Kaiserau (Kamen)

Kaiserau (Kamen)
Das „Nebenzentrum“, in den 1970er Jahren entstanden
Bergmannsleben, Prof. Lothar Kampmann, 1981

Kaiserau ist ein Ortsteil der Stadt Kamen im Kreis Unna, Nordrhein-Westfalen.

Kaiserau entstand in mehreren Bauabschnitten ursprünglich ab 1871 als Bergarbeitersiedlung für die Zeche Courl zunächst auf dem Gebiet der Gemeinde Methler, später auch der Gemeinde Westick. Als Besonderheit kann gelten, dass sämtliche Häuser vor 1883 von der Betreibergesellschaft der Zeche ohne Baugenehmigungen errichtet wurden.

Der Ortsteil hatte nie eine eigenständige Verwaltung, sondern unterstand bis 1966 den Verwaltungen der beiden Gemeinden. Ab dem 1. Januar 1967 war Kaiserau Teil der Großgemeinde Methler.[1] Am 1. Januar 1968 wurde Kaiserau zusammen mit den drei umliegenden Dörfern Methler, Westick und Wasserkurl in die Stadt Kamen eingemeindet.[2]

In den folgenden Jahren erlebte die ehemalige Zechensiedlung durch die Ausweisung von Neubaugebieten ein stürmisches Wachstum insbesondere durch Zuzug aus Dortmund, wodurch der ursprüngliche Charakter völlig verloren ging. Die alten Siedlungen, entstanden in der Zeit zwischen 1871 und 1895, eingeteilt in die Sektionen I bis VIII wurden beinahe vollständig abgerissen und machten weiteren, zunächst meist uniformen Neubauten und dem sogenannten Nebenzentrum platz. Einzig die Sektion VII und die Sektion VIII sind saniert worden und in den Grundzügen erhalten geblieben. Die acht Gebäude der Sektion VII an der Germaniastraße stehen heute unter Denkmalschutz.

Sanierte ehemalige Bergarbeitersiedlung Sektion VIII im Jahr 2006
Sektion VIII Ende der 1970er Jahre

Einen gewissen Bekanntheitsgrad hat Kaiserau als Standort der Sportschule (inzwischen in SportCenter Kaiserau umbenannt) des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen e.V. erreicht. Hier trainierte die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft zur Fußball-Weltmeisterschaft 1974 und 1990. Während der WM 2006 war die spanische Nationalmannschaft zu Gast.

Direkt neben der Sportschule ist der Fußball-Verein SuS Kaiserau 1920 e.V. beheimatet. Hans Tilkowski spielte in seinen jungen Jahren im schwarzgelben Trikot auf dem Platz an der Jahnstraße.

Einzelnachweise

  1. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817 – 1967. Aschendorff, Münster (Westfalen) 1977, ISBN 3-402-05875-8.
  2. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
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