Frühscholastik ist die Zeit der Schulphilosophie, in der herausragende Denker sich nicht mehr auf die klösterliche Kontemplation beschränken, sondern mit Argumenten der Vernunft offensichtliche Widersprüche in den kirchlichen Lehren hinterfragen und diskutieren wollten. Oft brachten solche Diskussionen sie in Gefahr. Sie wurden als Ketzer verurteilt und mussten ihre Thesen widerrufen, wenn sie keine Risiken für Leib und Leben eingehen wollten. Dennoch fanden sich immer wieder freie Geister, die aus Überzeugung für die Vernunft eintraten.
gest. 1088 Berengar von Tours Sah im Abendmahlstreit Brot und Wein nur als sinnbildlich an.
Argumentierte, dass er in der Vernunft nach dem Bilde Gottes geschaffen sei .987–1328 Kapetinger in Frankreich
1024–1125 Salier in Deutschland1005–1089 Lanfrank von Bec Wollte im Abendmahlsstreit nicht der Vernunft, sondern nur den Autoritäten folgen. 1046 Synode von Sutri
Absetzung dreier rivalisierender Päpste1006–1072 Petrus Damiani Kämpfte gegen die Sittenlosigkeit der römischen Geistlichkeit.
Prägte den Spruch von der Philosophie als der Magd der Theologie.1054 Trennung (Schisma) Roms von der Ostkirche 1033–1109 Anselm von Canterbury Wandte die Dialektik als Methode auf die christliche Gotteslehre an.
führte den ontologischen Gottesbeweis
Bekannte mit Augustinus Credo ut intelligam (ich glaube, um zu verstehen).1066 Wilhelm der Eroberer siegt bei Hastings und wird zum König von England gekrönt. 1050–1120 Roscelinus Radikaler Nominalist
Leitete daraus einen Tritheismus ab1074 Verfügung des Zölibat durch Papst Gregor VII.
1077 Gang nach Canossagest. 1121 Wilhelm von Champeaux Realist im Universalienstreit, der sich gegen Roscelin durchsetzte.
Gründer des Stiftes Saint-Victor1096–1099 Erster Kreuzzug mit Eroberung Jerusalems gest. nach 1124 Bernhard von Chartres War stark vom Platonismus geprägt.
Universalien sind gleich den platonischen Ideen1119 Gründung des Templerordens 12. Jhdt. Bernardus Silvestris Cosmographia, Gedicht über die Erschaffung der Welt mit Bezügen zum Timaios
ebenfalls Chartres, aber nicht identisch mit Bernhard von Chartres1079–1142 Peter Abaelard
Bedeutendster Philosoph der Frühscholastik
Vermittelte im Universalienstreit mit dem Konzeptualismus
Entwickelte die scholastische Methode fort (sic et non)
Empfindung als verworrene Vorstellung wird durch den Verstand zu Begriffen und Urteilen verarbeitet.
Schrieb zum Frieden zwischen den Religionen und entwickelte eine Gesinnungsethik (Die Moral liegt im inneren Entschluss.)
Hatte ein berühmtes Verhältnis zu Heloisa1080–1145 Gilbert von Poitiers Vertreter des Realismus im Univesalienstreit
Unterschied begrifflich Gott und Gottheit sowie Individualität und Singularität1122 Wormser Konkordat beendet Investiturstreit 1097–1147 Hugo von Sankt Viktor Verband Mystik mit Naturforschung
Drei Erkentnisweisen: 1. äußere Welt in der Vernunft (cogitatio), 2. innere Welt in den Empfindungen (meditatio), 3. Gott im Glauben (contemplatio)um 1125 Erfindung des Bleistifts gest. nach 1150 Wilhelm von Conches Stark physikalisch geprägtes Weltbild 1138–1152 Konrad III. erster Staufer gest. 1151 Thierry von Chartres Moderne Interpretation der Schöpfungsgeschichte 1152–1190 Friedrich I., Barbarossa 1090–1160 Adelard von Bath Erkannte beim Studium in Spanien die Überlegenheit der arabischen Wissenschaften
Übersetzte arabische Texte und verbreitete deren Wissen in der Mathematik, Medizin und Astronomie1100–1160 Petrus Lombardus Schrieb die als Lehrwerk lange gültigen Sentenzen. 1147–1149 Zweiter Kreuzzug wird zum Fehlschlag ca. 1100–1160 Hermann von Carinthia Philosoph, Astronom, Astrologe, Mathematiker, Übersetzer und Autor 1154-1189 Heinrich II. von England 1115–1180 John of Salisbury Konzeptualist, Sekretär von Thomas Becket
Staatstheorie mit der Pflicht zu Sittlichkeit und Tugend für Staatsvertreter1170 Ermordung von Thomas Becket
Sturmflut verwüstet Niederlande1120–1202 Alanus ab Insulis Entwarf eine axiomatische Theologie ausgehend von der Einheit des Einen. 1189–1192 Dritter Kreuzzug, Barbarossa ertrinkt im Saleph um 1130–1202 Joachim von Fiore Allegorische Schriftauslegung.
Geschichte ist gegliedert die die TrinitätJüdische Philosophie
In der jüdischen Philosophie entwickelte sich im Mittelalter ähnlich zu den arabischen Denkern eine starke Nähe zum Aristotelismus.
1020–1068 Gabirol Der göttliche Wille ist die Quelle des Lebens 1100–1189 Abraham ibn Daud Chronist, Aristoteliker und Astronom 1135–1204 Moses Maimonides Zweifelnde sollen durch Vernunft zum Glauben finden.
Tugendethik1288–1344 Levi ben Gershon Averroist Hochscholastik
Die Hochscholastik wurde zur Blüte des Aristotelismus. Verglichen mit der auf Augustinus zurückgehenden Ablehnung der Naturwissenschaften und der stark untergeordneten Rolle der Vernunft entstand nun eine weitere Öffnung und Liberalisierung. Es gab immer mehr einzelne Denker, die die Erkundung der Natur durch Experimente forderten, weil nur so wirkliche neue Erkenntnis zu gewinnen sei. Allerdings entstand in der Kirche auch Gegenwehr. Eine zu offene sich auf Aristoteles berufende kritische Vernunft wurde als Averroismus mit Verboten belegt.
1170–1253 Robert Grosseteste Griff naturwissenschaftliche Fragen auf 1182–1226 Franz von Assisi
1190 Gründung des Deutschen Ordens
um 1200 Gründung der University of Cambridge1170–1245 Alexander von Hales Früher Aristoteliker
Schrieb Quaestiones nach der scholastischen Methode1204 Vierter Kreuzzug mit Eroberung Konstantinopels
Kaisertum von Byzanzverm. 1175–1245 Alfred von Sareshel früher Aristotelismus; Das Herz ist das Haus der Seele, die die Entelechie des Leibes ist. 1221–1274 Bonaventura Betonte die Erleuchtung durch Gott
Contemplation ist die höchste Stufe der Nachfolge Christi1206 Dschingis Khan einigt die Mongolen 1200–1280 Albertus Magnus Beeindruckte durch umfangreiches naturwissenschaftliches Wissen
Lehrte als einer der ersten Aristoteles
Das „natürliche Licht“ (lumen naturale) der Erkenntnis der Philosophie steht im Einklang mit der Offenbarung, welche aber umfassender ist.1207 Sängerstreit auf der Wartburg
um 1210 Parzival von Wolfram von Eschenbach1225–1274 Thomas von Aquin
Einklang von Wissenschaft und Vernunft
Wahrheit = adaequatio rei et intellecto
Vorrang der Offenbarungslehren (Sakramente, jüngstes Gericht, Jungfräuliche Geburt)
Gott als Verursacher (causa effiziens) und Endzweck (causa finalis)
Kardinaltugenden
Unsterblichkeit der Seele, die sowohl reiner Geist als auch Entelechie des Leibes ist.
Nach göttlichem Plan ist Zweck des Staates die Tugend unter dem Naturrecht (lex naturalis) zu verwirklichen.1212 Kinderkreuzzug
1215 Magna Carta
1218 Jadebusen entsteht durch Sturmflut
1228/29 Fünfter Kreuzzug
Friedrich II. König von Jerusalemgest. 1284 Siger von Brabant Averroist
Wollte Aristoteles ohne Offenbarungslehren unterrichten1273–1291 Rudolf I. von Habsburg
um 1290 Ausweisung der Juden aus Englandgest. 1286 Boetius von Dacien ebenfalls Averroist gest. 1290 Wilhelm de la Mare „Correctorium“ als franziskanische Kritik an Thomas 1214–1294 Roger Bacon Früher Emprist mit praktischen Experimenten
Wendete sich gegen Vorurteile, Gewohnheit und Mangel an Selbstkritik.
Autorität der Theologie ist allein Gottes Willen.1282 Eduard I. erobert Wales 1226–1277 Petrus Hispanus Kompendium der Logik 1291 Akkon fällt an die Mameluken 1217–1293 Heinrich von Gent Wollte gegen Thomas’ Intellektualismus zurück zu Augustinus 1298 Reiseberichte des Marco Polo 1243–1316 Aegidius Romanus erstellte Katalog von 95 Irrlehren der Philosophen, die zu den Pariser Verurteilungen führte. um 1294 Gründung der Hanse
1307 RütlischwurSpätscholastik
In der Spätscholastik schlug das Pendel erneut um. Viele Denker erkannten nun, dass eine rein auf Logik und Vernunft aufgebaute Glaubenslehre nicht mehr durchhaltbar war und forderten die Trennung von Glauben und Vernunft. Bildung verbreitete sich auch durch die fortschreitenden Universitätsneugründungen immer mehr und ging Schritt für Schritt auch auf bürgerliche Kreise über, die ihren Lebensunterhalt nicht mehr im Rahmen kirchlicher Institutionen verdienten.
vor 1250 – nach 1305 Gottfried von Fontaines Aristoteliker im Universalienstreit 1266–1308 Johannes Duns Scotus
Gegenspieler von Thomas (Logiker und Mathematiker)
Der Wille hat Vorrang vor der Vernunft
Das Gute wird durch den Willen bestimmt und steht höher als das Wahre
Erste chritte zur Trennung von Theologie und Philosophie: Weder der zeitliche Anfang der Welt noch die Unsterblichkeit der Seele lassen sich beweisen.1303 Philipp IV. setzt Papst Bonifaz VIII. fest, um dessen Weltherrschaftsanspruch zu brechen (Beginn der Säkularisierung in Frankreich) 1265–1321 Dante Alighieri Entwarf ein von der Kirche unabhängiges Staatskonzept 1309 Papst Clemens V. verlegt seine Residenz nach Avignon 1274/75–nach 1344 Walter Burley Gegner des Nominalismus des Wilhelm von Ockham ca. 1275/1290–1342/43 Marsilius von Padua Staatstheoretiker, Politiker und ein bedeutender Vertreter des scholastischen Aristotelismus um 1310 allgemeiner Kälteeinbruch führt zu Hungersnöten in Europa und Asien und zu Bevölkerungsrückgängen 1280–1347 Wilhelm von Ockham Ockhams Rasiermesser
Beiträge zur Logik und zur Sprachphilosophie
Begriffe sind nicht Abbilder, sondern nur Zeichen (Nominalismus bzw. Terminismus)
Forderte Trennung von Kirche und Staat und musste deshalb nach München fliehen.um 1328 Erfindung der Sägemühle
1328–1589 Haus Valois in Frankreich
1339–1253 Hundertjähriger Kriegum 1280–1322 Petrus Aureoli Vertrat einen Konzeptualismus und ähnliche Positionen wie Scotus und Ockham ca. 1285/1289–1328 Johann von Jandun averroistischer Philosoph, Theologe und politischer Theoretiker um 1300 – nach 1350 Nicolaus von Autrecourt Kritik des Substanzbegriffs und der traditionellen Kausalitätslehre 1341 erste Erwähnung eines Kölner Karnevalszuges 1300–1358 Johannes Buridan Befasste sich mit der Willensfreiheit
(Buridans Esel)1348 Gründung der Universität Prag
1348–1350 Pest1316–1390 Albert von Rickmersdorf Rektor der Wiener Universität 1356 Goldene Bulle durch Kaiser Karl IV. 1330–1382 Nikolaus von Oresme Hielt heliozentrisches Weltbild für möglich 1381 englischer Bauernaufstand 1335–1396 Marsilius von Inghen Mitbegründer der Universität Heidelberg 1396 Türken besiegen Kreuzfahrer in der Schlacht von Nikopolis verm. –1420 William Penbygull Anhänger Wycliffs, Universalienrealist 1340–1420 Pierre d’Ailly Lehrte als Skeptiker den Primat des Willens. um 1400 Aufstieg des Hauses Medici Mittelalterliche Mystik
Wie auch andere Zeiten war das Mittelalter stets begleitet von mystischem Denken, von der Überzeugung, dass die wahre Erfüllung nur in der Kontemplation und in einem unmittelbaren Glauben zu erreichen ist.
1090–1153 Bernhard von Clairvaux Die eigentliche Tugend des Christen ist die Demut
Gegenspieler Abaelards1098–1179 Hildegard von Bingen Allgemeine Lebensregeln und medizinische Texte 1135–1202 Joachim von Fiore Erwartete das jüngste Gericht um 1260 gest. 1206 Amalrich von Bena Gott lebt in allen Kreaturen (Pantheismus)
musste 1204 widerrufen1232–1316 Raimundus Lullus Averroist
Magische Wahrheitsscheibe aus Begriffskombinationen1250–1320 Dietrich von Freiberg Erforschte das Prinzip des Regenbogens 1260–1328 Meister Eckhart Vernunft ohne Kontemplation ist nicht vollendet 1295–1366 Heinrich Seuse 1300–1366 Johannes Tauler Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte Renaissance und Reformation 1400–1600
Die Philosophie der Renaissance und des Humanismus und damit die studia humanitatis war in ihrer Arbeitsweise noch ganz mittelalterlichen Traditionen verbunden, arbeitete also spekulativ und textbezogen, sie öffnete sich aber mehr und mehr auch bereits vorhandenen naturwissenschaftlichen Fragestellungen und Methoden, die dann das beherrschende Thema der Philosophie der Neuzeit bilden werden. Für diese Epoche spricht man auch vom Renaissance-Humanismus. Renaissance bedeutet Wiedergeburt. Die Periode wird so bezeichnet, weil die Texte der antiken griechischen und römischen Philosophen neu rezipiert wurden und zugleich eine Loslösung von den mittelalterlichen Schulen der Scholastik erfolgte.
