- KZ Sisak
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45.49527777777816.365555555556Koordinaten: 45° 29′ 43″ N, 16° 21′ 56″ O
Das Konzentrationslager Sisak war ein Konzentrationslager in Sisak, einer kroatischen Kleinstadt, etwa 100 Kilometer südöstlich von Zagreb. Der Hauptkomplex dieses Lagers befand sich westlich des Hauptbahnhofes von Sisak am Flussufer der Kupa. Das Lager war von einem Stacheldrahtzaun umgeben, so dass für die Kinder eine Flucht nicht möglich war.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Verwaltung
Das Konzentrationslager Sisak wurde am 12. Juli 1942 eröffnet, es war eines der etwa 20 Lager, die zwischen 1941 und 1945 im damaligen Unabhängigen Staat Kroatien von der klerikal-faschistischen kroatischen Ustascha errichtet wurden. Sisak bildete ein Spezial- und Außenlager des Konzentrationslager Jasenovac, zu dem neben Sisak noch vier Nebenlager sowie drei kleineren Lager zugehörig waren. Von den etwa 10.000 Kindern in den drei Kinderlagern starben rund 4.000. Das Lager wurde im Mai 1945 von jugoslawischen Partisanen befreit.
Bestimmung
Das Ziel der Inhaftierung war offiziell die Umerziehung der gefangenen Kinder, jedoch diente es in weitem Umfang dem Völkermord an Juden, Sinti und Roma und Serben. Die Sterberate im Lager war extrem hoch. Bakterienruhr gehörte zu den üblichen Krankheiten und häufigsten Todesursachen. Oft erhielten die Kinder tagelang keine Nahrung, dann wiederum Essen, dem man Natriumhydroxid zugesetzt hatte.
Zu den größten Verbrechen gehörte die Verschleppung von serbischen Kindern aus der in Bosnien-Herzegowina gelegenen Kozara Region im Jahre 1942. Die Kinder wurden von ihren Eltern getrennt und unter anderem nach Sisak gebracht. Von den etwa 6.690 Kindern im Lager verloren mehr als 1.600 ihr Leben.
Verhalten der Zivilbevölkerung
Das Leben vieler Kinder wurde nur durch den Einsatz der kroatischen Zivilbevölkerung gerettet, die damit ihr eigenes Leben riskierte. Mitarbeiter des Roten Kreuz hatten mit jugoslawischen Kommunisten zusammengearbeitet und dadurch so viele Kinder wie möglich aus dem Lager schmuggeln können. Die Zivilbevölkerung gab diese Kinder als ihre eigenen aus.
Gedenkstätte
Zur Erinnerung an das Leid im Konzentrationslager wurde ein Springbrunnen mit Statuen von sieben spielenden Kindern errichtet. Die ebenfalls angebrachte Gedächtnistafel wurde während der Kämpfe zwischen kroatischen und serbischen Truppen im Kroatienkrieg heruntergerissen und zerstört. Aus dem früheren vierstöckigen Hauptgebäude des Lagers wurde inzwischen eine Diskothek.[1]
Weblinks
- NationMaster - Encyclopedia: Jasenovac concentration camp (Englisch)
- Massacres and Atrocities of World War II: Eastern Europe (Englisch)
- The Centre for Peace in the Balkans: The Heirs to Kindness in Croatia (Augenzeugenbericht in Englisch)
- Carl Savich Column on Serbianna.com: Belgrade ’41: Historiography (Englisch)
- Serbs & Other Wonders: Nazi camp Jasenovac and Catholic Church involvement (Englisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b Kaj Metz: Extermination Camp Sisak. WW2museums.com, 2011, abgerufen am 25. Februar 2011 (englisch, Webseite über Gefangen- und Konzentrationslager sowie Gedenkstätten zur Geschichte des 2. Weltkrieges in Europa): „The Ustaše extermination camp Sisak was specialized in the systematic murder of Serbian, Jewish and gypsy children. Sisak was established on 12 July 1942 and liberated by partisans in May 1945. The extermination camp was a sub-camp of the notorious Jasenovac complex. There were approximately 6.600 children imprisoned in the Sisak extermination camp. 4.000 children died through poisoning and starvation. A fountain with seven statues of playing children, is placed at the former camp site in memory of the children of Sisak. The former concentration camp's main structure, a four-story building, is now home of a Discotheque Party Club.“
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