Jutahy

Jutahy
Havelock Royal Navy
Technische Daten
Schiffstyp: Zerstörer
Verdrängung: 1.340 ts Standard
1.859 ts Maximal
Länge: 98,45 m
Breite: 10,05 m
Tiefgang: 3,78 m
Antrieb: 3 Admirality-3-Trommel-Dampfkessel
2 Parsons-Dampfturbinen mit Einfachgetriebe
34.000 PS (24.990 KW)
Treibstoffvorrat: 470 t Heizöl
Geschwindigkeit: 36 kn (66,7 km/h)
Reichweite: 5.530 sm bei 15 kn
Besatzung: 145
Bewaffnung: 3 × 4,7-inch-Geschütze (3*1)
8 × 0,5-inch-Flugabwehr-MGs (2*4)
8 × 21-inch-Torpedorohre (2*4)
45 Wasserbomben

HMS Havelock (H88) war ein Zerstörer der H-Klasse der britischen Royal Navy im Zweiten Weltkrieg.

Das Schiff lief am 16. Oktober 1939 als Teil einer Klasse von sechs Zerstörern für die brasilianische Marine bei J. Samuel White in Cowes, Isle of Wight, unter dem Namen Jutahy vom Stapel. Am 4. September 1939, also unmittelbar nach dem Kriegsbeginn, erwarb Großbritannien den Zerstörer, der sogleich in HMS Havelock umbenannt wurde. In Dienst gestellt wurde er am 10. Februar 1940.

Der Zerstörer wurde gemeinsam mit seinen früher brasilianischen Schwesterschiffen der 9. Zerstörerflottille zugewiesen und fungierte als deren Flottillenführer. Der erste Kriegseinsatz des Schiffes war die Evakuierung der alliierten Truppen aus Norwegen nach den gescheiterten Versuchen, die gelandeten deutschen Truppen (Unternehmen Weserübung) zurückzuwerfen. Im Juni 1940 wurde HMS Havelock gemeinsam mit vielen anderen Schiffen bei der Evakuierung der in Nordfrankreich abgeschnittenen alliierten Truppen eingesetzt.

In der Folgezeit war das Schiff dann Geleitgruppen zugewiesen, die Konvois eskortierten. Dabei gelang es, am 8. November 1940 westlich von Schottland das italienische U-Boot Faà di Bruno zu versenken.

Im Mai 1941 wurde HMS Havelock bei einem stark gesicherten Geleitzug im Mittelmeer eingesetzt, der der Versorgung der belagerten Insel Malta diente. Ansonsten lag das Einsatzgebiet des Schiffes lange Zeit im Nordatlantik. HMS Havelock diente als Führungsschiff einer der Geleitgruppen, die aus wenigen, meist älteren Zerstörern und mehreren Korvetten, später dann auch teilweise einer Fregatte, bestanden. Die U-Boot-Abwehr- und Flugabwehr-Bewaffnung wurde dafür im Laufe der Zeit zulasten der Hauptgeschütze und eines Torpedorohrsatzes verstärkt.

Der Zerstörer war mit seiner Geleitgruppe im Frühjahr 1942 in der Karibik eingesetzt, um die dortigen lokalen Geleite zu decken. Nach weiteren Nordatlantik-Konvois folgte im Sommer eine Zeit, in der die Gruppe zur freien U-Jagd in der Biskaya eingeteilt war. In der Zeit von Herbst 1943 bis Frühjahr 1944 war die von HMS Havelock geführte Geleitgruppe auf der Route zwischen Großbritannien und Gibraltar eingesetzt.

Bis Kriegsende lag der Einsatzschwerpunkt dann im Ärmelkanal und in der Biskaya, wo der Zerstörer deutsche U-Boote jagte. Kurz nach dem Beginn der Operation Overlord gelang es ihm gemeinsam mit den Zerstörern HMS Fame und HMS Inconstant, das mit einem Schnorchelmast ausgestattete U-Boot U 767 südwestlich von Guernsey zu versenken.

Nach dem Ende der Kampfhandlungen wurde HMS Havelock im Oktober 1946 zum Abwracken verkauft.

Literatur

  • M. J. Whitley: Destroyers of World War Two, Arms and Armour Press, London 1988 ISBN 0853689105

Weblinks


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