Dichter und Künstler
In einer Zeit immer stärker wachsender und von der Kirche immer unabhängiger werdender Städte Italiens waren es vor allem die Dichter und Künstler, die schon sehr früh die Freiräume nutzten und eigenständige Sichtweisen auf die Welt entwickelten.
1305–1374 Francesco Petrarca Gegner der Scholastik und des Aristotelismus 1313–1375 Boccaccio Begründer der italienischen Novelle 1452–1519 Leonardo da Vinci Künstler, Architekt, Techniker und Anatom 1475–1564 Michelangelo Herausragender Maler und Bildhauer Humanismus
Die Humanisten gingen von dem allgemeinen Grundsatz der universalen Vorbildlichkeit der Antike aus. Prägend für die Bewegung war das auf Cicero zurückgehende Konzept der Humanität (humanitas). Dies verfolgte man durch das Studium des antiken Wissens (studia humanitatis), die besondere Pflege der Sprache und eine Betonung der Ästhetik.
1369–1444 Leonardo Bruni Republikanischer Kanzler in Florenz 1361 Türken erobern Adrianopel 1396–1459 Giannozzo Manetti 1389 Schlacht auf dem Amselfeld, Serbien wird türkisch. ca. 1406–1457 Lorenzo Valla italienischer Humanist mit epikureischer Orientierung, Rhetoriker
Untersuchung der Freiheit des menschlichen Willens
Für eine positive Bewertung der Lust1410 Schlacht bei Tannenberg 1444–1485 Rudolf Agricola Schrieb über die dialektische Denkmethode 1431 Verbrennung Jeanne d’Arcs um 1450–1536 Faber Stapulensis Erste französische Bibelübersetzung 1454–1494 Angelo Poliziano Unterrichtete in Florenz griechische und lateinische Literatur 1453 Ende des 100jährigen Kriegs 1455–1522 Johannes Reuchlin Hebraist
Trat gegen den Strom für Toleranz gegenüber den Juden ein.1453 Eroberung von Byzanz durch Mehmed II. 1459–1508 Conrad Celtis Dichter, Kartograph und Historiograph 1485 Heinrich VII., erster König aus dem Haus Tudor 1461–1535 Ulrich Zasius Vertreter einer humanistischen Jurisprudenz 1492 Kapitulation Grenadas 1466–1536 Erasmus von Rotterdam
Kirchenkritischer Augustiner, aber gegen die Kirchenspaltung
Gegner Luthers in der Frage des Freien Willens
Für religiöse Toleranz und Ächtung von Nationalismus und Krieg.1495 Reichstag zu Worms (Ewiger Landfrieden, Reichskammergericht)
1517 Selim I. erobert Ägypten1486–1535 Agrippa von Nettesheim Wissenschaft als „heilige Magie“ (gegen Zauberer)
in Gott sind alle Ideen vorhanden (Neuplatonismus)1492–1540 Juan Luis Vives frühe pädagogische Schriften 1497–1560 Philipp Melanchthon Verband Gedanken der Reformation mit der Philosophie des Aristoteles 1529 Erste Belagerung Wiens 1515–1563 Sebastian Castellio Widersacher Calvins 1517–1572 Petrus Ramus Wollte eine neue Logik entwickeln
Wurde in der Bartholomäusnacht ermordet1556 Trennung der Habsburger in einen spanischen und einen österreichischen Teil 1547–1606 Justus Lipsius Umfangreicher Briefverkehr u.a. mit Montaigne
Lehrte Philosophie mit Bezug zum Stoizismus1553–1592 Michel de Montaigne Begründer der Essayistik
Humanist und Skeptiker1581 Utrechter Union Philosophen
Die Philosophie der Renaissance schwenkte insbesondere im republikanischen Umfeld der Medici verstärkt zum Platonismus, nachdem auch bisher unbekannte Schriften in Folge des Falls von Konstantinopel nach Italien gelangt waren. Im Vordergrund standen weniger Themen der Metaphysik, sondern Fragen der Ethik (Toleranz, Freiheit) und der politischen Philosophie (Volkssouveränität, Völkerrecht).
1355–1450 Georgios Gemistos Plethon Kam aus Byzanz und übersetzte Platon
Regte bei den Medici die Neubegründung der Akademie an.1394–1476 John Fortescue Die Autorität des Königs beruht auf öffentlicher Zustimmung und nicht auf Gottes Gnade 1395–1472/1484 Georg von Trapezunt 1401–1464 Nikolaus von Kues
Die Mathematisierung der Gegenstände der Erfahrung sind Deutungen des Menschen.
Gott als Einheit der räumlich-zeitlichen Unendlichkeit
Zusammenfallen des Gegensätzlichen in der Vernunft1403–1472 Basilius Bessarion Byzantiner und Platoniker
Begründete eine bedeutende Bibliothek1433–1499 Marsilio Ficino Erster Leiter der neuen Akademie in Florenz 1462–1524 Pietro Pomponazzi Wollte Aristoteles ohne Thomismus und Averroismus
Lehnte Unsterblichkeit der Seele ab.1463–1494 Giovanni Pico della Mirandola Trat für die Menschenwürde ein.
Seine 900 Thesen wurden vom Papst verboten.1469–1527 Niccolò Machiavelli Politische Herrschaft ist nicht unter moralischen, sondern unter nützlichen Aspekten zu beurteilen
Die drei Staatszwecke der Republik sind Freiheit der Bürger, Größe und Gemeinwohl1473–1538 Agostino Nifo übersetzte die Werke Averroës', vielgelesener Aristoteliker 1478–1535 Thomas Morus Schrieb eine Utopie über die beste Verfassung des Gemeinwesens
ohne Privateigentum, mit Bildung für alle und Religionsfreiheit1498–1576 Mario Nizolio verteidigte Cicere gegen Pseudophilosophen 1506–1582 George Buchanan Volkssouveränität beinhaltet Widerstandsrecht 1529–1597 Francesco Patrizi Kritiker des Aristotelismus 1521 Magellan stirbt auf der ersten Weltumseglung 1530–1596 Jean Bodin Im Naturrecht ist alleine das Volk der Souverän 1533–1589 Jacopo Zabarella Methodologie und Logik 1541–1603 Pierre Charron Schrieb ein bekanntes moralphilosophisches Werk 1548–1617 Francisco Suárez Spätscholstiker
Vertritt aber die Freiheit des Einzelnen und die Idee des Staatsvertrages1583–1640 Uriel Acosta jüdischer Kritiker des Judentums
früher Vertreter eines Deismus1585–1619 Lucilio Vanini wurde in Paris als Ketzer verbrannt Reformation
Die durch die Verkrustung der Kirche in der Scholastik ausgelöste Diskussion um ihre Reformbedürftigkeit führte unter der Überschrift „Zurück zur Schrift“ zur Reformation. Religiöse Riten wie Wallfahrten, Kasteiungen u.ä. wurden ebenso abgelehnt wie Ablassbriefe und Ämterkauf. Was alleine zählte, war das Wort, durch das der Mensch zu Gott findet. Dies war das Motiv zur wirkungsmächtigen Bibelübersetzung.
1330–1384 John Wyclif Bestritt den politischen Machtanspruch des Papstes 1377 Papst Gregor XI. verlegt die Residenz zurück nach Rom
1378 Doppelpapst und „großes Abendländisches Schisma“1369–1415 Jan Hus Die Bibel ist die einzige Autorität
Begründete die Bewegung der Hussiten1415-1436 Hussitenkriege 1483–1556 Martin Luther
Gilt als geistiger Vater der Reformation
Gegen Ablassbriefe, Ämterkauf, Wallfahrten und Kasteiungen
Allein der Glaube, Allein die Schrift, Allein die Gnade1414-1418 Konzil von Konstanz beendet das Schisma
1524-1526 Deutscher Bauernkrieg1484–1531 Ulrich Zwingli Wandte sich mit Luther gegen Ablasskrämer und mit Erasmus gegen den Krieg. 1484 Bulle des Papstes zur Hexenverfolgung 1493–1573 Johann Pfeffinger Hielt 1539 die erste evangelische Predigt in der Nikolaikirche in Leipzig.
Löste den Synergistischen Streit aus1499–1560 Johannes a Lasco Aus Polen stammender Reformator Frieslands 1525 Der Ordensstaat des Deutschen Ordens wird zu Preußen umgewandelt.
1540 Gründung des Jesuitenordens1509–1564 Johannes Calvin Verfasste den Genfer Katechismus und eine Kirchenordnung mit strenger Kirchenzucht 1607 Ansiedlung von Protestanten in Ulster Naturwissenschaftler
Den Übergang in die neue Zeit weisen auch sehr deutlich die italienischen Naturphilosophen, die erheblichen Mut beweisen mussten, weil sie immer wieder der Gefahr ausgesetzt waren, dass ihre neuen Erkenntnisse von der Kirche abgelehnt und sie von der Inquisition verfolgt wurden. Schrittweise setzten sie auch mit hohen persönlichen Opfern durch, dass die Ergebnisse empirischer Forschung nicht geleugnet werden konnten.
1473–1543 Nikolaus Kopernikus Heliozentrisches Weltbild aufgrund von Beobachtungen 1487/88 Diaz entdeckt das Kap der guten Hoffnung 1493–1541 Paracelsus Kritisierte die herkömmliche Medizin
Entwickelte pharmazeutische Kenntnisse (Laudanum)1492 Kolumbus entdeckt Amerika 1501–1576 Gerolamo Cardano Erfand als Mediziner und Mathematiker das Kardangelenk 1497-99 Vasco da Gama entdeckt den Seeweg nach Indien 1509–1588 Bernardino Telesio Licht und Wärme sind bewegende Urkräfte
gründete eine Akademie der Naturforscher1499 Amerigo Vespucci erforscht die Ostküste Südameikas 1519–1603 Andrea Cesalpino Botaniker und Physiologe 1548–1600 Giordano Bruno
Starb wegen Pantheismus durch die Inquisition auf dem Scheiterhaufen
Verkündete die Unendlichkeit des Universums als System zahlloser vergänglicher Welten und Gott als Quelle ewigen Wandels
Gott ist das Lebensprinzip jedes Einzeldings, des größten und des kleinsten
Theorie der Monaden1543 Spanien gründet das Vizekönigreich Peru 1564–1642 Galileo Galilei Fallgesetze als Ausgangspunkt der Mechanik
Das Buch der Natur ist in der Sprache der Mathematik geschrieben.
Systematisches Experiment durch Eingriffe in die Natur
wahre Naturerkenntnis ist quantitativ1602 Gründung der Niederländischen Ostindien-Kompanie 1568–1639 Tommaso Campanella Utopie: Der Sonnenstaat
Verbrachte durch die Inquisition 27 Jahre im Kerker
alles Wissen ist Wahrnehmung (Sensualismus)
alle Werlterkenntnis hat ihren Ursprung in der Selbsterkenntnis1571–1630 Johannes Kepler Bestätigte Kopernikus mathematisch 1592–1655 Pierre Gassendi Bestätigte als Astronom Berechnungen Keplers
Setzte sich als Atomist philosophisch mit Aristoteles und Epikur auseinanderPeriode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte Frühe Neuzeit 1600–1800
Die Philosophie in der Zeit von Barock und Aufklärung (17. und 18. Jahrhundert) ist ein Abschnitt der Philosophiegeschichte, der einerseits vom neuen naturwissenschaftlichen Weltbild und den dazugehörigen mathematischen Methoden (analytische Geometrie, Analysis) bestimmt war; andererseits trieb das Streben nach Freiheit und Bürgerrechten auf Umwälzungen zu, die in der Französischen Revolution gipfelten. Der Ansatz des Rationalismus, der das Subjekt und die Vernunft in den Vordergrund stellte, stand im Widerstreit zu dem des Empirismus, der in seiner philosophischen Welterklärung nur solche Hypothesen akzeptierte, die sich auf sinnliche Wahrnehmung zurückführen lassen.
Rationalismus
Der Rationalismus (von lateinisch ratio – Vernunft) ist eine Annahme, derzufolge der Verstand die objektive Struktur der Wirklichkeit zu erkennen vermag, und zwar sowohl auf physikalischem, metaphysischem als auch auf moralischem Gebiet.
1596–1650 René Descartes
Systematischer Zweifel verdrängt nicht die Gewissheit eigenen Bewusstseins (Cogito ergo sum)
es gibt evidente Vorstellungen (eingeborene Ideen), insbesondere das Dasein Gottes (eigener Gottesbeweis) und die Wahrheiten der Mathematik
Auch als Mathematiker (Analytische Geometrie) und Wissenschaftstheoretiker bedeutend1618 Prager Fenstersturz
1618-48 Dreißigjähriger Krieg
1630 Schweden tritt in den Krieg ein.1623–1662 Blaise Pascal
Mathematiker (Wahrscheinlichkeitsrechnung) und Literat
Pensées sind persönliche Gedanken über Leiden und Glauben1634 Ermordung Wallensteins 1632–1677 Baruch Spinoza
systematische Philosophie „de more geometrico“
Lehre von der unendlichen Substanz (Monismus)
Pantheismus
der Mensch kann nicht denken, ohne zu wollen1648 Westfälischer Friede
1648 Anerkennung der Niederlande1646–1716 Leibniz
Monadenlehre mit Gott als Urmonade
Prästabilierte Harmonie ([[Dualismus (Philosophie)|Dualismus)
InfinitesimalrechnungIsaac Newton (1642-1727) Okkasionalismus
Der Okkasionalismus (von lateinisch occasio, Gelegenheit, Anlass) vertrat die zentrale These, dass Körper und Geist keinen kausalen Einfluss aufeinander haben, sondern durch Gott vermittelt sind..
