Jutta von Spanheim

Jutta von Spanheim

Jutta von Sponheim (auch Jutta von Spanheim oder Jutta vom Disibodenberg, * um 1090 in Sponheim, † 22. Dezember 1136 auf dem Disibodenberg) war Reklusin und Vorsteherin (magistra) einer benediktinischen Frauenklause auf dem Disibodenberg. Sie entstammte dem Grafengeschlecht der Sponheimer.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Am 1. November 1106 bezog Jutta von Sponheim eine Klause bei der Klosterkirche des Disibodenbergs, wo sie sich um die Erziehung von Kindern kümmerte. Als Zwanzigjährige gründete Jutta von Spanheim 1112 mit drei weiteren Nonnen einen Frauenkonvent, so dass das bestehende Kloster zu einem Doppelkloster erweitert wurde. [1]

Jutta nahm die achtjährige Hildegard von Bingen in ihrer Klause auf und wurde ihre Lehrmeisterin. Im Jahre 1136 wurde nach Juttas Tod Hildegard von Bingen zur Magistra des Konvents gewählt. Die Bekanntheit Juttas liegt in den Berichten in der Vita Hildegards begründet.

Nachleben

Jutta (in der Mitte) bringt die achtjährige Hildegard zu den Schwestern des neuen Benediktinerinnenklosters auf dem Disibodenberg (Altarrelief, nicht zeitgenössisch)

Nach ihrem Tode wurde ihr Leben in einer Schrift Vita domnæ Juttæ inclusæ von einem unbekannten Verfasser, der aber vermutlich aus ihrem näheren Umfeld stammte, niedergeschrieben.

Bereits kurz nach ihrem Tode wird von Wundererscheinungen an ihrem Grab berichtet. Wibert von Gembloux, ein Berater Hildegards von Bingen, bezeichnet sie in seinen Schriften als Selige (beata). Ihre Verehrung auch im Spätmittalter ist im Chronicon Hirsaugiense des Johannes Trithemius (um 1500) bezeugt. Jutta von Spanheim wird unter den Benediktinern als Selige verehrt.

Quellen

  1. Der Disibodenberg

Literatur

  • Franz Staab: Reform und Reformgruppen im Erzbistum Mainz. Vom ’Libellus de Willigisi consuetudinibus’ zur ’Vita domnae Juttae inclusae’, Anhang II. In: Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte Bd. 68: Reformidee und Reformpolitik im spätsalisch-frühstaufischen Reich…, 1992, S. 172 ff

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Jutta von Sponheim — (auch Jutta von Spanheim oder Jutta vom Disibodenberg; * um 1092 in Sponheim; † 22. Dezember 1136 auf dem Disibodenberg) war Reklusin und Vorsteherin (magistra) einer benediktinischen Frauenklause auf dem Disibodenberg. Sie entstammte dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Jutta vom Disibodenberg — Jutta von Sponheim (auch Jutta von Spanheim oder Jutta vom Disibodenberg, * um 1090 in Sponheim, † 22. Dezember 1136 auf dem Disibodenberg) war Reklusin und Vorsteherin (magistra) einer benediktinischen Frauenklause auf dem Disibodenberg. Sie… …   Deutsch Wikipedia

  • Jutta — Note: The feminine name Jutta is the German form of Judith. It could also derive from the Germanic name Eutha meaning mankind, child, descendant . Countess Jutta von Sponheim (December 22, 1091 ndash;1136) was the youngest of four noblewomen who… …   Wikipedia

  • Hildegard von Bingen — I Hildegard von Bingen   Eine faszinierende Frau des 12. Jahrhunderts   Eine Ordensfrau bewegt ihre Zeit. Die Schriften Hildegards von Bingen sind Gelehrten Anlass zum Disput, ihre Briefe Königen, Bischöfen und Päpsten Mahnung in ihren Ämtern,… …   Universal-Lexikon

  • Grafen von Sponheim — Wappen des Geschlechts der Spanheimer und der Grafschaft Sponheim Wappen des Seitenzweiges der Reichsgrafen von Ortenburg …   Deutsch Wikipedia

  • Hugo von Sponheim — Hugo von Sponheim, eigentlich Spanheim, († 1. Juli 1137) war für kurze Zeit im Jahr 1137 Erzbischof des Erzbistums Köln. Er entstammte dem bedeutenden Grafengeschlecht der Sponheimer. Leben Wappen des Grafschaft Sponheim Hugo war angeblich der… …   Deutsch Wikipedia

  • Hildegard von Bingen — (1098–1179)    Medieval mysticism found one of its earliest and best representatives in Hildegard of Bingen. She was born in 1098, as the 10th child of the nobleman Hildebert of Bermersheim and his wife Mechthild, near Alzey in the vicinity of… …   Encyclopedia of medieval literature

  • Sponheimer — Wappen des Geschlechts der Spanheimer und der Grafschaft Sponheim Wappen des Seitenzweiges der Reichsgrafen von Ortenburg …   Deutsch Wikipedia

  • Spanheimer — Wappen des Geschlechts der Spanheimer und der Grafschaft Sponheim Wappen des Seitenzweiges der Reichsgrafen von Ortenburg …   Deutsch Wikipedia

  • Hildegarda de Bingen — O.S.B. Protestificatio de Scivias, Fol. 1, Facsímil de Eibingen del códice de Ruperstberg Nacimiento 1098 Bermersheim Fallecimiento …   Wikipedia Español

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”