- Anakrusis
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Als Auftakt (früher auch Aufschlag) bezeichnet man in der Musik den Beginn einer musikalischen Phrase mit einer (oder mehreren) , meist unbetonten Note(n) vor Beginn der ersten (in der Regel betonten) Zählzeit im Takt. Im Gegensatz dazu wird im Jazz der Auftakt oft stärker betont als der Haupttakt. In klassischer Zeit betrachtete Jérôme-Joseph de Momigny (1762–1842) den Auftakt bereits als bevorzugtes Element der Phrasierung, indem er ihn betonte.
In Liedern dient der Auftakt dazu, die sprachliche Betonung und den musikalischen Takt miteinander in Einklang zu bringen. Zahllose Lieder beginnen mit einem Auftakt, beispielsweise:
- Das Wandern ist des Müllers Lust (Deutschland)
- Pera stous, pera kambous (Griechenland)
- Alas, my love, you do me wrong (England)
- Petit papa noël (Frankreich)
(Auftakt kursiv, erste Betonung in Fettdruck)
Traditionellerweise wird der letzte Takt eines Stückes so notiert, dass er mit dem Auftakt zusammen einen vollen Takt ergibt, d. h. er wird um die Länge des Auftaktes gekürzt.
Weitere Bedeutungen
- Einem älteren Gebrauch zufolge ist Auftakt (auch Aufstreich, frz. levée, it. levata) der unbetonte (leichte, schlechte) Taktteil, die Arsis, im Gegensatz zum betonten (schweren, schlechten) Taktteil, der Thesis, der als Abtakt (auch Niedertakt, Niederstreich, frz. frappée, it. battuta)) bezeichnet wird. Diese Begrifflichkeit hat ihren Ursprung im tactus, der Auf- und Abbewegung der Hand oder des Fußes beim Singen. Das Wort Auftakt wurde dann auf den Phrasenbeginn im Auftakt übertragen, der auch als Anakrusis bezeichnet wird.
- Im übertragenen Sinne spricht man von Auftakt auch als Eröffnung einer Veranstaltung:
Den Auftakt zum diesjährigen Oktoberfest bildete der traditionelle Bier-Anstich.
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