1625–1699 Arnold Geulincx Gott ist „gelegentlich“ jeder Handlung tätig 1648-53 Fronde 1626–1684 Géraud de Cordemoy Physiologe 1638–1715 Nicolas Malebranche Das Zusammenspiel von Leib und Seele wird von Gott hervorgerufen Andere Philosophen
1557–1638 Johannes Althusius Der Staat beruht auf einem Gesellschaftsvertrag.
Das Volk ist politisch und religiös autonom.1575–1624 Jakob Böhme Mystiker: Gott als Leben, Kraft und Wille
Die Welt ist wie ein Baum, von de Wurzel bis zur Blüte vom Lebenssaft des Einen durchdrungen.
Setzte sich für die Idee des Freien Willens und die persönliche Freiheit ein.1583–1645 Hugo Grotius Begründer des Völkerrechts get. 1624–1677 Angelus Silesius Mystiker, bekannt für seine Epigramme 1668–1744 Giambattista Vico Geschichtsphilosoph Britischer Empirismus
Der Empirismus (griechisch εμπειρισμός, Erfahrung) ist eine erkenntnistheoretische Richtung in Philosophie und Psychologie, die alle Erkenntnisse aus Sinneserfahrungen ableitet. Als logischer Empirismus und Konstruktiver Empirismus wirkt er bis in die Gegenwartsphilosophie.
1561–1626 Francis Bacon Wissen ist Macht
Forderte naturwissenschaftliche Forschung (ars inveniende)
Induktion als Fortschritt vom Konkreten zum Allgemeinen
Schrieb die Utopie: Neu Atlantis1599-1658 Oliver Cromwell 1588–1679 Thomas Hobbes
Alle Naturerkenntnis basiert auf Geometrie
Philosophie ist die Lehre von der Bewegung der Körper
Naturrecht: bellum omnium contra omnes
homo homini lupus est
Lösung: Staat als Gesellschaftsvertrag1642-1649 Englischer Bürgerkrieg
1660 Stuart-Restauration der Monarchie1611–1677 James Harrington Politischer Philosoph
Utopie: The commonwealth of Oceana1632–1704 John Locke
Das Bewusstsein ist bei Geburt eine tabula rasa
alle Erkenntnis kommt aus den Sinnen (Sensualismus)
Freiheit, Gleichheit, Person und Eigentum sind höchste Rechtsgüter
Hatte wesentlichen Einfluss auf die amerikanische Verfassung1679 Habeas Corpus Act
1688 Glorious Revolution
1689 Bill of Rights1685–1753 George Berkeley Empirist und Idealist
Sein ist Wahrgenommen werden (esse est percepi)
Die Welt ist ein Phänomen menschlichen Bewusstseins1707 Realunion von England und Schottland 1694–1746 Francis Hutcheson Empirist und Ökonom, der die Moral in den Vordergrund stellte. 1757 Schlacht bei Plassey - Beginn der britischen Kolonialherrschaft in Indien 1711–1776 David Hume
Empirist mit Skepsis
Stellte das Prinzip der Induktion in Frage
Religionskritiker und Ökonom1759/60 England erobert Quebec und Montreal
1773 Boston Tea Party1723–1790 Adam Smith Nicht nur bedeutender Ökonom und liberaler Staatstheoretiker
sondern auch Moralist, der den externen Beobachter erfand.1783 Friede von Paris beendet Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg
1759-1806 William Pitt der JüngereWeitere britische Aufklärer
1671–1713 Lord Shaftesbury Schrieb über Freiheit und Moral
Wandte sich gegen Hobbes' Egoismus1678–1751 Lord Bolingbroke Bewirtete Voltaire im Exil 1721–1793 William Robertson 1723–1816 Adam Ferguson 1728–1777 Thomas Reid Begründer der schottischen Schule
Common-Sense-Philosophie als Kritik Humes1729–1797 Edmund Burke Antiaufklärer
Hierarchie im Staat ist natur- und gottgegeben.1737–1794 Edward Gibbon Historiker
The History of the Decline and Fall of the Roman EmpireFranzösische Aufklärer
Das Zeitalter der Aufklärung ist eine Epoche in der geistigen Entwicklung der westlichen Gesellschaft im 17. bis 18. Jahrhundert, die besonders durch das Bestreben geprägt ist, das Denken mit den Mitteln der Vernunft von althergebrachten, starren und überholten Vorstellungen, Vorurteilen und Ideologien zu befreien und Akzeptanz für neu erlangtes Wissen zu schaffen. Es ist die Bewegung der Säkularisierung und eine Abkehr von der absolutistischen hin zu einer demokratischen Staatsauffassung. Der Liberalismus mit seinem Konzept der Menschen- und Bürgerrechte kam auf. Aufklärung im Sinn einer Herrschaft der Vernunft fand schon im 17. Jahrhundert statt. Aufklärung als bürgerliche Emanzipation erstreckt sich etwa von 1730 bis 1800. Diese Periode wurde vor allem durch die von Diskussionen um die mehrfach verbotene Encyclopédie in Frankreich bestimmt („le siècle des lumières“: das Zeitalter der Lichter). Im Politischen hatte sie ihren Höhepunkt in der französischen Revolution.
1612–1694 Antoine Arnauld Vertreter des Jansenismus in Port Royal
schrieb über den Einfluss der Grammatik auf die Lautbildung
mit Pierre Nicole Verfasser der Logik von Port Royal1661 Ludwig XIV. übernimmt selbst die Regierung 1647–1706 Pierre Bayle hugenottischer Frühaufklärer, erforschte den Haleyschen Kometen
forderte Gewissensfreiheit und Toleranz in der Religion
Dictionnaire historique et critique1618-1693 Colbert, der „Erfinder“ des Merkantilismus
1766 Lothringen kommt zu Frankreich1689–1755 Montesquieu
Geschichtsphilosoph und Staatstheoretiker
Lieferte mit der Idee der Gewaltenteilung eine wichtige Grundlage für die amerikanische Verfassung1667/68 Devolutionskrieg
1768 Frankreich kauft Korsika von der Republik Genua1694–1778 Voltaire Kritiker des Absolutismus und der Feudalherrschaft 1673-78 Holländischer Krieg 1698–1759 Maupertuis Entdeckte das Prinzip der kleinsten Wirkung 1688-97 Krieg gegen die Liga von Augsburg
1701-1713 Spanischer Erbfolgekrieg1709–1751 La Mettrie Materialist, Atheist und Religionskritiker
Die Seele ist eine Körperfunktion
„Prügelknabe der frz. Aufklärung“ (F.A. Lange)1712–1778 Rousseau
Der Mensch ist triebbestimmt
Die Gesellschaft deformiert den Menschen
Volonté générale (allgemeiner Wille) als Regulativ1713–1784 Denis Diderot Begründer der Enzyklopädie 1715–1771 Helvétius Sensualist und Materialist
Arbeitete an der Enzyklopädie mit.1717-1780 Maria Theresia 1715–1780 Condillac Sensualist wie John Locke
Unterschied natürliche Zeichen und künstliche Zeichen (Sprache und Schrift)1729-1796 Katharina die Grosse 1717–1783 d’Alembert Mathematiker und Physiker
Wirkte entscheidend an der Enzyklopädie mit.1723–1789? Holbach Materialist, der die Religion als die größte Feindin der Moral sah.
Arbeitete an der Enzyklopädie.1789 Französische Revolution
1792 Frankreich erklärt Preußen und Österreich den Krieg1735–1820 Jean Baptist Robinet Sensualist 1793 Hinrichtung Ludwig XVI. 1743–1794 Condorcet Liberaler Enzyklopädist
Legte seinen Adelstitel ab.1794 Terrorregime Robespierres
1796 Napoleon wird Oberbefehlshaber der französischen Streitkräfte1748–1836 Joseph Emmanuel Sieyes Vertreter des Dritten Standes
trug maßgeblich zur neuen Verfassung bei
vertrat eine repräsentative Demokratie
setzte Trennung von Staat und Kirch durch1760–1797 François Noël Babeuf Ideengeber des Frühsozialismus Deutsche Aufklärer
In der Nachfolge von Leibniz war die deutsche Aufklärung geprägt durch den Rationalismus und die von Christian Wolff ausgehende Schule des Wolffianismus. Ursprünglich selbst in dieser Tradition stehend, wurde Immanuel Kant zum Mahner, der in seinen drei Kritiken auf die Grenzen der Vernunft verwies. Indem er die spekulative Metaphysik aufhob und nach den Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis fragte, gab er der abendländischen Philosophie eine neue Denkrichtung.
1655–1728 Christian Thomasius Mitinitiator der dt. Aufklärung
hält als erster Philosoph Vorlesungen in dt. Sprache1701 Friedrich III. von Brandenburg wird Friedrich I. von Preußen 1679–1754 Christian Wolff
rationalistische, in Dtl. im 18. Jhd. vorherrschende Lehre (in Austausch mit Leibniz fortentwickelt)
Schuf grundlegende Begriffe wie „Bedeutung“, „Aufmerksamkeit“, „an sich“1703 Gründung von Sankt Petersburg - Peter der Große 1700–1766 Johann Christoph Gottsched Schüler Wolffs
Übersetzte das Lexikon von Bayle1713-1740 Friedrich Wilhelm I., der Soldatenkönig 1712–1775 Christian August Crusius Gegner Wollfs
Unterscheidung Erkenntnisgrund und Realgrund1740-1786 Friedrich II, der alte Fritz oder Friedrich der Große 1714–1762 Alexander Gottlieb Baumgarten Begründer der Ästhetik (im Rahmen der Wolffschen Systematik)
Schrieb das Lehrbuch, nach dem Kant unterrichtete.1756-63 Siebenjähriger Krieg 1724–1804 Immanuel Kant
Vollender der Aufklärung
Kopernikanische Wende in der Erkenntnistheorie
Kategorischer Imperativ
Zum ewigen Frieden1772 erste Teilung Polens 1728–1777 Johann Heinrich Lambert Mathematiker und Erkenntnistheoretiker
Stand mit Kant in regem Briefkontakt.1729–1781 Lessing Schriftsteller, der sich für Toleranz der Religionen einsetzte
Gab wichtige Impulse in der Ästhetik1729–1786 Moses Mendelssohn Wirkte für die Verbindung der Religionen
Freund Lessings1736–1805 Johannes Nikolaus Tetens Nähe zu Leibniz und Wolff 1786-1797 Friedrich Wilhelm II. 1742–1798 Christian Garve Populärphilosoph und Emprist
Anonyme, verstümmelnde Rezension der "Kritik der reinen Vernunft"1797-1840 Friedrich Wilhelm III. Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte 19. Jahrhundert
Die Philosophie des 19. Jahrhunderts reicht von der Romantik und dem Idealismus als einen der Höhepunkte der deutschen Philosophie über die vor allem in Frankreich und England starke Gegenbewegung des Positivismus, den Materialismus von Marx und Feuerbach und so starke Einzeldenker wie Schopenhauer, Nietzsche und Kierkegaard bis hin zum Neukantianismus, Pragmatismus und zur Lebensphilosophie. Sie zerfällt damit in so viele verschiedene Richtungen, dass sie nicht mehr mit einem zusammenfassenden Periodenbegriff bezeichnet und zusammengefasst werden kann.
Romantik
Die Romantik ist als Gegenbewegung zur vernunftbetonten Zeit der Aufklärung zu verstehen. Bei Vernunft und Wissenschaftlichkeit kommen Gefühl, Harmoniebedürfnis und die Sehnsucht nach einer heilen Welt zu kurz. Neben einem hohen Interesse für Literatur und Musik waren Romantiker daher auch oftmals stark religiös orientiert.
1730–1788 Johann Georg Hamann Wandte sich nach seiner Bekehrung gegen die Differenz von Glaube und Vernunft in der Aufklärung
Sah gegen Kant die Sprache als Quelle des ErkenntnisvermögensNovalis (1772-1801) 1743–1819 Friedrich Heinrich Jacobi Philosophie führt zu Atheismus und Fatalismus
Vernunft bezieht sich auf die Rezeption übersinnlicher Dinge, die man nur glauben kann.Caspar David Friedrich (1774-1840)
William Turner (1775-1851)1744–1803 Johann Gottfried Herder
Schüler, Bewunderer und später heftiger Kritiker Kants
Dichter, Humanist, Theologe und Philosoph
Gab wichtige Impulse für die Sprachphilosophie und die philosophische AnthropologieLudwig van Beethoven (1770-1827)
Carl Maria von Weber (1786-1826)
Franz Schubert (1797-1828)1759–1805 Friedrich Schiller Professor für Geschichte und/oder Philosophie in Jena
zunächst Universalgeschichte, dann Kunst und Natur als ThemenRobert Schumann (1810-1856)
Frédéric Chopin (1810-1849)1765–1841 Franz von Baader Versuchte mit dem Konzept einer Weltseele den Primat des Subjekts zu überwinden. 1772–1829 Friedrich Schlegel Kultur- und Sprachphilosoph
Begründer der romantischen SchuleKarl Friedrich Schinkel (1781-1841) prägt den Klassizismus in Preußen. 1768–1834 Schleiermacher Gegenspieler Hegels an der Berliner Universität
Bedeutende Impulse für die HermeneutikLudwig Tieck (1773-1853)
E. T. A. Hoffmann (1776-1822)
Heinrich Heine (1797-1856)Deutscher Idealismus
Der Deutsche Idealismus ist gleichsam eine Überhöhung der romantischen Ideen und wird oft noch der Periode der Romantik zugerechnet (ca. 1790 – 1850), wobei weder Hegel noch Fichte der Romantik unmittelbar zuzurechnen sind. Kennzeichnend für die drei herausragenden Philosophen ist das spekulative System, in dem das Ich, das Absolute bzw. der Geist die Grundlagen der Welt bestimmt. Das Ding an sich ist nicht wie noch bei Kant nicht erkennbar, vielmehr ist es dem Idealismus daran gelegen, diesen von Kant erstellten 'Block' vor dem absoluten Wissen verschwinden zu lassen. Die von Kant klar unterschiedenen Grenzen zwischen Glauben und Wissen, zwischen Sein und Sollen werden als ungelöste Fragen aufgefasst, die in einem System des Geistes überwunden werden müssen. Geist und Natur, Endliches und Unendliches, Subjekt und Objekt, Vernunft und Offenbarung sind als (rationale) Einheit zu denken und aus einem absoluten Prinzip zu begründen.
