Jutta von Sangerhausen

Jutta von Sangerhausen

Jutta von Sangerhausen (* um 1200; † 5. Mai 1260 in Culmsee) war eine Wohltäterin und Einsiedlerin.

Jutta von Sangerhausen lebte nach dem Tod ihres Mannes im Umfeld der Ulrichkirche von Sangerhausen. Sie widmete sich der Krankenpflege nach dem Vorbild der Elisabeth von Thüringen und stand in Verbindung mit Mechthild von Magdeburg. Jutta wollte ein Leben in der Nachfolge Christi in evangelischer Armut führen, jedoch ohne in einen Orden einzutreten. Sie entschloss sich dann, mit ihrem Verwandten Anno von Sangerhausen, dem Hochmeister des Deutschen Ordens, in das Deutschordensgebiet in der Gegend von Culmsee in Preußen zu gehen. 1256 stiftete sie die St. Georgs Kirche.

Dort ließ Jutta sich in Bildschön – dem heutigen Bielczyny – als Einsiedlerin nieder. An der Domkirche von Culmsee traf sie auf ihren Förderer und Beichtvater, Johannes Lobedau. Dessen Nachfolger, der Dominikaner-Provinzial Heidenreich von Kulm (der zuvor Erzbischof von Armagh in Irland war), ließ Jutta auf ihren Wunsch hin in Culmsee bestatten.

Das Verfahren der Heiligsprechung Juttas durch den Ortsbischof wurde bereits 15 Jahre nach ihrem Tod durchgeführt. Zur Heiligsprechung in Rom kam es nicht, deshalb gilt sie als selig. Der 5. Mai ist ihr katholischer Gedenktag.

In 1520 beschrieb Simon Grunau in seiner Preußen Chronik das Leben der Jutta von Sangerhausen. Er bezeichnet Carolo Karl von Sangerhausen als ihren verstorbenen Mann, und (H)anno als einen derer Söhne, der seine Mutter nach Colmensee in Preußen mitnahm.

1605/9 schrieb erstmals ein polnischer Schreiber Martin Baronius, Priester aus Jaroslaw über Jutta von Pruthenia und erklärt sie als Haec nata in Prussia anno domini 1220 in Preußen geboren aus einer thüringischen Familie und mit Johann Konopacki, libero baroni in Bielczany verheiratet.

Als 1637 ihre Gebeine erhoben werden sollten, waren sie verschollen, die Jutta-Kapelle aber ist bis heute erhalten. Bildschön wurde bald schon Ziel von Wallfahrern. In Sangerhausen erinnert heute der Jutta-von-Sangerhausen-Platz an sie. Am 2. Mai 2010 wurde die katholische Pfarrei unter dem Namen Pfarrei St. Jutta errichtet.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Jutta — ist ein weiblicher Vorname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Varianten 3 Namenstage 4 Bekannte Namensträgerinnen …   Deutsch Wikipedia

  • Sangerhausen (Begriffsklärung) — Sangerhausen bezeichnet: Sangerhausen, eine Stadt in Sachsen Anhalt Landkreis Sangerhausen (1990–2007) im Land Sachsen Anhalt Landkreis Sangerhausen (Provinz Sachsen), den historischen Landkreis Sangerhausen in der preußischen Provinz Sachsen… …   Deutsch Wikipedia

  • Sangerhausen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Jutta, S. (1) — 1S. Jutta, (5. Mai), auch Judith1, Juditha, bei den Preußen Otta, eine Wittwe und Einsiedlerin zu Kulmsee oder Chelmzo (Culmenzea, Culmza) im preußischen Regierungsbezirke Marienwerder, wird von dem Bollandisten Papebroch im Appendix zum 5. Mai… …   Vollständiges Heiligen-Lexikon

  • Jutta of Kulmsee — Saint Jutta or Saint Judith or Jutta of Kulmsee or Jutta of Sangerhausen or Jutta of Thuringia (born c. 1200 at Sangerhausen in Thuringia (now Sachsen Anhalt); d. 1260 at Kulmsee, Prussia (now Chełmża in Poland)) was a Prussian anchoress and… …   Wikipedia

  • Stammliste von Mansfeld — Regenten und Linien der Grafen von Mansfeld Grafen von Mansfeld Alt Mansfelder Stamm Hoyer I. ( † nach 1069) Hoyer II. (I.) ( † 1115) Hoyer III. (II.) ( † nach 1157) Hoyer IV. (III.) (* vor 1140; † nach 1183) Burchard I. ( † 1229) (1229… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Ju — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Chelmza — Chełmża …   Deutsch Wikipedia

  • Culmsee — Chełmża …   Deutsch Wikipedia

  • Kulmsee — Chełmża …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”