- Kamassisch
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Die kamassische Sprache war eine der samojedischen Sprachen. Diese bilden gemeinsam mit den finno-ugrischen Sprachen die uralische Sprachfamilie.
Kamassisch Gesprochen in
Russland Sprecher ausgestorben Linguistische
Klassifikation- Uralisch
- Samojedisch
- Südsamojedisch
- Kamassisch
- Südsamojedisch
- Samojedisch
Sprachcodes ISO 639-1: -
ISO 639-2: mis
ISO 639-3: xas
Kamassisch wurde in Russland östlich des Ural bis zum Jenissei gesprochen. Dialekte waren Kamas und Koibal (Kaibal). Der Niedergang der Sprache setzte bereits im 18. Jahrhundert ein, als die Kamassiner immer mehr im turksprachigen Volk der Chakassen aufgingen.
Besonders die Arbeiten von Matthias Alexander Castrén und Kai Donner haben das Wissen über die Sprache für die Wissenschaft bewahrt. Die letzte Muttersprachlerin des samojedischen Kamassisch starb 1989. Da zahlreiche Tonbänder und Videoaufnahmen überliefert sind, können wir uns heute noch ein gutes Bild der Sprache machen.
Sprachsystem
(nach dem finno-ugrischen phonetischen Alphabet)
- Vokale
- Im Kamassischen gab es 13 Vokale: a, e, i, o, u, ü, ä, ö, å, ə, ɛ, e̮ und i̮.
- Konsonanten
- Plosive: k, k̕, g, t, t̕, d, ď, p, ṕ, b, b̕,
- Affrikaten: s, ś, š, š̕, z, ź, ž, ž̕, c, ć, č, č̕, ʒ, ʒ́, ǯ, ǯ̕
- Nasale: m, ḿ, n, ń, ŋ
- Frikative: ɣ, x, x́, δ, f,
- Halbvokale: w, j
- Laterale: l, ĺ
- Tremulante: r, ŕ
Literatur
- Joki, A.J. (Hrsg.): Kai Donners Kammasisches Wörterbuch nebst Sprachproben und Hauptzügen der Grammatik. Lexica Societatis Fenno-Ugricae VIII. Helsinki: Suomalais-Ugrilainen Seura, 1944.
- Künnap, Ago.: System und Ursprung der kamassischen Flexionssuffixe I – Numeruszeichen und Nominalflexion. In: Suomalais-Ugrilaisen Seuran toimituksia 147. Suomalais-Ugrilainen Seura, Helsinki, 1971.
Weblinks
- Uralisch
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