1762–1814 Fichte
Aus der Vernunft des Subjekts entstehen Materie, Geist und die Ideen als objektive Wirklichkeit
Das handelnde Ich produziert das Nicht-Ich, das Gegenstand der Naturwissenschaft ist.
Aus dem Bewusstsein um das aktive Ich entsteht das Wissen um die Freiheit.1803 Reichsdeputationshauptschluss
1805 Schlacht von Trafalgar
1805 Schlacht bei Austerlitz
1804 Code civil1775–1854 Schelling
Das Ich und die daseiende Welt sind vereint im Bewusstsein von Subjekt und Objekt
Alles enthält zwei gegensätzliche Kräfte – Endlichkeit und Unendlichkeit etc.1806 Rheinbund
1806 Kontinentalsperre1770–1831 Hegel
Das Denken bestimmt die Wahrheit der Gegenstände
Natur und Geist sind Manifestationen der sich selbst wissenden Vernunft
Das Werden als Dialektik von These und Antithese
Diese spiegelt sich wider im subjektiven Geist (Naturwissenschaft), im objektiven Geist (Ethik und Recht) sowie im absoluten Geist (Kunst, Religion, Philosophie)1807 Verbot des Sklavenhandels in Großbritannien und USA
1807 Bauernbefreiung in Preußen
1808 Städteordnung in Preußen
1808 1. Brockhaus
1808 Russland annektiert FinlandHegelianismus
Hegelianismus ist eine Sammelbezeichnung für die sich an Hegel anschließenden oder sich auf ihn berufenden philosophischen Strömungen im 19. und 20. Jahrhundert.
- Rechtshegelianer
1780-1846 Philipp Konrad Marheineke 1809 Bildungsreform in Preußen (Wilhelm von Humboldt) 1781-1861 Carl Friedrich Göschel 1810 Gewerbefreiheit in Preußen 1786-1869 Johannes Schulze 1811 Paraguay wird unabhängig 1786-1853 Georg Andreas Gabler 1811 Maschinenstürmer in England (Luddismus) 1798-1839 Eduard Gans 1812 Judenemanzipation in Preußen 1791-1866 Leopold von Henning 1813 Völkerschlacht bei Leipzig 1801-1893 Karl Ludwig Michelet 1814 Napoleon geht nach Elba 1801-1871 Ludwig Boumann 1815 Wiener Kongress (Deutscher Bund, Restauration) 1802-1873 Heinrich Gustav Hotho 1815 Schlacht bei Waterloo 1805-1873 Karl Rosenkranz 1815 Ceylon wird britische Kolonie 1805-1892 Johann Eduard Erdmann - Linkshegelianer
1808-1874 David Friedrich Strauß Sorgte mit dem Werk „Das Leben Jesu, kritisch bearbeitet“ für die Spaltung der Hegelianer 1816 Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten am Rio de la Plata (Argentinien) 1804–1872 Ludwig Feuerbach
„Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde“
Auch Gedanken und Ideen sind Erscheinungsformen der Materie
Religion ist ein anthropologisches Phänomen1836 Der große Trek in Südafrika
1837 Göttinger 7
1839-42 Erster Opiumkrieg (Hongkong wird Kolonie)
1839 Verbot der Kinderarbeit in Preußen1806–1856 Max Stirner „Mir geht nichts über Mich“
Geist, Religion, Werte sind nichts als „Sparren“1844 Weberaufstand
1846 USA annektieren Texas1814–1876 Bakunin Begründer des politischen Anarchismus 1818–1883 Karl Marx
Begründer des Historischen Materialismus
Das gesellschaftliche Sein bestimmt das Bewusstsein.
Revolution als Triebfeder gesellschaftlichen Fortschritts
Philosophie soll nicht die Welt interpretieren, sondern sie verändern.1846-47 Ernteausfälle führen zu Hungersnöten in Europa
1847 Republik Liberia
1848 Jahr der Revolutionen
1848 Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche
1851 Erste Weltausstellung in London1820–1895 Friedrich Engels Philosophischer Wegbegleiter von Marx 1854-56 Krimkrieg 1809-1882 Bruno Bauer 1817 Wartburgfest 1802-1880 Arnold Ruge 1818 Chile wird unabhängig 1807-1887 Friedrich Theodor Vischer 1818 Aufhebung der Binnenzölle in Preußen - Ausland
1792-1867 Victor Cousin Verbreitete als erster Hegels Philosophie in Frankreich 1817-1883 Bertrando Spaventa Italienischer Idealist Historismus
Historismus bezeichnet eine im 19. und 20. Jahrhundert in Deutschland einflussreiche philosophische und geschichtswissenschaftliche Strömung. Sie hebt die Geschichtlichkeit des Menschen hervor, seine Verankerung in einer Tradition und das Bewusstsein, durch die Vergangenheit geprägt zu sein, und betrachtet jegliche Ideen und Institutionen wie Staat und Nation nicht als rationale Ergebnisse gesellschaftlicher Prozesse, sondern als organische, geschichtlich hervorgebrachte Wesenhaftigkeiten. Geschichte soll im Historismus nicht durch philosophische oder metaphysische Überbauten erklärt werden, statt dessen soll ein Verständnis für die Individualität der einzelnen Epochen und Geschehnisse entwickelt werden.
1776–1831 Barthold Georg Niebuhr Begründer der Historiografie 1819 USA erwirbt Florida von Spanien 1778–1841 Friedrich Ast Systematische Geschichtsphilosophie, Platonforscher 1795–1886 Leopold von Ranke Objektivität historischer Erkenntnisse 1821 Risorgimento in Italien 1805–1859 Alexis de Tocqueville begründete die Vergleichende Politikwissenschaft
politische Gleichheit führt zur Verringerung der Selbstverantwortung1808–1884 Johann Gustav Droysen Hermeneutik in der Geschichtswissenschaft 1821 Mexiko wird unabhängig 1834–1896 Heinrich von Treitschke Preußens Glanz und Gloria
Antisemit1829 Emanzipation der Katholiken in Großbritannien 1817–1903 Theodor Mommsen Liberaler Gegner im Antisemitismusstreit 1929 Frieden von Edirne bringt Griechenland die Unabhängigkeit 1818–1897 Jacob Burckhardt Bedeutender Kulturhistoriker 1830 Frankreich beginnt Eroberung von Algerien 1826–1871 Friedrich Ueberweg Philosophiehistoriker und Aristoteliker 1832 Hambachfest 1862–1954 Friedrich Meinecke Begründer der Ideengeschichte 1834 Deutscher Zollverein 1866–1952 Benedetto Croce Sozialhistoriker 1835 Erste Eisenbahn in Deutschland (Adler) Positivismus und Naturwissenschaft
Während sich die Philosophie des deutschen Idealismus überwiegend mit Grundfragen des Geistes und der Erkenntnis beschäftigte, fanden in den Naturwissenschaften und in der Technik deutlichere Fortschritte und ein rasanter Erkenntniszugewinn statt. Ein Gegengewicht zum Idealismus ist das Wiedererstarken des Empirismus. Seine spezifische Ausprägung im 19. Jahrhundert fand er vor allem in Frankreich und in England im sogenannten Positivismus. Hierunter ist eine Philosophie zu verstehen, in der die Welt durch die Naturwissenschaften und die in ihr definierten Objekte erklärt werden soll.
1775–1836 André-Marie Ampère unterschied kosmologische und noologische Wissenschaften
Relationsbegriffe wie Raum, Zeit, Zahl, Kausalität haben absolute Gültigkeit1798–1857 Auguste Comte Vertrat einen strikten Determinismus und ein mechanistisches Weltbild
Weltdeutung nach den drei Stadien theologisch, metaphysisch, positivJöns Jakob Berzelius (1779-1848) 1748–1832 Jeremy Bentham Begründer des Utilitarismus Friedrich Fröbel (1782-1852) 1794–1866 William Whewell breite naturwissenschaftliche Bildung, Wissenschaftstheoretiker
Seine Untersuchungen zur Induktion beeinflussten Charles S. Peirce' Theorie der Abduktion.1806–1873 John Stuart Mill
Ökonom und wichtiger Vertreter des Liberalismus
Erweiterte den Utilitarismus und forderte Wahlrecht für alle
Assoziationspsychologie und InduktionstheorieLouis Daguerre (1787-1851) 1825–1895 Thomas Henry Huxley Agnostizismus und Epiphänomenalismus Michael Faraday (1791-1867) 1820–1903 Herbert Spencer Evolutionismus als Anwendung Darwins auf die Gesellschaft Charles Lyell (1797-1875) 1773–1843 Jakob Friedrich Fries Wollte Kant mit neueren Psychologischen Erkenntnissen verbinden Justus von Liebig (1803-1873) 1776–1841 Johann Friedrich Herbart Logik als Wissenschaft von den Bedingungen der Bedeutung der Begriffe
Herausragender PädagogeCharles Darwin (1809-1882) 1781–1848 Bernard Bolzano Bedeutender Logiker Robert Wilhelm Bunsen (1811-1899) 1808–1896 Ernst Kapp erstmals Philosophie der Technik Werner von Siemens (1816-1892) 1817-1895 Carl Vogt Mediziner, Zoologe, „1848er“ 1822–1893 Jakob Moleschott Energie als Naturkreislauf
Populärphilosoph1857-58 Sepoy-Aufstand in Indien 1824–1899 Ludwig Büchner Sensualist und Populärphilosoph 1861-65 Sezessionskrieg 1818–1896 Emil Heinrich Du Bois-Reymond Über die Grenzen der Naturerkenntnis (mechanistische Naturerklärung)
ignoramus et ignorabimusJames Prescott Joule (1818-1889) 1836–1913 Wilhelm Schuppe Einheit von Logik und Erkenntnistheorie
Begründer der ImmanenzschuleWilliam Thomson, 1. Baron Kelvin (1824-1907) 1837–1885 Ernst Laas Allein der Empirismus ist wissenschaftlich berechtigt. James Clerk Maxwell (1831-1879) 1838–1916 Ernst Mach
bedeutender Naturwissenschaftler und Empirist
Die Bedeutung einer Theorie hängt von ihrem Nutzen ab.Alfred Nobel (1833-1896) 1843–1896 Richard Avenarius Mit Mach Begründer des Empiriokritizismus Robert Koch (1843-1910) 1834–1919 Ernst Haeckel Verbreitete die Evolutionstheorie
Setzte Gott mit den Naturgesetzen gleichAlexander Graham Bell (1847-1922) 1817–1881 Rudolf Hermann Lotze Bekämpfte den Vitalismus
Der letzte Weltgrund ist die Persönlichkeit
Schuf mit dem Begriff der Geltung eine Grundlage für die WertphilosophieThomas Alva Edison (1847-1931) 1873–1942 Heinrich Gomperz Später Vertreter des Empiriokritizismus Andere Philosophen des 19. Jahrhunderts
Das 19. Jahrhundert brachte einige große Philosophen hervor, deren Auffassungen gleichsam nicht in eine Schublade passen, also nicht einer der anderen Kategorien zugeordnet werden können. Vor allem sind es Philosophen, die mit neuen Gedanken und Konzepten wirkungsmächtig waren und viel stärker als die „Richtungsphilosophen“ Beachtung auch im 20. Jahrhundert fanden.
1767–1835 Wilhelm von Humboldt Humanist und Bildungspolitiker
Die Eigenart der Sprachgemeinschaft bestimmt das Selbstverständnis
Der Staatsmann ist Volksvertreter und nicht Erzieher1862 Otto von Bismarck wird Ministerpräsident von Preußen 1788–1860 Arthur Schopenhauer
Die Außenwelt ist Erscheinung
Vorstellungen in Raum und Zeit sind durch den Willen erzeugt
Der Egoismus als Haupttriebfeder kann nur in der Kunst aufgehoben werden
Ethik auf Grundlage des Mitleids1864 Gründung des Roten Kreuzes
1864-67 Maximilian als Kaiser von Mexiko1802–1872 Friedrich Adolf Trendelenburg Aristoteliker 1864 Deutsch-Dänischer Krieg 1813–1855 Søren Kierkegaard
Der Mensch ist nicht zur Transzendenz fähig
Grundkategorien Existenz, Angst, Freiheit, Entscheidung
Vollzug der Existenz in den Stufen Ästhetik, Ethik und Religion1865 Ermordung Abraham Lincolns
1866 Deutscher Krieg - der Norddeutsche Bund entsteht.1840–1912 Gideon Spicker strebte nach einer Religion in philosophischer Form auf naturwissenschaftlicher Grundlage 1844–1900 Friedrich Nietzsche
Stellt das appolinisch Rationale dem dionysisch Künstlerischen gegenüber
Wahrheit beruht auf Mythen, Sprache und Begriffe sind anthromorph
Wahrgenommene Realität hat immer eine subjektive Perspektive
Die überkommene Moral ist ein Zeichen der Schwäche
Nihilismus, Übermensch, ewige Wiederkehr1867 USA kauft Alaska von Russland
1869 Eröffnung des Suez-Kanals
1869 Central Pacific Railroad und Union Pacific Railroad schließen die Lücke der Eisenbahnverbindung von Küste zu Küste.Neukantianismus
Als Neukantianismus wird eine philosophische Strömung bezeichnet, die sich nach dem Abebben des Idealismus als Gegenbewegung zu dem sich immer mehr ausbreitenden, stark in den Naturwissenschaften verwurzelten Materialismus entwickelte. Hierbei wurde die Forderung erhoben, wieder direkt auf Immanuel Kant zurückzugehen und eine Philosophie zu entwickeln, die den Ansprüchen der damals modernen Wissenschaften genügte.
