Josip Corak

Josip Corak
Medaillenspiegel
Ringen
Jugoslawien Jugoslawien Kroatien Kroatien
Europameisterschaften
Gold 1969 Modena Griechisch - römisch Halbschwergewicht
Bronze 1970 Berlin (Ost) Griechisch - römisch Halbschwergewicht
Olympische Spiele
Silber 1972 München Griechisch - römisch Halbschwergewicht

Josip Čorak (* 14. Juni 1943 in Rastoka, Bez. Lika, Kroatien) ist ein ehemaliger kroatischer Ringer. Er gewann bei den Olympischen Spielen 1972 in München eine Silbermedaille und war Europameister 1969 in Modena jeweils im griech.-röm. Stil im Halbschwergewicht.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Josip Čorak, Kroate von Geburt, begann erst mit 18 Jahren in Gospić bei Lika mit dem Ringen. Im Laufe seiner Karriere stand er auch noch bei den Clubs "Lokomotive" Zagreb, "Sljeme" Zagreb und "Lika" Zagreb auf der Matte. Letzteren Club hat er selbst im Jahre 1966 gegründet. Er rang in beiden Stilarten, griech.-römisch und freier Stil, hatte aber seine größeren Erfolge im griech.-röm. Stil.

Seine erste jugoslawische Meisterschaft gewann Josip Čorak im Jahre 1966 im Halbschwergewicht (griech.-röm. Stil), der bis zum Jahre 1976 noch 10 weitere Titel im Halbschwer- bzw. Schwergewicht folgten. Seinen ersten Start bei einer internationalen Meisterschaft absolvierte er bei der Weltmeisterschaft im Jahre 1965 in Tampere im griech.-röm. Stil. Dort kam er im Halbschwergewicht auf den 10. Platz. Nach weiteren Platzierungen in diesem Bereich bei Welt- und Europameisterschaften in den Jahren 1966 bis 1968 gelang ihm im Jahre 1969 bei der Europameisterschaft in Modena der Durchbruch. Er gewann dort im Halbschwergewicht mit vier Siegen den Titel.

Auch im Jahre 1970 war er sehr erfolgreich. Bei der Europameisterschaft dieses Jahres in Berlin-Ost gewann er im Halbschwergewicht eine Bronzemedaille und bei der Weltmeisterschaft des gleichen Jahres in Edmonton in Kanada belegte er einen sehr guten vierten Platz. Bemerkenswert dabei ist, dass er bei dieser Weltmeisterschaft in seinen fünf Kämpfen ungeschlagen blieb. Er siegte dreimal und rang mit dem polnischen Weltklasseringer Czesław Kwieciński und mit dem sowjetrussischen Olympiasieger und vielfachen Weltmeister Waleri Resanzew unentschieden.

1971 kam er bei der Weltmeisterschaft in Sofia im freien Stil im Halbschwergewicht auf den 6. Platz. Zum Höhepunkt seiner Laufbahn wurden die Olympischen Spiele 1972 in München. Josip Čorak war dort in hervorragender Form und gewann im Halbschwergewicht die Silbermedaille. Er besiegte dabei auch den früheren Olympiasieger Lothar Metz aus Rostock und den starken Rumänen Niculae Negut, rang gegen Czeslaw Kwiecinski unentschieden und unterlag im entscheidenden Duell um die Goldmedaille Waleri Resanzew knapp nach Punkten.

Nach diesem Erfolg beendete er seine internationale Ringerlaufbahn, rang aber auf nationaler Ebene noch einige Jahre weiter. Mit seinem Club "Lika" Zagreb wurde er in den Jahren 1971, 1975 und 1976 jugoslawischer Mannschaftsmeister und belegte bei der europäischen Mannschaftsmeisterschaft 1972 und 1975 jeweils den 3. Platz.

