- Juri Budanow
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Juri Dmitrijewitsch Budanow (russisch Юрий Дмитриевич Буданов; * 1963 in der Oblast Donezk, Ukrainische SSR, UdSSR) ist ein russischer Offizier, der für Kriegsverbrechen im Zweiten Tschetschenienkrieg rechtskräftig verurteilt wurde.
Leben
Juri Budanow war der erste russische Offizier, der wegen eines Verbrechens im Tschetschenienkrieg vor Gericht stand. Der Träger des Ordens „Held der Russischen Föderation“ war angeklagt, am 27. März 2000 die 18-jährige Tschetschenin Elsa Kungajewa entführt, misshandelt und anschließend ermordet zu haben. Anna Politkowskaja hat über das Verbrechen und über die Versuche hoher Stellen berichtet, den Ordensträger zu schützen.[1]
Im Juli 2003 wurde Budanow nach einem zweijährigen Prozess von einem Militärgericht für schuldig befunden und zu zehn Jahren Haft verurteilt. 2004 reichte der Gouverneur von Uljanowsk und früherer Oberbefehlshaber der 58. Armee in Tschetschenien, Wladimir Schamanow, ein Begnadigungsgesuch für Budanow ein, das abgelehnt wurde.
Am 15. Januar 2009 wurde Juri Budanow vorzeitig aus der Haft entlassen, was bei Menschenrechtsgruppen auf Kritik stieß. Der Anwalt von Kungajewas Familie, Stanislaw Markelow, der angekündigt hatte, gegen die Haftentlassung Beschwerde einzulegen, wurde am 19. Januar in Moskau auf offener Straße erschossen.
Weblinks
- Boris Kaimakow: Wird Präsident Putin Oberst Budanow begnadigen?. In: Freitag. 24. September 2004.
- Bernhard Clasen: Russischer Exoberst Budanow wieder auf freiem Fuß. In: taz. 16. Januar 2009.
Einzelnachweise
- ↑ Christian Esch: Todbringender Mut. In: Berliner Zeitung. 21. Januar 2009.
Personendaten NAME Budanow, Juri Dmitrijewitsch ALTERNATIVNAMEN Буданов, Юрий Дмитриевич KURZBESCHREIBUNG russischer Offizier und Kriegsverbrechen im Zweiten Tschetschenienkrieg GEBURTSDATUM 1963 GEBURTSORT Oblast Donezk, Ukrainische SSR, UdSSR
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