1814–1908 Eduard Zeller Begründer der Erkenntnistheorie als Disziplin 1869 Gründung der SPD 1824–1907 Kuno Fischer Philosophiehistoriker 1870 Erstes Vatikanisches Konzil (Unfehlbarkeit des Papstes) 1828–1878 Friedrich Albert Lange kritische “Geschichte des Materialismus” 1840–1912 Otto Liebmann Auf Kant muss zurückgegangen werden 1870 Heinrich Schliemanns erste Grabung nach Troja 1842–1918 Hermann Cohen Nicht Begriffe, sondern Urteile sind Grundlage menschlichen Denkens
Begründer der Marburger Schule1870 Nach Kriegserklärung durch Frankreich siegt Preußen in der Schlacht von Sedan 1844–1924 Alois Riehl Kritizismus zur Aktualisierung Kants 1871 Kaiserkrönung Wilhelm I. 1848–1915 Wilhelm Windelband
Lehre von den allgemeingültigen Werten
Wahrheit im Denken, Gutheit im Wollen und Schönheit im Fühlen
Kant verstehen heißt über ihn hinausgehen1871 Henry Morton Stanley findet David Livingstone 1849–1921 Franz Staudinger ethischer Marxist
Wegbereiter der Konsumgenossenschaft1873 Wiener Börsenkrach: Große Depression mit 1. Weltwirtschaftskrise 1852–1933 Hans Vaihinger Philosophie des Als Ob
Begründer der Kant-Studien1873 Dreikaiserabkommen 1854–1924 Paul Natorp Befasst sich vor allem mit der Logik der Wissenschaften.
Lehnt die Existenz des Dings an sich und vom Verstand unabhängiger Anschauungen ab.1875 Dritte Französische Republik 1856–1938 Rudolf Stammler Rechtsphilosophie 1876 Schlacht am Little Big Horn River endet mit der Niederlage von General Custer 1860–1928 Karl Vorländer Geschichtsphilosoph und Marxist
Kant Biograph und Herausgeber1878 Berliner Kongress 1863–1936 Heinrich Rickert Wertphilosophie
Kulturwissenschaft versus Naturwissenschaft1878 Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie („Sozialistengesetz“) 1869–1947 Jonas Cohn Sache und Erkenntnis werden nur gemeinsam durch dialektisches Denken erkennbar
Wertethiker1979 Zweibund 1869–1955 Robert Reininger Psychophysisches Problem und Wertphilosophie 1881 Dreikaiservertrag 1875–1915 Emil Lask Kategorienlehre und Urteilslehre 1881-85 Herrschaft des Mahdi 1874–1945 Ernst Cassirer
Geschichte der Erkenntnistheorie
Philosophie der symbolischen Formen
Anthropologie1883 Krankenversicherung für Arbeiter 1875–1947 Richard Hönigswald Das Grundproblem des Gegebenen
Allgemeine Methodenlehre1884 Salpeterkrieg 1877–1942 Bruno Bauch Rezipierte Frege
Vaterländische Position in der NS-Zeit1878–1946 Arthur Liebert Wie ist kritische Philosophie überhaupt möglich? Psychologismus
Die Vertreter des Psychologismus gehören nicht einer einheitlichen Schule an und sind in Aspekten ihrer Philosophie auch anderen Richtungen zuzuordnen. Ihnen gemeinsam ist, dass das Denken als psychische Funktion aufgefasst wird und dieser Aspekt in ihrer Philosophie eine wesentliche Rolle spielt. Beim Psychologismus im engeren Sinne sind Gedanken immer ein Ausdruck von Motivation. Infolgedessen können sie niemals wahr oder falsch sein. Diese Betrachtung führt zu einem Konflikt mit der Logik.
1798–1854 Friedrich Eduard Beneke Forderte eine antiidealistische Philosophie auf Basis einer induktiven Psychologie. 1801–1887 Gustav Theodor Fechner Wollte nur physikalisch messbare Vorgänge in der Psychologie betrachten. 1818–1903 Alexander Bain Mitbegründer der Assoziationspsychologie 1832–1920 Wilhelm Wundt Vertrat einen psychophysischen Parallelismus
Begründer des ersten Instituts für experimentelle Psychologie
Arbeiten zur Logik und zur Induktion1838–1917 Franz Brentano
Begründer der Aktpsychologie
Prägte den Begriff der Intentionalität1884 Deutsches Reich erwirbt Kolonien (Kamerun, Südwestafrika, Togo, u.a.) 1842–1906 Eduard von Hartmann Kritischer Realismus
Philosophie des Unbewussten1885 Berliner Kongokonferenz, weitere Kolonie in Ostafrika (Ruanda-Urundi) 1847–1914 Anton Marty Schüler Brentanos, Studien zu den Sprachfunktionen 1886 Goldrausch in Südafrika 1848–1936 Carl Stumpf Schüler Brentanos und Lehrer Husserls 1886 Erstes Automobil von Carl Friedrich Benz 1851–1914 Theodor Lipps 1887 Annexion von Macao durch Portugal 1853–1920 Alexius Meinong Versuchte die Gegenständlichkeit von Gefühlen und Begehrungen zu zeigen. 1859–1932 Christian von Ehrenfels Schüler Brentanos, Vordenker der Gestalttheorie 1861–1934 James Mark Baldwin übergreifendes ästhetisches Erleben, Baldwin-Effekt 1873–1926 Rudolf Eisler Anhänger Wundts, Lexikograph, Kantspezialist Pragmatismus
Der Pragmatismus (von griech. pragma „Handlung“, „Sache“) bezeichnet eine philosophische Grundhaltung, die das Erkennen und die Wahrheitsbildung eng mit den Handlungen, die in der Lebenswelt ausgeführt werden, verbindet. Sie geht davon aus, dass auch das theoretische Wissen dem praktischen Umgang mit den Dingen entspringt und auf diesen angewiesen bleibt. Der Pragmatismus stellt die erste eigenständige US-amerikanische philosophische Strömung dar.
1839–1914 Charles S. Peirce
Herausragender Mathematiker und Logiker (Abduktion als dritte Schlussweise; Peirce-Funktion; Standardnotation der Prädikatenlogik; Existential Graphs)
Kategorien der Erstheit, Zweitheit und Drittheit
Erkenntnis ist ein Wechsel zwischen Überzeugung und Zweifel (Pragmatische Maxime)
Formulierte den Fallibilismus
Schuf mit seiner Semiotik Grundlagen der Sprachphilosophie1887 Frankreich begründet Indochina 1842–1910 William James Skeptiker und strikter Empirist
Theorien sind wahr bei brauchbarer Erklärung1888 Dreikaiserjahr 1859–1952 John Dewey Pragmatismus im Bereich der Pädagogik und Soziologie 1889 Alters- und Invalidenversicherung im Deutschen Reich 1863–1931 George Herbert Mead Symbolischer Interaktionismus
Sozialbeheaviorismus1890 Wilhelm II. entlässt Bismarck 1864–1937 F.C.S. Schiller Pragmatismus als „Humanismus“ zur Rechtfertigung des Fortschritts- und Freiheitsgedankens 1890 Deutschland tauscht Sansibar gegen Helgoland Lebensphilosophie
Lebensphilosophie ist eine Richtung der Philosophie, die in Frankreich und in Deutschland als Gegenentwurf zu den Naturwissenschaften und der einseitigen Betonung der Rationalität entwickelt wurde. Das Werden des Lebens, die Ganzheitlichkeit kann demnach nicht allein mit Begriffen und Logik erfasst und beschrieben werden. Zu einem umgreifenden Leben gehören ebenso nicht-rationale, kreative und dynamische Elemente.
1833–1911 Wilhelm Dilthey
Begründung der Geisteswissenschaften als eigenständigen Wissenschaftsbereich
Erleben von Zusammenhängen – Unterschied von Erklären und Verstehen
Ausweitung der Hermeneutik auch auf Kunst, Recht und Religion1895 Kaiser-Wilhelm-Kanal
1895 Allgemeines Wahlrecht in Neuseeland - auch für Frauen
Japan erhält im Frieden von Schmonoseki Formosa1846–1926 Rudolf Eucken arbeitete über Der Sinn und Wert des Lebens und Geistige Strömungen der Gegenwart
philosophischer Gegner des befreundeten Ernst Haeckel1896 Frankreich annektiert Madagaskar 1849–1951 Henri Bergson Erlebte Zeit als Seelenzustand
Erkenntnis des ganzheitlichen Wesens bedarf der Intuition1896 Erste Olympiade der Neuzeit 1858–1918 Georg Simmel
Wahrheit ist ein von der Psyche unabhängig geltendes Reich
Sollen ist eine ursprüngliche Kategorie
Philosophie des Geldes: Geld wird Gott
Begründer der Stadtsoziologie1896 Sieg Abessiniens über Italien
1896 Theodor Herzl: Der Judenstaat1867–1941 Hans Driesch Vertreter des Neovitalismus 1897 Korea löst sich von China 1872–1956 Ludwig Klages Gegensatz von Leib und Seele
Erkenntnistheorie als Bewusstseinswissenschaft1899-1902 Zweiter Burenkrieg in Südafrika 1878–1965 Georg Misch Dilthey-Schüler, Geschichte der Autobiographie 1882–1929 Erich Becher Es gibt überindividuell Seelisches Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte 20. Jahrhundert
Mit den im Zuge der Industrialisierung sich immer mehr verstärkenden Phänomenen der Massengesellschaft, mit den durch die explosionsartige Entwicklung der Wissenschaften ausgelösten neuen Weltbildern (Relativitätstheorie, Quantenphysik, Psychoanalyse, Molekularbiologie, Informationstechnik, Gentechnik), den globalen Auswirkungen menschlichen Handelns (Völkermord durch den Nationalsozialismus, Nord-Süd-Konflikt, Umweltkatastrophen, drohende Klimakatastrophe) war die Philosophie des 20. Jahrhunderts mit zum Teil grundlegend neuen Perspektiven befasst.
Dies führte zu einer starken Heterogenität philosophischer Konzepte, die eine Einteilung in klassische Schulen kaum mehr möglich macht. Eine Klassifizierung des philosophischen Denkens in der Philosophie der Gegenwart verstößt immer gegen die tatsächlich vorhandene Vielfalt in der Kombination der einzelnen Positionen. Systematisch gemeinsam ist der Philosophie des 20. Jahrhunderts die Betonung der Bedeutung der Sprache.
Naturwissenschaftler
Die dynamische Entwicklung der Naturwissenschaften seit dem 19. Jahrhundert hatte zu einer grundlegenden Veränderung des allgemeinen Weltbildes geführt, die mit der Relativitätstheorie und der neuen Atomphysik ihren Höhepunkt erreichte. Die Vorstellung allgemeingültiger Naturgesetze, die seit Isaac Newton herrschte, musste in Frage gestellt werden. Wenn auch für die Naturwissenschaftler in ihrer täglichen Arbeit die Frage der Weltanschauung im Hintergrund steht, haben sich doch eine Reihe prominenter Vertreter hierzu reflektierend geäußert.
1858–1947 Max Planck Entdeckte das Wirkungsquantum
Wegbereiter Einsteins1900 Boxeraufstand in China 1879–1955 Albert Einstein
Seine Relativitätstheorie veränderte das Weltbild
„Gott würfelt nicht“ – suchte nach dem Nachweis für den Determinismus1902 Unabhängigkeit Kubas mit Unterstützung der USA 1885–1962 Niels Bohr Das Prinzip der Komplementarität zeigt dass alle Forschung theoriegeladen ist. 1887–1961 Erwin Schrödinger Die Wellenmechanik als weitere Grundlage der modernen Physik
Schrödingers Katze und Quantensprung1904 Entente Cordiale 1900–1958 Wolfgang Pauli Trug wesentlich zur Quantenmechanik Heisenbergs bei
Briefwechsel mit C.G. Jung zum psychophysischen Problem1905 Norwegen löst sich von Schweden 1901–1976 Werner Heisenberg Die Unbestimmtheitsrelation erschütterte den Determinismus 1906 erste Montessori Schule]] in Rom 1912–2007 Carl Friedrich von Weizsäcker
Quantenphysiker, Astrophysiker und Philosoph
Verband Religion, asiatische Kontemplation und Philosophie
Philosophie der Zeit1908 Henry Ford baut das erste T-Modell
1908/09 Aufstand der Jungtürken
1909 Robert Peary erreicht den Nordpol1856–1939 Sigmund Freud Mediziner, Psychoanalyse: Ich, Es, Über-Ich 1910 Japan annektiert Korea
1910 Odenwaldschule1870–1937 Alfred Adler Mediziner, Begründer der Individualpsychologie 1911 Roald Amundsen erreicht den Südpol 1875–1961 Carl Gustav Jung Mediziner, Analytische Psychologie 1911 Mongolei proklamiert Unabhängigkeit von China 1875–1965 Albert Schweitzer
Lambaréné
Bedeutende moralphilosophische Arbeiten1879–1963 Karl Bühler Bedeutender Sprachtheoretiker
Vertreter der Würzburger Schule1882–1961 Percy Williams Bridgman Hochdruck-Physiker
Operationalismus1914Eröffnung des Panamakanals 1894–1964 Norbert Wiener Begründer der Kybernetik 1901–1972 Ludwig von Bertalanffy Theoretische Biologie, allgemeine Systemtheorie, Fließgleichgewicht Geschichts- und Kulturkritik
Die Erfolge der Naturwissenschaften führten einerseits zu einem nahezu ungehemmten Fortschrittsglauben. Gleichzeitig entstanden durch starkes Bevölkerungswachstum immer stärker ausgeprägte Phänomene der Massengesellschaft und Zweifel an den traditionellen Werten. Vor allem die Erfahrungen des 1. Weltkrieges verstärkten pessimistische Sichten auf die sich neu formierenden kulturellen Verhältnisse.