Josip Čorak war auch bei den Veteranen (ab 35 Jahre) ein ungewöhnlich erfolgreicher Ringer. Er gewann hier nicht weniger als zehnmal den Weltmeistertitel. Heute ist er Vize-Präsident bei "Lika" Zagreb.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, GR = griech.-.röm. Stil, F = freier Stil, Hs = Halbschwergewicht (bis 1968 bis 97 kg, ab 1969 bis 90 kg Körpergewicht, S = Schwergewicht, ab 1969 bis 100 kg Körpergewicht)

  • 1965, 2. Platz, "Iwan-Poddubny"-Turnier in Baku, GR, Hs; hinter Alexei Karmatski UdSSR;
  • 1965, 2. Platz, Turnier in Prag, GR, Hs;
  • 1965, 3. Platz, "Iwan-Petrow"-Turnier in Haskovo, GR, Hs;
  • 1966, 2. Platz, "Iwan-Poddubny"-Turnier in Minsk, GR, Hs; hinter Vassili Merkulov UdSSR;
  • 1966, 3. Platz, Balkan-Spiele in Ljubljana, GR, Hs, hinter Stefan Petrow, Bulgarien u. Lü, Türkei und vor Pawel, Rumänien;
  • 1966, 10. Platz, EM in Essen, GR, Hs, mit Unentschieden gegen Czeslaw Kwiecinski und Heinz Kiehl, BRD u. einer Niederlage gegen Aimo Määnpää, Finnland;
  • 1967, 3. Platz, Turnier in Klippan/Schweden, GR, Hs, hinter Per Svensson u. Jürgen Klinge, DDR u. vor Tore Hem, Norwegen;
  • 1967, 7. Platz, EM in Minsk, GR, Hs, mit einem Sieg über Peter Jutzeler, Schweiz u. Unentschieden gegen Tore Hem u. Per Svensson;
  • 1967, 2. Platz, Mittelmeer-Spiele in Tunis, GR, Hs, hinter Ömer Topuz, Türkei u. vor Vito Loiacono, Italien;
  • 1967, 2. Platz, Mittelmeer-Spiele in Tunis, F, Hs, hinter Huseyin Gürsoy, Türkei u. vor Marcel Levasseur, Frankreich;
  • 1967, 9. Platz, WM in Budapest, GR,Hs, mit einem Sieg über Tore Hem, einem Unentschieden gegen Ferenc Kiss, Ungarn u. einer Niederlage gegen Czeslaw Kwiecinski;
  • 1970, 3. Platz, EM in Berlin-Ost, GR, Hs, mit Siegen über Bernard Philippe, Hakon Överby, Norwegen u. Laszlo Sillai, Ungarn, einem Unentschieden gegen Czeslaw Kwiecinski u. einer Niederlage gegen Lothar Metz, DDR;
  • 1970, 4. Platz, WM in Edmonton/Kanada, GR, Hs, mit Siegen über Wayne Baugham, USA, Laszlo Sillai u. Ron Lappagae, Kanada und Unentschieden gegen Czeslaw Kwiecinski u. Waleri Resanzew, UdSSR;
  • 1970, 12. Platz, WM in Edmonton/Kanada, F, Hs, nach Niederlagen gegen Bill Harlow, USA u. Rusi Petrow, Bulgarien;
  • 1971, 1. Platz, Mittelmeer-Spiele in Izmir, GR, Hs, vor Ibrahim Kumas, Türkei u. Hochem Muharrem, Syrien;
  • 1971, 6. Platz, WM in Sofia, GR, Hs, mit Siegen über Conny Svensson, Schweden, Michel Grangier, Frankreich u. Günter Kowalewski, BRD u. Niederlagen gegen Jozsef Percsi, Ungarn u. Niculae Negut, Rumänien;
  • 1972, Silbermedaille, OS in München, GR, Hs, mit Siegen über Barend Kops, Niederlande, Lothar Metz u. Niculae Negut, einem Unentschieden gegen Czeslaw Kwiecinski u. einer Niederlage gegen Waleri Resanzew

Jugoslawische Meisterschaften

Josip Čorak wurde 1966 und 1967 jugoslawischer Meister im Halbschwergewicht und von 1968 bis 1976 neunmal in Folge jugoslawischer Meister im Schwergewicht (griech.-röm. Stil).

Quellen

  • Fachzeitschrift Athletik aus den Jahren 1965 bis 1972,
  • Documentation of International Wrestling Championships der FILA, 1976, Seiten: E-50, E-54, E-66, E-78, W-66, W-76, W-89, W-94, W-104 u. O-96
  • International Wrestling Database des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig,
  • Informationen von Eduard Hemar, Zagreb

Weblinks


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