- Internationale Standardnummer für fortlaufende Sammelwerke
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DIN ISO 3297 Bereich Information und Dokumentation Titel Internationale Standardnummer für fortlaufende Sammelwerke (ISSN) Kurzbeschreibung: ISSN Letzte Ausgabe 2007-09 ISO 3297 Die Internationale Standardnummer für fortlaufende Sammelwerke (engl. International Standard Serial Number) (ISSN) ist eine Nummer, die Zeitschriften und Schriftenreihen eindeutig identifiziert. Das Pendant für Bücher ist die ISBN, für digitale Objekte der DOI. Die ISSN basiert auf der internationalen Norm ISO 3297 aus dem Jahr 1975.
Inhaltsverzeichnis
Aufbau der ISSN
Eine ISS-Nummer besteht aus acht Ziffern, die durch einen Bindestrich in zwei Gruppen zu je vier Ziffern unterteilt ist, wie zum Beispiel ISSN 1234-5678. Aus der ISSN ist nicht – wie bei der ISBN – ein Sprachgebiet oder Verlag anhand spezieller Nummernbestandteile erkennbar, auch wenn dies die zwei Gruppen mit je vier Ziffern vermuten lassen. Der Bindestrich dient nur als optisches Unterscheidungsmerkmal gegenüber anderen Kodierungssystemen, wie der ISBN, und einer besseren Lesbarkeit für den Menschen. Inhaltlich stellen die ersten sieben Ziffern die eigentliche ISSN dar, die achte Ziffer ist eine Prüfziffer.
Die Prüfziffer einer ISSN wird aus der Differenz von 11 zum Modulo 11 der absteigend von 8 bis 2 gewichteten Quersumme (8 mal erste Stelle plus 7 mal zweite Stelle etc.) berechnet. Für den Wert 10 wird als Prüfziffer das Zeichen 'X' verwendet.
In den unten angegebenen Publikationen von Elizabeth H. Groot findet man eine Literaturzusammenstellung zur historischen und fachlichen Entwicklung der ISSN.
Vergabe und Prinzipien
Die Vergabe der ISSN wird von nationalen ISSN-Zentren vorgenommen, die zusammen das ISSN-Netzwerk bilden; in Deutschland ist dies die Deutsche Nationalbibliothek in Frankfurt am Main, in der Schweiz die Schweizerische Nationalbibliothek in Bern. Nach der ISO 3297 sollte für jeden Medientyp einer Zeitschrift eine eigene ISSN vergeben werden, zum Beispiel eine für die Papierausgabe und eine für die CD-ROM-Ausgabe. In der Praxis wird dies aber nicht immer so gehandhabt, weil die digitalen Medien durch das PDF inzwischen eine Ausgabe ermöglichen, die sich nicht von der Papierausgabe unterscheidet.
ISSN als EAN-Code
Um die ISSN als Strichcode umzusetzen, wird der dreizehn-stellige EAN-Code verwendet. Ähnlich wie bei der Umsetzung der ISBN wird dafür den sieben Ziffern der ISSN (also ohne Prüfziffer) eine 977 vorangestellt. Die Ziffern 11 und 12 können für Spezial- oder Doppelausgaben verwendet werden. Bei Nicht-Verwendung sind diese Reserve-Ziffern jeweils „0“. Die dreizehnte Stelle ist die Prüfziffer gemäß den EAN-Richtlinien.
In Deutschland reicht die ISSN als Basis für die Kodierung aber nicht aus, wenn das Magazin im Zeitschriftenhandel vertrieben werden soll. Hier erscheinende Zeitschriften benötigen dazu einen eigenen Titelkode, die sogenannte VDZ-Objektnummer, welche von der GS1 vergeben wird. Der Grund ist Rücksicht auf kleine Verkaufsstellen, die keine Warenwirtschaftssysteme haben, mit deren Hilfe Codes den passenden Preisen zugeordnet werden. Der Umweg über ein System ist bei Zeitschriften auch nicht nötig, denn es herrscht Preisbindung: Jede Zeitschrift kostet überall immer dasselbe.
Die Preisbindung erlaubt, den Preis des Magazins fest in die Ziffernfolge einzukodieren und so den technischen Aufwand bei den Kiosken gering zu halten. Einkodiert sind: der Mehrwertsteuersatz, die Titelnummer und der Preis. Die Ziffernfolge 419 zum Beispiel legt den Mehrwertsteuersatz von 7% fest. Ihr folgt die fünfstellige Titelnummer, dann der Preis auf vier Stellen und die Prüfziffer.
Technisch wird der Zeitschriften-Titelkode wie der 13-stellige EAN-Code produziert. Auch die Ermittlung der Prüfziffer ist dieselbe.
Erweiterungen
Die eISSN ist die internationale elektronische Standardzeitschriftennummer. Elektronische Ausgaben und Printversionen müssen nicht dieselbe Zeitschriftennummer haben. Erscheinen Ausgaben bei identischen Titeln in verschiedenen Medienformen zeitgleich, erhalten sie in der Regel jeweils eine eigene ISSN.
Da die ISSN nur ganze Serien bezeichnet, wurde besonders für den elektronischen Zugriff der Serial Item and Contribution Identifier (SICI) eingeführt, spezifiert in ANSI/NISO Z39.56, der auch einzelne Abschnitte und Artikel in Ausgabebänden eindeutig identifizieren kann. Er ist “intended primarily for use by those members of the bibliographic community involved in the use or management of serial titles and their contributions”. 2001 übernahm ihn JSTOR zur Artikelnummerierung.
Identifikationsnummern für andere Publikationen
Für andere Formen der Publikation, wie z. B. Bücher oder notierte Musikwerke gibt es eigene Nummernsysteme:
- ISAN – International Standard Audiovisual Number
- ISBN – International Standard Book Number
- ISMN – Internationale Standard-Musik-Nummer (für gedruckte und digitalisierte Notensätze)
- ISRC – The International Standard Recording Code
- ISRN – International Standard Technical Report Number
- ISTC – International Standard Text Code
- ISWC – International Standard Musical Work Code
Literatur
- DIN ISO 3297. (Deutschsprachige Fassung der ISO 3297, welche Nachfolger der DIN 1430 ist).
- ÖNORM A 2652
- Elizabeth H. Groot: Unique identifiers for serials: an annotated, comprehensive bibliography. In: The Serials Librarian (ISSN 0361-526X, CODEN SELID4), Band 1 (Ausgabe 1), S. 51-75 (1976).
- Elizabeth H. Groot: Unique identifiers for serials: 1977 update. In: The Serials Librarian (ISSN 0361-526X, CODEN SELID4), Band 2 (Ausgabe 3), S. 247–255 (1978).
Siehe auch
Weblinks
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