- Kaliumhexacyanidoferrat(II)
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Strukturformel Allgemeines Name Kaliumhexacyanidoferrat(II) Andere Namen - Kaliumhexacyanoferrat(II)
- Kaliumferrocyanid
- Gelbes Blutlaugensalz
- Gelbkali
- Ferrozin[1]
- E536
Summenformel C6FeK4N6 CAS-Nummer - 13943-58-3 (wasserfrei)
- 14459-95-1 (Trihydrat)
Kurzbeschreibung gelbliche Kristalle [2]
Eigenschaften Molare Masse 368,34 g·mol-1 (wasserfrei) Aggregatzustand fest
Dichte 1,85 g·cm−3 (wasserfrei)[2]
Schmelzpunkt bei ca. 70 °C Kristallwasserabgabe des Trihydrats [2]
Siedepunkt > 400 °C (Zersetzung)
Löslichkeit gut löslich in Wasser: 337 g·l−1 (20 °C)[2]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2] keine GHS-Piktogramme H- und P-Sätze H: 412 EUH: keine EUH-Sätze P: 273 [2] EU-Gefahrstoffkennzeichnung [2] keine Gefahrensymbole R- und S-Sätze R: 52/53 S: 50-61 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Kaliumhexacyanidoferrat(II) ist ein Salz mit der Konstitutionsformel K4[Fe(CN)6]. Es wird auch als Kaliumferrocyanid, Gelbes Blutlaugensalz oder Gelbkali bezeichnet. Man findet noch häufig die Bezeichnung Kaliumhexacyanoferrat(II) nach älterer Nomenklatur der IUPAC. Es ist in Wasser und Aceton gut, in Ethanol und Ether nicht löslich. Die wässerige Lösung zersetzt sich im Licht allmählich unter Bildung von Fe(OH)3.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft des Namens
Der Name Blutlaugensalz rührt von der Darstellungsweise durch Alchemisten. Sie erhitzten Blut mit Knochen, Horn und anderen proteinhaltigen Substanzen in Gegenwart von Eisenspänen und Pottasche. Der Rückstand wurde mit Wasser ausgelaugt. Daraus kristallisierte anschließend ein Salz aus, welches je nachdem, wie viel Luft man beim Erhitzen zuließ, gelb (Gelbes Blutlaugensalz) oder rot (Rotes Blutlaugensalz) war.
Herstellung
Hergestellt wird Kaliumhexacyanidoferrat(II) aus einer Eisen(II)-Salzlösung und Kaliumcyanid. Es enthält dann Kristallwasser und liegt als K4[Fe(CN)6]·3H2O (Kaliumhexacyanidoferrat(II)-Trihydrat) vor. Oberhalb von 60 °C gibt es das Kristallwasser wieder ab und geht in ein farbloses Pulver über, bei 100 °C ist es wasserfrei. Bei noch stärkerem Erhitzen zerfällt es unter Bildung von Kaliumcyanid (KCN), FeC2 und N2.
Unter Normalbedingungen ist das Hexacyanidoferrat(II)-Ion jedoch ein stabiler Komplex, es ist daher ungiftig.
Verwendung
In der Analytik wird das Salz zum Nachweis von Eisen(III)-Ionen verwendet. In Lösung erhält man bei Zugabe von FeIII-Ionen zunächst lösliches Berliner Blau, K[FeIIIFeII(CN)6], durch einen Überschuss fällt unlösliches Berliner Blau aus, FeIII[FeIIIFeII(CN)6]3. Diese Reaktionen dienen zum Nachweis von Eisen(III)-Ionen:
Aus Kaliumhexacyanidoferrat(II) lässt sich durch Oxidation mit Wasserstoffperoxid Kaliumhexacyanidoferrat(III) herstellen.
In der Lebensmittelindustrie wird Kaliumhexacyanidoferrat als Trennmittel und Stabilisator verwendet. Es darf in Lebensmitteln jedoch nur in geringen Mengen verwendet werden, da sich beim Erhitzen oder bei Einwirkung von Säuren Blausäure bilden kann. Es ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff der Bezeichnung E536 ausschließlich für die Verwendung in Kochsalz und Kochsalzersatz zugelassen.
Siehe auch
- Kaliumhexacyanidoferrat(III) (rotes Blutlaugensalz)
- Cyanide
Einzelnachweise
- ↑ Erbslöh.com Ferrozin
- ↑ a b c d e f g Eintrag zu Kaliumhexacyanoferrat(II) in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 31. August 2007 (JavaScript erforderlich).
Weblinks
- Datenblatt Kaliumhexacyanidoferrat(II) bei Carl Roth, abgerufen am 14. Dezember 2010.
Kategorien:- Cyanidokomplex
- Kaliumverbindung
- Eisenverbindung
- Önologie
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