- Journal-Writing
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Journal-Writing (Journal-Schreiben; Blaue Hefte; Gedankenbücher) ist die moderne Bezeichnung für eine Form des Führens eines täglichen Studienbuches. Im Unterschied zum Tagebuch dient das Journal nicht allein dem Notieren persönlicher Erinnerungen und Gedanken, sondern ist auf eine Sache hin ausgerichtet: Im Journal werden Ergebnisse der journalistischen Recherche, der wissenschaftlichen Arbeit oder ähnlicher Projekte festgehalten. Im Unterschied andererseits zum Notizbuch oder zu Notizzetteln steht nicht nur die sachliche Information im Mittelpunkt, sondern bereits die persönliche Bewertung und Interpretation eines Sachverhalts.
Als Methode des Kreativen Schreibens dient das Führen eines Journals dazu, kontinuierlich während der Arbeit an einem Thema ins Schreiben zu kommen und so im Schreiben zu bleiben. Es geht darum, den eigenen Schreibprozess besser kennenzulernen und zu kontrollieren. Im Rahmen des wissenschaftspropädeutischen Schreibens geht es darum, zu lernen, dass Texte nicht am Ende einer Erarbeitungsphase entstehen, sondern in einem permanenten Prozess des Schreibens und Überarbeitens.
Eine klassische Variante des Journals sind die Blauen Hefte bzw. die Gedankenbücher. Der Name „Blaue Hefte“ leitet sich ursprünglich ab von der Farbe der Hefte, nämlich einfachen Schulheften, in denen eigene Überlegungen thematisch orientiert gesammelt werden. Werden die Hefte umfangreicher, lassen sie sich zu Büchern binden. In der Regel dienen diese Journale nicht der Veröffentlichung, sondern der Sammlung. In veröffentlichter Form sind bekannt geworden die Sudelbücher von Lichtenberg und die postum veröffentlichten Schriften von Wittgenstein.
Kategorien:- Pädagogische Methode/Lehre
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