1856–1915 Karl Lamprecht Sah gegen den Historismus Regelmäßigkeiten in der Geschichte. 1914 Beginn Erster Weltkrieg 1880–1936 Oswald Spengler Untergang des Abendlandes
Pessimistische Kulturphilosophie1914 Schlacht bei Tannenberg
1914 Erste Schlacht an der Marne1879–1960 Herman Nohl Ästhetik und Geisteswissenschaftliche Pädagogik 1915 Deutsches U-Boot versenkt RMS Lusitania 1880–1962 Theodor Litt Kulturphilosoph und Pädagoge 1915 Schlacht bei Ypern (erstmals Giftgas) 1880–1948 Ernst von Aster Geschichte der Philosophie, Psychoanalyse 1915-1917 Völkermord an den Armeniern 1882–1963 Eduard Spranger Knüpfte an die Lebensphilosophie an 1917 Uneingeschränkter U-Boot-Krieg führt zum Kriegseintritt der USA 1883–1953 José Ortega y Gasset Nähe zur Lebensphilosophie 1917 Balfour-Deklaration 1889–1975 Arnold J. Toynbee Geschichte ist evolutionär und ergebnisoffen
Abkehr vom Eurozentrismus1917 Oktoberrevolution
1918 14-Punkte-Programm von Woodrow Wilson1892–1964 Alexandre Koyré Wissenschaftsgeschichte
Hegel1918 Friede von Brest-Litowsk 1903–1974 Joachim Ritter Praktische Philosophie als Hermeneutik
Historisches Wörterbuch der Philosophie (Hrsg.)4. November 1918 Kieler Matrosenaufstand
9. November 1918 Philipp Scheidemanns Ausrufung der Republik in Deutschland1904–1965 Hans Barth Ideengeschichte der Politik; Wahrheit und Ideologie 1907–1981 Othmar Anderle „Theoretische Geschichte“ als Fach
Geschichtsforschung hat den wissenschaftstheoretischen Anforderungen aller empirischen Wissenschaften zu entsprechen1918-1920 Russischer Bürgerkrieg 1920–1996 Hans Blumenberg Metaphorologie 1919 Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht *1926 Hermann Lübbe Transzendentalphilosophie und Geschichte *1927 Robert Spaemann Ethik auf christlicher Grundlage *1928 Odo Marquard Skeptische Philosophie der Endlichkeit 1943-1998 Panajotis Kondylis Begründung von Normen ist der vergebliche Versuch einem sinnlosen Leben einen Sinn zu geben
Betrachtungen zur Ideengeschichte der Aufklärung, des Konservativismus und des 20. JahrhundertsPhänomenologie
1859–1938 Edmund Husserl Ziel der strengen Wissenschaftlichkeit gegen den Psychologismus
Durch Phänomenologische Reduktion zu den Gegenständen selbst
Intentionalität des Bewusstseins
Wahrheit als Evidenz1919 Friedrich Ebert wird Reichspräsident
1919 Gründung des Völkerbundes (ohne USA)
1919 Versailler Vertrag1870–1941 Alexander Pfänder Mensch als leiblich-seelisch-geistige Dreieinigkeit 1920 Kapp-Putsch 1880–1937 Moritz Geiger Phänomenologie des ästhetischen Genusses 1920 Teilung Irlands 1881–1966 Ludwig Binswanger psychiatrische Daseinsanalyse, Orientierung auch an Heidegger 1921 Ermordung Matthias Erzbergers 1883–1917 Adolf Reinach Phänomenologie in der Rechtswissenschaft
entwickelte vor der Sprachphilosophie eine Theorie der Sprechakte1922 Ägypten wird Königreich
1922 Gründung der UdSSR
Benito Mussolinis Marsch auf Rom1886–1957 Antonio Banfi Kulturphilosoph, Kritiker Croces
verbreitete die Ideen Husserls in Italien1923 Gründung der Türkei unter Mustafa Kemal Atatürk 1888–1966 Hedwig Conrad-Martius Untersuchte das Problem der Realität 1923 Hyperinflation in Deutschland 1889–1977 Dietrich von Hildebrand phänomenologische Wertphilosophie 1923 Hitlerputsch in München 1889–1964 Oskar Becker Phänomenologie der Geometrie
negative Rolle in der NS-Zeit1923-1925 Ruhrbesetzung 1891–1942 Edith Stein Katholische Nonne jüdischer Herkunft; in Auschwitz ermordet
Philosophische Begründung der Psychologie1924 Tod Lenins
1924 Dawes-Plan1893–1970 Roman Ingarden Phänomenologie im Bereich der Kunst 1925 Vertrag von Locarno 1896–1991 Hans Reiner phänomenologisch fundierte Wertethik 1925 Reza Khan Pahlavi wird Schah im Iran 1899–1959 Alfred Schütz Begründer der phänomenologischen Soziologie 1926 Militärputsch Pilsudskis 1900–1973 Aurel Kolnai Fragen der Ethik
Phänomenologie der feindlichen Gefühle1902–1991 Ludwig Landgrebe phänomenologisch fundierte Transzendentalphilosophie der Geschichte 1926 Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund 1905–1975 Eugen Fink Arbeitete in der NZ-Zeit als Privatassistent von Husserl
untersuchte das Phänomen der "Welt"1926 Hirohito wird Kaiser in Japan 1903–1991 Otto Friedrich Bollnow Verband die Phänomenologie mit
Existenzphilosophie, Hermeneutik und Pädagogik1927 Charles Lindbergh überquert den Atlantik
1927 Metropolis von Fritz Lang1906–1995 Emmanuel Levinas
Kritik der Ontologie
Widerstand gegen die Totalität
Philosophie zum Anderen1928 Der Zauberberg von Thomas Mann 1907-1977 Jan Patočka Die natürliche Welt als philosophisches Problem 1929 Young-Plan 1908–1961 Maurice Merleau-Ponty Phänomenologie des Leibes und der Wahrnehmung 1929 Schwarzer Freitag (25.10.) läutet Weltwirtschaftskrise ein *1918 Walter Biemel Philosophie der Kunst, Heidegger-Schüler 1923–2004 Heinrich Rombach Entwickelte eine Strukturontologie *1928 Hermann Schmitz Die Neue Phänomenologie untersucht alltägliche und unmittelbare Erfahrungen *1934 Bernhard Waldenfels Phänomene der Leiblichkeit und die Herausforderung durch das Fremde Neuhegelianismus
1832-1917 Adolf Lasson 1846-1924 Francis Herbert Bradley 1848-1923 Bernard Bosanquet 1949-1919 Josef Kohler 1854-1924 G.J.P.J. Bolland 1855-1916 Josiah Royce 1862-1932 Georg Lasson 1866-1925 John McTaggart Ellis McTaggart 1866-1952 Benedetto Croce 1869-1944 Léon Brunschvicg 1874-1944 Giovanni Gentile 1884-1974 Richard Kroner 1884-1964 Theodor Haering 1887-1969 Hans Freyer 1902-1968 Alexandre Kojève Wiederbelebung der Philosophie Hegels in Frankreich
wirkte auf den Existenzialismus und den Poststrukturalismus1903-1993 Karl Larenz 1907-1968 Jean Hyppolite *1952 Pirmin Stekeler-Weithofer *1960 Vittorio Hösle Kritischer Realismus
1854–1923 Wilhelm Jerusalem pragmatische Wahrheitstheorie
Prinzip der Denkökonomie
Übersetzer von James1859–1938 Samuel Alexander 1862–1915 Oswald Külpe Vertreter der Würzburger Schule und der Denkpsychologie
Kantianer1863–1952 George Santayana Die Realitätsvorstellung beruht auf einem rationalen Instinkt („Animal Faith“)
vier Seinsebereiche: Wesen, Materie, Wahrheit und Geist
der Geist verleiht der Welt Sinn1873–1922 Arthur O. Lovejoy 1882–1950 Nicolai Hartmann Ontologie zur Überwindung des Gegensatzes von Materialismus und Idealismus (Schichtenstruktur des Seins)
Das ideale Sein (Mathematik, Wesenheiten, Werte) ist zeitlos und unbegrenzt.
Das reale Sein (Unorganisches, Leben, Seele, Geist) ist zeitlich und individuell
materiale Wertethik1888–1967 Aloys Wenzl Verschiedene Wirklichkeitsschichten Philosophische Anthropologie
1864–1944 Jakob Johann von Uexküll Schuf wesentliche Grundlagen in der Biologie
Unterscheidung von Merkwelt und Wirkwelt1874–1928 Max Scheler Materiale Wertethik
Wesen des Menschen ist der Geist1888–1965 Erich Rothacker Kulturanthropologie
problematische Nähe zum Nationalsozialismus1892–1985 Helmuth Plessner Exzentrische Positionalität
anthropologische Gesetze von der natürlichen Künstlichkeit, vermittelten Unmittelbarkeit, dem utopischen Standort1904–1976 Arnold Gehlen Der Mensch als Mängelwesen
Kultur und Institutionen als Kompensation1913–1994 Michael Landmann Der Mensch als Schöpfer und Geschöpf der Kultur *1928 Helmut Fahrenbach Anthropologie und Existentialismus *1943 Karl-Siegbert Rehberg Knüpft an die Institutionenlehre Gehlens an Existenzphilosophie
1874–1948 Nikolai Alexandrowitsch Berdjajew christlicher Existenzialist, die „ungeschaffene Freiheit“ gründet im Nichts 1878–1960 Paul Häberlin Philosophie des großen JA 1883–1969 Karl Jaspers Der Mensch kann das Umgreifende in seiner Ganzheit nicht erfassen
Grenzsituationen zeigen die Fragwürdigkeit der wissenschaftlichen Weltauffassung1883–1951 Louis Lavelle verband Existenzphilosophie mit einem personalisierten Spiritualismus 1889–1941 Hans Lipps Existenzphilosophie auf sprachphilosophischer Basis 1889–1976 Martin Heidegger phänomenologische Ontologie – Sein = In-der-Welt-Sein
ontologische Differenz zwischen Sein und Seiendem
Existenzialien – Freilegung der Sorge – Herausstellen der „Zeitlichkeit“
Hermeneutischer Zirkel als Kritik an der Vorstellung einer exakten Erkenntnis1888–1974 Jean Wahl Verband Hegel, Kierkegaard und Heidegger
Impulsgeber für den französischen Existenzialismus1890–1965 Heinrich Barth Erscheinung und Wirklichkeit 1898–1983 Xavier Zubiri forderte eine neue, an den naturwissenschaften orientierte Ontologie 1901–1990 Nicola Abbagnano Existenz ist Seinssuche 1897–1973 Karl Löwith stoische und skeptische Philosophie 1902–1968 Alexandre Kojève Hegel und Heidegger
Lehrer von Sartre u.a.1902–1991 Ernesto Grassi Ohnmacht der rationalen Sprache 1903–1993 Hans Jonas Philosophie des Organischen
Das Prinzip Verantwortung1905–1950 Emmanuel Mounier maßgeblicher Vertreter des Personalismus 1905–1980 Jean-Paul Sartre Die Existenz geht dem Wesen voraus.
Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt
Die Verantwortung kann man nicht abwälzen.1940 Niederlage Frankreichs 1913–1960 Albert Camus Die Sinnlosigkeit der Welt ist Fakt
Sisyphos als Sinnbild der absurden Lebenssituation des Menschen1954-1962 Algerienkrieg 1905–1975 Wilhelm Weischedel Der Gott der Philosophen
Kritik an Skeptizismus und NihilismusKyōto-Schule
1870–1945 Nishida Kitarō Begründer der Kyōto-Schule
Philosophie ist die Suche nach der „einen Wahrheit“
Versuch einer Synthese von Philosophie und Religion1885–1962 Tanabe Hajime Philosophie als „Metanoetik“ (Der Weg der Reue)
Nur wenn alle philosophischen Methoden verneint worden sind, ist Philosophie erst möglich.1900–1990 Nishitani Keiji verband Erfahrungen aus der Praxis des Zen-Buddhismus mit dem Existentialismus *1944 Ryōsuke Ōhashi Philosophie der Leere und des Mitgefühls (Compassion) Sozialphilosophie
1855–1936 Ferdinand Tönnies Gemeinschaft und Gesellschaft
Voluntarismus1858–1917 Émile Durkheim Arbeitsteilung in der Industriegesellschaft - mechanische und organische Solidarität
soziologischen Methode - Sozialer Tatbestand
Die elementaren Formen des religiösen Lebens1864–1920 Max Weber
Werturteilsfreie Wissenschaft vom Sozialen Handeln
Gesinnungs- und Verantwortungsethik1893–1947 Karl Mannheim Krisenerscheinungen in der Massendemokratie 1897–1990 Norbert Elias Über den Prozess der Zivilisation
Von der Entstehung der Werte
Menschenwissenschaften1900–1980 Erich Fromm „Die Kunst des Liebens“
Sozialkritiker1925–1986 Michel de Certeau >„Die Kunst des Handels“
Soziologie des Alltagslebens1927–1998 Niklas Luhmann Begründer der soziologischen Systemtheorie
Variante des radikalen Konstruktivismus
Kommunikation als kleinstes Element steuert soziale Systeme*1934 Oskar Negt Grundlagen der Gewerkschaften Logischer Empirismus
1882–1936 Moritz Schlick
Physiker und Wissenschaftstheoretiker
Begründer des Wiener Kreises1879–1934 Hans Hahn 1880–1975 Victor Kraft 1882–1945 Otto Neurath Mitverfasser der wissenschaftlichen Weltauffassung
Methode der Bildpädagogik1884–1966 Philipp Frank 1891–1970 Rudolf Carnap Logische Analyse der Wissenschaftssprache
Scheinprobleme der Philosophie (Metaphysik)
Modallogik und wahrscheinlichkeitsbasierte Induktion1891–1953 Hans Reichenbach Wahrheit kann nicht aus Beobachtung geschlossen werden.
