Deutscher Meister (Fußball) 1944/45

Deutscher Meister (Fußball) 1944/45

Die Saison 1944/45 stand ganz unter dem Zeichen des Vorrückens der Alliierten, der immer heftiger werdenden Luftangriffe und schließlich der deutschen Kapitulation im Mai 1945. Mit Ausnahme des Gaus Hamburg wurde der Ligabetrieb in den übrigen Gauen vorzeitig abgebrochen oder, wie z. B. in Ostpreußen, gar nicht erst aufgenommen. Die „Abschlusstabellen“ der Gauligen, von denen viele nach zwei oder drei Spieltagen den Spielbetrieb einstellten und in denen unzählige Wehrmachts-, Luftwaffen- und Kriegsmarinevereine spielten, sprechen eine eigene Sprache.

Regulär beendet wurde lediglich die am 10. September 1944 begonnene Gauliga Hamburg. Nach dem letzten Pflichtspiel, das am 15. April 1945 der FC St. Pauli mit 4:3 gegen Victoria Hamburg gewann, war die Runde beendet. Allerdings war bereits am 19. September der LSV Hamburg aus dem Spielbetrieb genommen worden und wurde aufgelöst. Souveräner Meister wurde nach 16 Siegen und zwei Unentschieden der Hamburger SV. In Hamburg wurde auch das letzte bekannte reguläre Fußballspiel ausgetragen. Am 29. April 1945 besiegte der HSV in einem Freundschaftsspiel den Gauligavizemeister Altona 93 mit 4:2.

In der Gauliga Bayern kürte man immerhin noch in der Staffel München-Oberbayern einen Meister. Am 18. Februar 1945 stand der FC Bayern München als Sieger der Runde fest. Allerdings war der LSV Fürstenfeldbruck wie sein bekannter Vetter aus Hamburg im September 1944 aufgelöst worden; die KSG Ingolstadt als einziger Vertreter der Staffel, der nicht aus München kam, konnte nur sechs der 16 möglichen Spiele austragen.

Die deutsche Meisterschaft wurde nicht ausgespielt und fand erst wieder 1948 statt.

Literatur

Hardy Grüne (1996): Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. 1890 bis 1963. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 1., Kassel: AGON Sportverlag, ISBN 3-928562-85-1, hier: S. 256 - 264.


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