- Johannes Thimme
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Johannes Thimme (* 29. Februar 1956 in Erlangen; † 20. Januar 1985 in Stuttgart) war ein Unterstützer der Rote Armee Fraktion (RAF).
Leben
Johannes Thimme wurde 1956 als mittleres von drei Kindern des damaligen Wissenschaftlichen Assistenten Jürgen Otto Ernst Adolf Thimme und seiner Frau Ulrike Gertrud Thimme geboren. 1973 verbrachte er ein Schulaustauschjahr in Amerika.
Um 1976 schloss er sich dem RAF-Umfeld an. Er verbüßte mehrere Haftstrafen wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Wegen strikter Isolationshaft für RAF-Häftlinge infolge der Schleyer-Entführung konnten Thimmes Eltern nur per Brief Kontakt zu ihrem Sohn halten. Während Thimme den Eltern vorwarf, seinen „Widerstand auszuhöhlen, mich zu Kollaboration mit dem System“ bewegen zu wollen und sie zur „Solidarität mit mir als politischem Gefangenen“ aufforderte, versuchten die Eltern verzweifelt, ihren Sohn umzustimmen. Sein Vater verurteilte zwar die scharfen Haftbedingungen, distanzierte sich aber deutlich von Ideologie und Methoden der RAF: „Wir können den Irrsinn, der in den Köpfen von verblendeten, zum Verbrechen entschlossenen Jugendlichen wie eine Krankheit ausgebrochen ist, nicht als Politik bezeichnen.“[1]
Am 20. Januar 1985 platzierte er gemeinsam mit Claudia Wannersdorfer vor einem Bürogebäudekomplex der Deutschen Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt in Stuttgart-Möhringen eine Bombe. Diese zündete unerwartet. Thimme starb noch am Tatort und wurde in Ettlingen beigesetzt. Seine Lebensgefährtin wurde verletzt und verbüßte eine Haftstrafe.
Thimmes Mutter beschrieb das Schicksal ihres Sohnes später in dem Buch „Eine Bombe für die RAF“.[2]
Einzelnachweise
- ↑ „Entweder Schwein oder Mensch“ in: Focus vom 18.September 2007
- ↑ Ulrike Thimme: Eine Bombe für die RAF. Verlag C.H. Beck. 2004. ISBN 3406517129
Weblinks
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