Erkenntnis beruht auf Wahrscheinlichkeitsschlüssen.1895–1945 Felix Kaufmann 1896–1959 Friedrich Waismann Arbeiten zur Logik und Sprachphilosophie 1902–1988 Herbert Feigl 1902–1985 Karl Menger 1905–1997 Carl Gustav Hempel >Hempel-Oppenheim–Schema
Eine Erklärung ist gegeben, wenn bestimmte Adäquatheitsbedingungen erfüllt sind.1906–1978 Kurt Gödel Gödelscher Unvollständigkeitssatz
axiomatische Theorie kann nicht ihre Widerspruchsfreiheit beweisen1910–1989 Alfred Jules Ayer Sprache, Wahrheit und Logik
Britischer Vertreter des Wiener Kreises1916–2003 Georg Henrik von Wright Entwicklung einer deontischen Logik aus der Modallogik
Norwegischer Vertreter des Wiener KreisesAnalytische Philosophie
Ausgangspunkt der analytischen Philosophie ist die Auffassung, dass viele Probleme der Philosophie durch einen ungenügend präzisen Umgang mit der Sprache hervorgerufen werden. Daher sind zunächst eine Klärung von Begriffen und eine logische Analyse der Sprache erforderlich. Ähnliche Auffassungen finden sich parallel und in wechselseitigem Austausch bei den Vertretern des logischen Empirismus. Im Ursprung befassten sich die Vertreter der analytischen Philosophie ganz vorwiegend mit Themen der Sprachanalyse. Im Verlaufe der Zeit verbreiterte sich das Spektrum. Ende des 20. Jahrhunderts hatte sich die analytische Philosophie, nun eher als Methode verstanden, auf alle Themenbereiche der theoretischen und praktischen Philosophie ausgeweitet. Die meisten ihrer Vertreter behandeln neben der Sprache Fragen der Erkenntnistheorie, der Logik, der Philosophie des Geistes, metatheoretische Fragen sowie zugleich auch ethische Fragen. Eine Zuordnung zu einer der nachfolgenden Disziplin kann daher nur nach einem vorrangigen Schwerpunkt erfolgen.
Sprachphilosophie
1848–1925 Gottlob Frege
Begriffsschrift (Sinn und Bedeutung)
Grundlagen der neueren Logik1872–1970 Bertrand Russell
Rückführung der Mathematik auf die Logik
Paradoxon der Mengenlehre
sprachanalytischer Atomismus (Theorie der Kennzeichnung)1873–1958 George Edward Moore Naturalistischer Fehlschluss
Analytische Methode zur Begründung des Common Sense1889–1951 Ludwig Wittgenstein
Sprachanalyse zur Klärung von Sprachverwirrung
Sprachspiele und Sprachfamilien
"Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch"1889-1957 Charles Kay Ogden Entwickelte unter Bezugnahme auf Peirce das semiotische Dreieck 1900–1976 Gilbert Ryle Mythos vom Mensch in der Maschine
Kategorienfehler = falscher Begriff im Kontext1909-1988 Max Black Theorie der Metapher, Philosophie der Mathematik, Kunstphilosophie 1911–1960 John Langshaw Austin Sprechakttheorie
Lokution = Äußerung; Illokution = Rolle der Äußerung; Perlokution = Folge der Äußerung1913-1988 Paul Grice Untersuchte die Sprecherbedeutung
führte die Begriffe Implikatur und Kooperationsprinzip in die Sprachphilosophie ein.1917–2003 Donald Davidson Bedeutungstheorie *1925 Michael Dummett
Grenzen der Theorie der Bedeutung *1929 Noam Chomsky Universalgrammatik, Chomsky-Hierarchie, generative Transformationsgrammatik
Scharfer Gesellschaftskritiker, der dem Anarchismus nahe steht1930-1971 Richard Montague Entwickelte eine formale Semantik *1931 Keith Donnellan Kritiker von Putnam und Strawson zum Thema Kennzeichnung *1932 Dagfinn Føllesdal sucht gezielt die Auseinandersetzung mit der Kontinentalphilosophie *1932 John Searle
Weiterentwicklung der Sprechakttheorie
Gedankenexperiment des Chinesischen Zimmers*1933 David Kaplan Arbeitete über Demonstrativpronomen *1938 Gilbert Harman Quine-Schüler, Antirealismus und ethischer Relativismus *1940 Saul Aaron Kripke sprachphilosophischer Externalismus mit Kennzeichnung durch starre Designatoren *1941 Eike von Savigny Wittgenstein-Interpret *1946 Scott Soames Vertreter des Externalismus *1946 Tyler Burge gilt als Vertreter des Externalismus, Kritiker des Physikalismus *1958 Stephen Neale verteidigt Russells Theorie der Kennzeichnung Logik
1858–1932 Giuseppe Peano Peano-Axiome
Latein als Plansprache ohne Beugung1862–1943 David Hilbert Begriffsdefinitionen und Beweisverfahren in der Mathematik 1878–1956 Jan Łukasiewicz Formulierte eine viel diskutierte Wahrheitstheorie
Bestätigung auf der Ebene einer Metasprache1901–1983 Alfred Tarski Semantischer Begriff der Wahrheit 1902-1995 Joseph Maria Bocheński Logiker, Vertreter des Platonismus 1903-1930 Frank Plumpton Ramsey Logiker und Freund Wittgensteins
Redundanztheorie der Wahrheit1903-1995 Alonzo Church Begründer der theoretischen informatik
Platonist im Universalienstreit*1919 Raymond Smullyan Mathematiker, spezialisiert auf Paradoxien *1929 Jaakko Hintikka Logik, Wissenschaftstheorie, Mögliche Welt-Semantik *1930 Nuel Belnap Belnaps vierwertige Logik *1949 Johan van Benthem Modallogik Ontologie
1861–1947 Alfred North Whitehead
„Principia Mathematica“ mit Russell
Metaphysik zu Prozess und Realität1908–2000 Willard Van Orman Quine Eine Theorie ist nur als Ganzes widerlegbar (Duhem-Quine-These)
Jedes Beobachtungselement und jede Aussage sind theoriebeladen
strikter Empirismus und Forderung eines Naturalismus = Abschaffung der Philosophie
sprachphilosophischer Holismus*1916 Peter Geach entwickelte einen „analytischen Thomismus“ 1919–2006 Peter Strawson raumzeitlich bestimmbare Einzeldinge sind real
Die Gleichsetzung abstrakter Sachverhalte mit Realität ist Metaphysik
Theorien setzen sich aufgrund größeren Erfolgs durch*1926 David Armstrong Universalienrealismus (Naturgesetze sind Relationen zwischen Universalien) *1932 Franz von Kutschera Ontologischer Dualismus *1942 Peter van Inwagen Ontologie, Identität und Modalität; Indeterminist *1951 Kevin Mulligan arbeitet über Wahrmacher *1952 Edward N. Zalta Für jeden Satz von Eigenschaften (set of properties) gibt es genau ein Objekt
Herausgeber der Stanford Encyclopedia of PhilosophyEthik
1877–1971 W. D. Ross „Das Richtige und das Gute“, deontologischer Intuitionismus 1908–1994 William Frankena Metaethik, Theorie der normativen Ethik 1908–1979 Charles L. Stevenson Schwerpunkte in Ethik und Ästhetik, Vertreter des Emotivismus 1912–2004 Alan Gewirth rationalistische Ethik: Prinzip der natürlichen Konsistenz 1917–1981 John Leslie Mackie antimetaphysische Moralphilosophie 1919–2002 Richard Mervyn Hare Moralsprache ist vor allem präskriptiv 1919–2001 Elizabeth Anscombe Frühe feministische Philosophin
Mitherausgeberin von Wittgenstein*1920 Philippa Foot moderner Aristotelismus, Tugendethik 1929–2003 Bernard Williams Synthese aus verschiedenen historischen und kulturellen Positionen, Antireduktionismus *1930 Ernst Tugendhat Sprachphilosophie und Philosophie des Selbst
Ethik und Anthropologie*1940 Thomas M. Scanlon Kontraktualismus *1942 Derek Parfit Ethik, Vernunft und Person *1946 Peter Singer Begriff der Person als Problem der Ethik
Euthanasie und Abtreibung?*1946 Dieter Birnbacher Angewandte Ethik, insbesondere Medizinethik und Neuroethik
Didaktik der Philosophie*1947 Martha Nussbaum Tugendethik, Soziale Gerechtigkeit, Verwirklichungschancen *1952 Susan Wolf Freier Wille und Vernunft *1952 Christine Korsgaard die Quellen der Normativität
Moralphilosophie Immanuel KantsPhilosophie des Geistes
1887–1971 Charles Dunbar Broad Emergenztheorie 1903–1997 John Carew Eccles Hirnforscher – Vertrat mit Popper einen Dualismus 1912–1989 Wilfrid Sellars Mythos des Gegebenen 1916–1999 Roderick Chisholm Primat des Intentionalen
apriorisches Wissen beruht auf Einsicht in notwendige Wahrheit*1920 J.J.C. Smart Identitätstheorie, Utilitarismus, Atheismus *1929 Harry Frankfurt Analyse des Freiheitsbegriffs *1932 Fred Dretske Analyse des Informationsbegriffs
im Bereich der Erkenntnistheorie und der Philosophie des Geistes*1933 Joseph Levine Argument der Erklärungslücke *1933 Ruth Millikan naturalistische Erklärung der Intentionalität *1934 Jaegwon Kim Begriff der Supervenienz *1935 Jerry Fodor Language of Thought (Sprache des Denkens) *1937 Thomas Nagel Antireduktionismus („What is it like to be a bat“)
erkenntnistheoretischer radikaler Realismus („View From Nowhere“)1941–2001 David Lewis Beiträge zur Spieltheorie
Philosophie des Geistes*1942 Daniel Dennett Eliminativer Materialismus, vertritt das Konzept der Meme
führendes MItglied der Brights*1942 Ned Block Kritik des Funktionalismus *1942 Paul Churchland Eliminativer Materialismus *1943 John Perry arbeitet über Indexikalität und Selbstbewusstsein *1943 Frank Cameron Jackson entwickelte mit dem Gedankenexperiment von Mary ein antiphysikalistisches Argument in der Diskussion der Qualia *1944 Peter Bieri „Das Handwerk der Freiheit“
Bieri-Trilemma*1945 Ansgar Beckermann Physikalismus *1952 Joseph Levine sieht eine Erklärungslücke in der Diskussion der Qualia *1956 Michael Pauen Vertreter der Identitätstheorie *1958 Thomas Metzinger Theorie der Selbstmodelle *1966 David Chalmers Eigenschaftsdualismus
Kontroverse Position zu DennettErkenntnistheorie
*1927 Edmund Gettier Gettier-Problem *1936 Keith Lehrer Kohärenztheorie der Rechtfertigung *1940 Ernest Sosa vertritt eine auf Tugenden bzw. Werten (virtues) basierende Epistemologie *1941 Robert Audi Erkenntnistheoretiker, befasst sich mit Wirtschaftsethik *1943 Laurence Bonjour Kohärenztheorie des Wissens *1945 Susan Haack entwickelte eine Position als Kombination von Fundamentalismus und Kohärentismus
vertritt einen Pragmatismus in Anlehnung an Charles S. PeirceNeopragmatismus
1906–1998 Nelson Goodman Symboltheorie
Weisen der Welterzeugung1931–2007 Richard Rorty Der Wahrheitsbegriff ist nur kulturrelativ zu verstehen *1950 Robert Brandom Sprachpragmatiker, Inferenztheorie *1926 Hilary Putnam
Wechselte vom Funktionalismus zum Naiven Realismus
Philosophie des Geistes: Die Welt ist nicht nur im Kopf
Gedankenspiel vom Gehirn im Tank
Universelle sprachliche Arbeitsteilung (Externalismus)*1942 John McDowell Zweite Natur
Undogmatischer Empirismus*1928 Nicholas Rescher methodischer Pragmatismus Kritischer Rationalismus
1902–1994 Karl Popper Sicheres Wissen ist nicht möglich
Wissenschaftliche Aussagen müssen falsifizierbar sein
Hypothesen sind umso besser, je besser sie getestet wurden
Forderung einer offenen Gesellschaft, die sich nach Versuch und Irrtum entwickelt1919–2003 Ernst Topitsch Kritisiert vermeintliche Erkenntnisse aufgrund von Leerformeln
Freundschaft mit Albert, Distanz zu Popper*1921 Hans Albert Sozialphilosoph – Positivismusstreit
Münchhausen-Trilemma1934-1990 William Warren Bartley Pankritischer Rationalismus *1939 Hubert Kiesewetter *1940 Alan Musgrave *1940 Kurt Salamun *1942 David Miller *1943 Gerhard Vollmer verbindet den Kritischen Rationalismus mit einem gemäßigten Naturalismus
entwickelte die Evolutionäre Erkenntnistheorie*1955 Franz Wuketits Vertreter der evolutionären Erkenntnistheorie Politische Philosophie
1867–1956 Julien Benda Forderte ein Vereintes Europa (Untersuchung über die europäische Nation (1933))
Schrieb gegen den Nationalsozialismus (Die Schicksalsprüfung der Demokratien (1942))1869–1966 Friedrich Wilhelm Foerster Moralphilosoph
Kriegsgegner – NS-Gegner1888–1985 Carl Schmitt antiliberaler Gegner des Pluralismus
dachte in der Tradition von Hobbes und Machiavelli
stand dem Nationalsozialismus nahe1899–1973 Leo Strauss Neokonservatismus 1901–1985 Eric Voegelin Staatstheorie 1902–1992 Günther Anders Pazifist und Atomgegener
warnte vor der Zerstörung der Humanität1906–1975 Hannah Arendt
analysierte den Totalitarismus
schrieb über die „Banalität des Bösen“ im Denken Eichmanns1909–1997 Isaiah Berlin Negative und Positive Freiheit 1921–2002 John Rawls Herausragender politischer Philosoph des 20. Jahrhunderts
