- KSG Ingolstadt
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Der Männer-Turn-Verein von 1881 Ingolstadt ist ein Breitensportverein in Ingolstadt. Er wurde am 18. Juli 1881 gegründet. Nach Kriegsende wurde der Verein als Städtischer SV Ingolstadt 1881 wiedergegründet. Die Rückbenennung fand 1948 statt. Die Farben des Vereins sind violett-weiß.
Inhaltsverzeichnis
Fußball
Am 24. März 1905 gründete sich im MTV eine Fußballabteilung. Im Rahmen der reinlichen Scheidung zwischen Turnern und Fußballern wurde die Fußballabteilung 1923 vorübergehend selbständig. 1933 erfolgte die Rückkehr in den MTV. Während des 2. Weltkriegs klopften diese erstmals 1941 ans Tor zur erstklassigen Gauliga Bayern.[1] Während sie 1941 jedoch noch den Aufstieg als Zweiter der Aufstiegsrunde verpassten,[2] gelang dieser 1943, jedoch nurmehr in die Gauliga Südbayern und nicht mehr als MTV, sondern als KSG Ingolstadt. Gemeinsam mit dem VfB Ingolstadt-Ringsee bildeten die MTV-Fußballer nämlich eine Kriegssportgemeinschaft.[1] Die Gauligasaison 1943/44 beendeten sie als Tabellensiebter. Heimsiege gegen den FC Wacker München (2:1) und den SSV Jahn Regensburg (1:0) sowie ein Unentschieden beim TSV 1860 München (3:3) gehören zu den Höhepunkten dieser Spielzeit.[3] Während der Saison 1944/45 konnte Ingolstadt nur sechs Spiele absolvieren und landete damit auf den vorletzten Platz der auf München und Oberbayern beschränkten Gauligastaffel.[4]
Nach dem Neustart des Fußballs wurde der MTV in die zunächst zweitklassige Amateurliga Südbayern eingeteilt.[1] 1947/48 gelang ihnen die Qualifikation für die bayerische Amateurliga.[5] Als unterhalb der Oberliga Süd mit der II. Division eine weitere überregionale Liga eingeführt wurde, verpasste der MTV 1949/50 die Qualifikation als Sechster der bayerischen Amateurliga nur um einen Platz. Lediglich einen Punkt vor dem MTV hatte sich Neuling ASV Cham den fünften bayerischen Qualifikationsplatz geholt. Der MTV blieb in der nun mehr drittklassigen Amateurliga, aus der sie 1952 sogar abstiegen. Zwar gelang 1954 der sofortige Wiederaufstieg, doch blieb die Rückkehr auf vier Spielzeiten bis 1957 beschränkt.[1]
1966 gelang die erneute Rückkehr in die bayerische Amateurliga. Der Neuling musste jedoch sofort wieder absteigen. Erst dem nächsten Aufstieg 1969 folgten erfolgreiche Jahre. Als Neuling landete der MTV 1969/70 gleich auf dem fünften Platz, 1972 schlossen die Ingolstädter sogar auf dem dritten Platz ab. Doch 1976 stand am Ende der erneute Abstieg.[1]
Nach diesem Abstieg ging es um so steiler bergauf. Dem sofortigen Wiederaufstieg folgte 1977/78 der Durchmarsch in die 2. Bundesliga Süd, da Meister 1. FC Haßfurt auf den Aufstieg verzichtete. Hier etablierte sich die Mannschaft zunächst als 11. ganz erfolgreich und lockte 1978/79 im Schnitt 3.147 Zuschauer zu den 19 Heimspielen in das MTV-Stadion am Kreuztor. Zur folgenden Saison gab es nach dem Aufstieg des ESV Ingolstadt sogar ein Lokalderby in der Zweiten Liga. Der ESV überflügelte den MTV jedoch nicht nur in der Zuschauergunst mit einem Schnitt von 3.450, während zum MTV nur 2.180 kamen. Vielmehr gelang dem ESV der Klassenerhalt, während es für den MTV nach zwei Jahren Profifußball zurück in den Amateurbereich ging.[1]
In der Amateuroberliga Bayern gehörte der MTV, der 1981 gleich bayerischer Meister wurde, zunächst zu den Spitzenteams. 1985 erfolgte jedoch der fünfte Abstieg aus dem bayerischen Oberhaus. Von 1987 bis 1992 gehörte der MTV wieder der Bayernliga an. Wie immer waren sie ambitioniert gestartet und als Neuling Tabellenvierter geworden. Die nächste Rückkehr 1994/95 blieb eine Eintagsfliege, während sie dann 2000/01 mit einem sechsten Tabellenplatz wieder gut starteten.[1]
Doch der dann folgende achte Abstieg 2002 sollte der letzte Abstieg aus der Bayernliga für den MTV werden. Im Dezember 2003 beschloss die Mitgliederversammlung, im Juli 2004 die Fußballabteilung aus dem Verein auszugliedern. Zusammen mit der Fußballabteilung des ESV Ingolstadt-Ringsee wurde der FC Ingolstadt 04 gegründet.
Judo
Auch ein Olympiasieger stammt aus den Reihen des MTV 1881 Ingolstadt. So erkämpfte sich Udo Quellmalz bei den Olympischen Sommerspielen 1996 im Judo die Goldmedaille. Im gleichen Jahr erreichte die 1. Herrenmannschaft Judo das Europacupfinale.
Leichtathletik
Aus der 1920 gegründeten Leichtathletik-Abteilung gab es folgende Olympiateilnehmer:
- 1952: Franz Happernagl - 4x100 m Staffel
- 1984: Hans-Peter Ferner - 800 m
- 1984: Michaela Schabinger - 4x100 m Staffel
- 1988: Alois Hannecker - Diskus
- 1988: Michaela Schabinger - 4x400 m Staffel
- 1992: Birgit Clarius - Siebenkampf
Hans-Peter Ferner war bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1982 in Athen Europameister über 800 m.
Tischtennis
Der MTV 1881 Ingolstadt spielte mit seiner Tischtennis-Damenmannschaft Ende der 1980er Jahre in der 2.Bundesliga.
Abteilungen
Der MTV 1881 Ingolstadt unterhält derzeit 16 Sportabteilungen und 2 kulturelle Abteilungen:
- Basketball
- Beachvolleyball
- Fechten
- Fußball
- Gesundheitssport
- Handball
- Judo
- Karate und Kobudo
- Leichtathletik
- Ringen
- Schach
- Ski
- Tennis
- Tischtennis
- Turnen
- Volleyball
- Schäfflergilde
- Volksbühne
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g MTV Ingolstadt in: Hardy Grüne (2001): Vereinslexikon. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7. Kassel: AGON Sportverlag, S. 238 ISBN 3-89784-147-9
- ↑ Hardy Grüne (1996): Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. 1890 bis 1963. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 1., S. 208 Kassel: AGON Sportverlag, ISBN 3-928562-85-1
- ↑ Grüne 1996, S. 252
- ↑ Grüne 1996, S. 263
- ↑ Grüne 1996, S. 290
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