- Jungle World
-
Jungle World Beschreibung Linke Wochenzeitung Sprache Deutsch Verlag Jungle World Verlags GmbH (Deutschland) Erscheinungsweise wöchentlich/donnerstags Verkaufte Auflage (Verlag, Jan. 2008) 16.250 Exemplare Chefredakteur Bernd Beier Weblink www.jungle-world.com ISSN 1613-0766 Jungle World ist eine linkspolitische Wochenzeitung. Sie wird in Berlin herausgegeben und wird bundesweit vertrieben.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Zeitung entstand 1997 als ablehnende Reaktion der meisten Redakteure der Jungen Welt (unter anderem Jürgen Elsässer, Klaus Behnken, Bernd Beier, Ivo Bozic, Andreas Dietl, Jürgen Kiontke, Martin Krauß, Stefan Ripplinger, Heike Runge, Heiko von Schrenk, Ralf Schröder, Wolf-Dieter Vogel, Beate Willms und Elke Wittich) gegenüber der Absetzung des Chefredakteurs Behnken durch Geschäftsführer Dietmar Koschmieder. Dieser wollte laut taz seine Redaktion „von linksradikalen Redakteuren säubern “.[1] Fast alle damaligen Redakteure der jungen Welt besetzten die Redaktionsräume, aus der „Streikzeitung“ entstand die „Jungle World“. Laut Eigendarstellung der Zeitung ging sie dann im Sommer 1997 ohne jedes Startkapital, ohne eigene Produktionsmittel, „getragen nur von der großen Unterstützung der Leserinnen und Leser und der Solidarität anderer Medien“ an die Kioske.[2]
Politische Ausrichtung
Ihrem Selbstverständnis nach will sie eine Plattform für unterschiedliche linke Positionen sein[1] und sieht sich als undogmatische linke Wochenzeitung[3] und als „wichtige Plattform für linke Debatten und subkulturelle Gegentrends“[4].
In der politischen Ausrichtung ist die Jungle World zwischen linksradikal[5] und unorthodox links einzuordnen, wobei das „antiimperialistische“ Spektrum von der Berichterstattung der Jungle World regelmäßig einer scharfen Kritik unterzogen wird. Für die Jungle World sind viele antiimperialistische Bewegungen unreflektiert und nationalistisch.
Seit Gründung der Zeitung hat sich der inhaltliche Schwerpunkt des Blattes häufiger gewandelt. Nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 veröffentlichte die Jungle World auch Texte, die militärische Interventionen seitens westlicher Staaten guthießen. Sie stieß damit deutlich auf Ablehnung bei den Antiimperialisten.
Regelmäßig kommen in dem Blatt auch Autoren zu Wort, die der Bewegung der Antideutschen zugerechnet werden. Einerseits wird die Jungle World von der explizit antideutsch orientierten Zeitschrift Bahamas regelmäßig kritisiert,[6] andererseits wurde die Zeitschrift u.a. vom Verfassungsschutz des Landes Brandenburg im Jahr 2005 als eine der wichtigsten Publikationen der antideutschen Bewegung eingestuft.[7][8][9]
Auflage
Die Auflage war von 17.000 Exemplaren innerhalb von drei Jahren auf 12.000 im Sommer 2004 gesunken. Im Januar 2011 lag die verkaufte Auflage laut Verlagsangaben bei 16.250 Exemplaren.[10]
Weblinks
- jungle-world.com - Offizielle Webseite
- Streiten, schreiben, Schrippen schmieren „Junge Welt“-Redakteure haben die eigenen Arbeitsplätze besetzt / Neue Notausgaben geplant. Berliner Zeitung 23. Mai 1997
- "Junge Welt": Geschäftsführung und Redaktion booten sich gegenseitig aus "Ihr habt nur Scheiße gebaut" von Albrecht Eichsfelder "Junge Freiheit" 30. Mai 1997
- Adrienne Braun: Wie aus einer Revolte in der "Jungen Welt" die neue Wochenzeitung "Jungle World" wurde, DIE ZEIT 1997
- Joerg Lau: Schon drei Jahre "Jungle World" DIE ZEIT, 33/2000
- Matthias Braun: Die Wochenzeitung "Jungle World" feiert ihren sechsten Geburtstag. Taz, 17. Oktober 2003
- Wie man einen Dschungel pflanzt 1997 entstand die Jungle World als Ergebnis eines politischen Streiks bei der Tageszeitung junge Welt. Eine Chronik des Streiks und der ersten Schritte in den Dschungel von Ivo Bozic "Jungle world" 27. Juni 2007
- Jan Feddersen: "Wohltat gegen den Biedersinn der antisemitischen, hamasversteherischen Linken" Taz, 12. Juli 2007
- Doris Akrap: "Dabei gibt es keine Parteilinie, sondern nur Dissens." - Die linke Wochenzeitung »Jungle World« aus Berlin. Versorgerin Nr. 73, 2008
Einzelnachweise
- ↑ a b Kristine Döll: Wenn Linke weinen die tageszeitung vom 8. Juni 2004 Onlineversion
- ↑ http://www.achgut.de/dadgd/view_article.php?aid=3738
- ↑ Die Diskussion der deutschen Linken um die Haltung zum Nahostkonflikt am Beispiel der Wochenzeitung »Jungle World«, 22. Mai 2005
- ↑ http://www.achgut.de/dadgd/view_article.php?aid=3738
- ↑ http://www.faz.net/s/RubC5406E1142284FB6BB79CE581A20766E/Doc~EE604428F360A4BE18ADB54220443B8B6~ATpl~Ecommon~Scontent.html (abgerufen am 12. August 2010)
- ↑ Mut. Klartext. Jungle World Redaktion BAHAMAS, 20. November 2002
- ↑ http://www.verfassungsschutz.brandenburg.de/sixcms/media.php/4055/VS_Bericht_2005.pdf
- ↑ http://www.bpb.de/themen/KMT3BZ,1,0,Antiimperialistische_und_antideutsche_Str%F6mungen_im_deutschen_Linksextremismus.html (abgerufen am 12. August 2010)
- ↑ http://www.welt.de/politik/deutschland/article7601135/Franziska-Drohsel-die-radikale-Gefuehlssozialistin.html (abgerufen am 15. August 2010)
- ↑ Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2011, PDF-Datei
Kategorien:- Zeitung (Berlin)
- Deutschsprachige Wochenzeitung
Wikimedia Foundation.