- KHM 176
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Die Lebenszeit ist ein Märchen (Typ 173, 828 nach Aarne und Thompson). Es ist in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm ab der 4. Auflage von 1840 an Stelle 176 enthalten (KHM 176).
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Gott gibt Esel, Hund, Affe und Mensch dreißig Jahre Lebenszeit. Doch der Esel muss schwer tragen, dem Hund fallen die Zähne aus und der Zirkusaffe muss immer lustig tun. Sie erbitten achtzehn, zwölf und zehn Jahre Nachlass. Die bekommt der Mensch, der mehr will. Deshalb muss er nun nach seinen menschlichen Jahren anderer Lasten tragen, dann wird er zahnlos, schließlich der Kinder Spott.
Herkunft
Die Brüder Grimm hörten das Märchen 1838 von einem Bauern aus Zwehrn. Ihre Anmerkung gibt ein ähnliches von Babrios (Nr. 74) wieder: Pferd, Stier und Hund dürfen sich beim Menschen im Haus wärmen und bekommen Gerste, Hülsenfrüchte und Essensreste. Dafür schenken sie ihm Lebensjahre. Darum ist Mensch erst übermütig wie das Pferd, dann arbeitsam wie der Stier, dann im Alter mürrisch. Grimms nennen noch ein hebräisches von Jehuda Levy Krakau Ben Sef (in der Zeitschrift Hamaßef, Königsberg 1788. 2, 388).
Literatur
- Grimm, Brüder: Kinder- und Hausmärchen. Ausgabe letzter Hand mit den Originalanmerkungen der Brüder Grimm. Mit einem Anhang sämtlicher, nicht in allen Auflagen veröffentlichter Märchen und Herkunftsnachweisen herausgegeben von Heinz Rölleke. Band 3: Originalanmerkungen, Herkunftsnachweise, Nachwort. S. 260, 508. Durchgesehene und bibliographisch ergänzte Ausgabe, Reclam-Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-15-003193-1)
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