- Jutta von Sponheim
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Jutta von Sponheim (auch Jutta von Spanheim oder Jutta vom Disibodenberg; * um 1092 in Sponheim; † 22. Dezember 1136 auf dem Disibodenberg) war Reklusin und Vorsteherin (magistra) einer benediktinischen Frauenklause auf dem Disibodenberg. Sie entstammte dem Grafengeschlecht der Sponheimer und wird als lokale Selige verehrt.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Jutta war die Tochter Stephans und Sophias von Sponheim, einer Grafenfamilie mit Sitz auf Burg Sponheim westlich von Bad Kreuznach. Als sie drei Jahre alt war, starb ihr Vater und die Mutter kümmerte sich allein um die Erziehung der Kinder.
Nach der Überlieferung erkrankte Jutta mit zwölf Jahren so schwer, dass ihre Genesung wie ein Wunder erschien und sie versprach, ihr Leben Gott zu weihen. Deshalb wies sie in der Folge alle Heiratsanträge ab, suchte den Mainzer Erzbischof Ruthard (1098-1109) auf und ließ sich gegen den Willen ihrer Familie, mit 14 Jahren die Jungfrauenweihe erteilen. Nach ihrer Vita wurde Jutta zunächst zusammen mit ihrer Verwandten, der 8-jährigen Hildegard von Bingen und einem weiteren Mädchen, auf Burg Sponheim von der frommen Witwe Uda von Göllheim erzogen.[1]
Am 1. November 1112 (es gibt zwei Quellen mit unterschiedlicher Datumsangabe) bezog Jutta von Sponheim im Alter von 20 Jahren eine Klause bei der Klosterkirche des Disibodenbergs, wo sie sich um die Erziehung von Kindern kümmerte. Hildegard von Bingen, inzwischen 14 Jahre alt, und zwei weitere Mädchen zogen mit dort ein. Es entstand ein benediktinischer Frauenkonvent, der den schon bestehenden Männerkonvent zu einem Doppelkloster erweiterte.[2]
Jutta wurde die Lehrmeisterin der jungen Hildegard von Bingen, die man 1136, nach Juttas Tod, zur Magistra des Klosters wählte. Sie schrieb u.a. von ihr:"Dieser Frau hat Gott seine Gnade gleichsam wie einen aus vielen Wassern gespeisten Bach eingegossen, so dass sie ihrem Körper in Wachen, Fasten und weiteren guten Werken keine Ruhe ließ, bis sie ihr irdisches Leben mit einem guten Ende abschloss."
Der Volksglaube überliefert u.a. die Legende, Jutta von Sponheim habe Wasser in Wein verwandelt und öfter trockenen Fußes den Fluß Glan durchschritten.[3]
Hugo von Sponheim († 1137), Erzbischof von Köln, war Juttas Bruder.[4]
Nachleben
Nach ihrem Tode wurde ihr Leben in einer Schrift Vita domnæ Juttæ inclusæ von einem unbekannten Verfasser, der aber vermutlich aus ihrem näheren Umfeld stammte, niedergeschrieben.
Bereits kurz nach ihrem Tode wird von Wundererscheinungen an ihrem Grab berichtet. Wibert von Gembloux, ein Berater Hildegards von Bingen, bezeichnet sie in seinen Schriften als Selige (beata). Ihre Verehrung auch im Spätmittalter ist im Chronicon Hirsaugiense des Johannes Trithemius (um 1500) bezeugt.
Jutta von Sponheim wird unter den Benediktinern als Selige verehrt, ebenso im Bistum Speyer, zu dem der Disibodenberg gehört.
Literatur
- Franz Staab: Reform und Reformgruppen im Erzbistum Mainz. Vom ’Libellus de Willigisi consuetudinibus’ zur ’Vita domnae Juttae inclusae’, Anhang II. In: Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte Bd. 68: Reformidee und Reformpolitik im spätsalisch-frühstaufischen Reich…, 1992, S. 172 ff
- Pilgerkalender (Jahrbuch des Bistums Speyer): Jahrgang 1951, Seiten 17 - 23, "Pfälzer Heilige"
Weblinks
- Jutta von Sponheim. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Biografische Seite über Jutta von Sponheim
- Jutta von Sponheim im Portal Ökumenisches Heiligenlexikon
- Jutta von Sponheim, im Portal der Stadt Bad Kreuznach
Einzelnachweise
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