mit den Werken Theorie der Gerechtigkeit und Politischer Liberalismus vertrat er einen egalitären Liberalismus1930-1992 Allan Bloom Kulturkritiker, wandte sich gegen den Egoismus in der modernen Gesellschaft 1932-2003 Ernst Vollrath Theorie des Politischen (in Anlehnung an Arendt) *1933 Amartya Sen
Verknüpft Wirtschaftswissenschaften mit Ethik und politischer Philosophie
als Kritiker der Public Choice Theory leistete er maßgebliche Beiträge zur Theorie der kollektiven Entscheidungen
Anreger für den Human Development Index; Beiträge zur Wohlfahrtsfunktion
Ausgehend vom Lebensstandard schuf er das Konzept der Verwirklichungschancen1938–2002 Robert Nozick Libertäre Gesellschaftstheorie als Kontrapunkt zu Rawls Kommunitarismus
*1929 Amitai Etzioni Die aktive Gesellschaft *1929 Alasdair MacIntyre will an die Tugendlehre von Aristoteles anknüpfen *1931 Charles Taylor “westliche Identität” *1935 Michael Walzer
Sphären der Gerechtigkeit *1953 Michael Sandel kritisiert das Fehlen sozialer Werte bei Rawls *1939 Benjamin R. Barber fordert eine partizipatorische Demokratie Neomarxismus und Kritische Theorie
1873–1937 Max Adler Austromarxismus 1891–1937 Antonio Gramsci Prägte den Begriff der Zivilgesellschaft 1885–1971 Georg Lukács entwarf den Gedanken einer „demokratischen Diktatur des Proletariats
Ästhetiker1892–1940 Walter Benjamin verknüpfte Kunst- und Kulturkritik mit dem historischen Materialismus 1885–1975 Ernst Bloch Das Prinzip Hoffnung 1895–1973 Max Horkheimer grundsätzliche Kritik der „bürgerlichen Gesellschaft“ 1898–1979 Herbert Marcuse 1899–1990 Alfred Sohn-Rethel Materialistische Erkenntnistheorie
Abstraktes Denken als Folge des abstrakten Warentausches1903–1969 Theodor W. Adorno 1906–1985 Wolfgang Abendroth Sozialgeschichte der europäischen Arbeiterbewegung 1907–1995 Leo Kofler eigenständige Kritische Theorie *1927 Leszek Kołakowski Humanistischer Marxismus *1927 Hans Heinz Holz Herausgeber von Topos - Internationale Beiträge zur dialektischen Theorie *1929 Jürgen Habermas
Erkenntnis und Interesse
Theorie des kommunikativen Handelns*1931 Alfred Schmidt *1933 Antonio Negri Operaismus 1934–2004 Peter Bulthaup *1941 Domenico Losurdo Kritiker des Geschichtsrevisionismus *1943 Costanzo Preve Antiliberalismus *1949 Axel Honneth Theorie der Anerkennung Jüdische Philosophie
1878–1965 Martin Buber
Philosophie des Du
Philosophie des Dialogs1886–1929 Franz Rosenzweig Interreligiöser Dialog 1897–1982 Gershom Scholem 1923–1987 Jacob Taubes Apokalyptik und Gnosis Religionsphilosophen
1853-1924 Clemens Baeumker katholischer Philosophiehistoriker 1865-1923 Ernst Troeltsch Systematiker der Religionsgeschichtlichen Schule
Die Absolutheit des Christentums und die Religionsgeschichte1875-1949 Martin Grabmann Geschichte der mittelalterlichen Philosophie 1878–1944 Joseph Maréchal französischer Neuthomist 1881–1955 Pierre Teilhard de Chardin
Leben und Kosmos sind in einer von Gott bewirkten kreativen Bewegung
Omegapunkt1882-1973 Jacques Maritain Neuthomist, Christlicher Humanismus
Wirkte mit an der Formulierung der UN-Erklärung der Menschenrechte1884–1940 Peter Wust Christliche Dialog- und Existenzphilosophie 1884-1978 Étienne Gilson Neuthomist, christliche Philosophie im Mittelalter 1885–1965 Romano Guardini Existentielle Darstellungen des Lebens und des Denkens 1886–1965 Paul Tillich Religiöser Sozialist
Nähe zur Kritischen Theorie1886–1968 Karl Barth Dialektische Theologie
Bekennende Kirche1884–1976 Rudolf Bultmann Entmythologisierung der Schrift
Existenzialontologie1891–1982 Alois Dempf Neuthomist 1889-1972 Erich Przywara Jesuit, das endliche Erkenntnisvermögen des Menschen kann das unendliche Sein nie vollständig erfassen 1903–1992 Johannes Baptist Lotz Neuthomist
Existenzialismus1904–1997 Josef Pieper Neuthomist
Philosophische Anthropologie1904-1998 Hans-Eduard Hengstenberg Jedes Seiende enthält Dasein, Wesen und Existenzprinzip 1929-2005 Béla Weissmahr Begründung der Metaphysik durch das Argument der Retorsion 1934 Richard Swinburne Argumentiert für die Existenz Gottes mit der Methode des induktiven Schließens (Gott als Hypothese) Rechtsphilosophie
1878–1949 Gustav Radbruch Kantische Rechtsphilosophie
Radbruchsche Formel: Positives Recht wird bei (extremer) Ungerechtigkeit ungültig,1881–1973 Hans Kelsen Konsequenter Rechtspositivist
Nähe zu Kant und zum kritischen Rationalismus1907-1992 H. L. A. Hart Rechtsphilosoph, gemäßigter Rechtspositivismus *1931 Ronald Dworkin Rechtsphilosoph
egalitäre Gerechtigkeitstheorie*1945 Robert Alexy Anwendung der Diskurstheorie auf den Bereich des Rechts Andere Philosophen
1861–1925 Rudolf Steiner Anthroposophie 1872–1942 Oskar Kraus Rechtsphilosoph, entwickelte eine eigene Wertphilosophie 1872–1945 Johan Huizinga zeigt in Herbst des Mittelalters einen fließenden Übergang zur Renaissance
entwickelt in Homo ludens eine Theorie des Spiels (Ludologie)1882–1927 Leonard Nelson Wiederbegründung der Fries'schen Schule 1895–1985 Susanne K. Langer Kulturphilosophie als Symbolische Logik
Symbolphilosophie mit großer Nähe zu Ernst Cassirer1900–2002 Hans-Georg Gadamer Hermeneutik 1910–1990 Max Bense Semiotiker, existentieller Rationalismus
Verknüpfung von Naturwissenschaft, Kunst und Philosophie, Medienphilosophie1913–2004 Hermann Krings Transzendentalphilosoph
Die Idee der Freiheit als Basis menschlicher Vernunft1920–1991 Vilém Flusser Neue Medien als Chance
Ausgang bei Heidegger1921–2008 Karl Albert „Ontologische Erfahrung“, Studien zu Platon *1922 Karl-Otto Apel Transformation der Transzendentalphilosophie
Diskursphilosophie1926–2006 Clifford Geertz Ethnologe und Kulturphilosoph *1927 Dieter Henrich Untersuchungen über das Selbstbewusstsein
Erforschung und Interpretation des Deutschen Idealismus und Immanuel Kants*1932 Paul Virilio Medienkritiker
Einfluss der Geschwindigkeit auf die Gesellschaft (Dromologie)*1936 Herbert Schnädelbach Diskurspluralität und methodischer Rationalismus *1939 Norbert Hoerster Interessenethik statt Menschenwürde, Rechtspositivismus wie H.L.A. Hart, skeptische Religionsphilosophie *1943 Otfried Höffe Kantianer, Rechts- und Staatsphilosophie *1953 Wilhelm Schmid Philosophie der Lebenskunst Wissenschaftstheorie
1896-1961 Ludwik Fleck Einfluss des Denkstils und des Denkkollektivs auf Theorien 1900-1990 Richard Bevan Braithwaite Induktionist in Anlehnung an Hume
arbeitete auf den Gebieten der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Spieltheorie1906-1987 Gustav Bergmann ontologischer Realist 1922–1996 Thomas Samuel Kuhn The Structure of Scientific Revolutions – Paradigmenwechsel 1922–1974 Imre Lakatos Verband die Theorie Poppers mit Kuhn *1922 Patrick Suppes kritisiert das reduktionistischen Ideal der Einheitswissenschaft *1923 Adolf Grünbaum Wissenschaftstheorie der Physik 1923–1991 Wolfgang Stegmüller Wissenschaftstheoretischer Strukturalismus 1924–1994 Paul Feyerabend
anything goes
Erkenntnistheoretischer Anarchismus1924-1967 Norwood Russell Hanson empiristischer Holismus *1936 Ian Hacking Entitätenrealismus *1938 Joseph D. Sneed Wissenschaftstheoretischer Strukturalismus *1939 Bernulf Kanitscheider kompromissloser Naturalist *1941 Larry Laudan vertritt einen „normativen Naturalismus“ *1941 Bas van Fraassen Konstruktiver Empirismus *1943 Nancy Cartwright Physikalische Gesetze sind deskriptiv (Entitätenrealismus, DN-Modell) *1946 Paul Hoyningen-Huene *1951 Sandra Mitchell erforscht komplexe Systeme und tritt für einen „integrativen Pluralismus“ ein. *1952 John Dupré lehnt den Determinismus ab und tritt für eine pluralistische Metaphysik ein. 1954-2007 Peter Lipton Schluss auf die beste Erklärung *1960 Nassim Nicholas Taleb Erkenntnistheorie von Zufallsereignissen
skeptischer Empirist, Kritik der Random Walk-Theorie
Finanzmathematiker und Derivate-Spezialist; Theorie des RisikomanagementsMethodischer Konstruktivismus
1881–1954 Hugo Dingler Ideengeber – Schöpfer der Protophysik
pragmatische Erkenntnistheorie
problematische Rolle in der NS-Zeit1915–1994 Paul Lorenzen
Logische Propädeutik
Orthosprache
Konstruktive Mathematik
Dialogische Logik
Protophysik
konstruktive Wissenschaftstheorie und Politikberatung1905–1976 Wilhelm Kamlah Sprach- und Wissenschaftskritik
Philosophische Anthropologie*1932 Kuno Lorenz Dialogische Anthropologie *1936 Jürgen Mittelstraß Wissenschaftstheorie, Enzyklopädie, geschichtliche Konstanzer Schule *1935 Friedrich Kambartel Praktische Philosophie und konstruktive Wissenschaftstheorie *1937 Christian Thiel Grundlagenkrise der Mathematik, Wissenschaftstheorie *1942 Peter Janich Protophysik von Raum, Zeit und Materie
Methodischer Kulturalismus*1944 Carl Friedrich Gethmann Argumentationstheorie, Technologiefolgenabschätzung *1964 Dirk Hartmann Wissenschaftstheorie der Psychologie Strukturalismus und Poststrukturalismus
1857–1913 Ferdinand de Saussure
Sprachtheoretiker, dessen Methode philosophisch umgesetzt wurde *1908 Claude Lévi-Strauss Ethnologe und Anthropologe
Setzte als erster den Strukturalismus ein.1901–1981 Jacques Lacan Psychoanalytiker
Das Universum des Subjekts besteht aus dem Imaginären und dem Symbolischen1902–1976 Émile Benveniste Kategorien bei Aristoteles sind sprachabhängig. 1913–2005 Paul Ricœur Phänomenologische Sprachanalyse mit Reflex auf Heidegger
Geschichtsphilosophie1915–1980 Roland Barthes Kritisiert die Logik des fortgeschrittenen Kapitalismus
Diskursanalyse als Archäologie des Wissens1918–1990 Louis Althusser Interpretierte Marx strukturalistisch 1919–1983 Paul de Man Amerikanischer Vertreter der Dekonstruktion 1926–1984 Michel Foucault Kritisiert die Logik des fortgeschrittenen Kapitalismus
Diskursanalyse als Archäologie des Wissens ||
1930–2004 Jacques Derrida Begriff der différance als Grundbegriff der Dekonstruktion Postmoderne
1917-2003 Leslie Fiedler Führte den Begriff Postmoderne in die Literaturwissenschaft ein 1925–1995 Gilles Deleuze Die Welt als ein Nexus von Virtualitäten 1924–1998 Jean-François Lyotard
Kommunikation als Spiel mit bestimmten Regeln
Liberalismus als System der zur Kooperation verurteilten Diskurse1929–2007 Jean Baudrillard Antimedientheorie
Verführung des Konsumenten1933-2004 Susan Sontag gesellschaftskritische Kunstphilosophin *1937 André Glucksmann Diskurs über den Krieg *1942 Giorgio Agamben Durch ihre Reaktionen auf ihre Gegner droht die Gesellschaft ihre demokratischen Grundlagen selbst zu zerstören *1952 Francis Fukuyama Das Ende der Geschichte Feministische Philosophie
1908-1986 Simone de Beauvoir Das andere Geschlecht, Existentialismus *1925 Sandra Harding Feministische Wissenschaftstheorie *1930 Luce Irigaray Psychoanalytikerin (Der Spiegel des anderen Geschlechts) *1941 Julia Kristeva Poststrukturalistin *1944 Donna Haraway Naturwissenschaftshistorikerin, befasst sich mit Fragen von Macht und Lust *1956 Judith Butler dekonstruktivistischer Feminismus Afrikanische Philosophie
1944–1995 Henry Odera Oruka Projekt der „Sage-Philosophy“ (Weisheitsphilosophie
„Parental Earth Ethics“
(Kenia)*1931 Kwasi Wiredu "Begriffliche Dekolonisation" (Conceptual decolonialization)
Konsensethik
Ghana)*1942 Paulin J. Hountondji Es gibt kein nachvollziehbares, unwandelbares, kollektives Denksystem aller Afrikaner
(Benin)*1954 Anthony Appiah Philosophie des Weltbürgertums
(Ghana)Literatur
- Allgemeine Literatur zur Geschichte der Philosophie
- Johannes Hirschberger: Geschichte der Philosophie. 2 Bde., Herder, 14. Aufl. Freiburg i.Br. 1991, ISBN 3-451-22408-9
- Wolfgang Röd: Geschichte der Philosophie. 14 Bde., Beck, München 1986-2004
- Fritz Schultze: Stammbaum der Philosophie, 2., umgearb. und verm. Aufl. Leipzig: Haacke 1899.
- Franz Schupp: Geschichte der Philosophie im Überblick, 3 Bde., Meiner, Hamburg 2005, ISBN 3-7873-1704-X
Siehe auch
- Portal:Philosophie, Kategorie:Philosoph
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