- Kampfbund zur Befreiung der Arbeiterklasse
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Der "Petersburger Kampfbund zur Befreiung der Arbeiterklasse" (russisch союз борьбы за освобождение рабочего класса) wurde 1895 von Wladimir Iljitsch Uljanow (Lenin) und seinem damals noch engen Freund Julius Martow gegründet. Es war einer der ersten politischen Arbeiterorganisationen in Russland und eines der Vorläufer der späteren Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands (SDAPR). Aus dem auch als Bund für die Befreiung der Arbeiterklasse tituliertem Zusammenschluss wurden später die Bolschewiki und schließlich die KPdSU.
Die Anführer des "Kampfbundes" waren V. V. Starkov, G. M. Kschischanovskij, A. L. Maltschenko, Uljanow (Lenin), P. P. Zaporoschek, Martow und A. A. Vaneew.
Der "Kampfbund" verfasste revolutionäre Flugschriften und war gerade mit den Vorbereitungen für eine eigene Zeitung, die "Rabotscheje Delo" (Arbeitersache), befasst, als einige seiner Mitglieder in der Nacht vom 20. auf den 21. Dezember 1895 verhaftet wurden. Später stellte sich heraus, dass ein angeblich "marxistisches" Mitglied, ein Zahnarzt namens Dr. Michailow, für die russische Polizei gearbeitet hatte. Michailow wurde kurz nach der im Februar 1897 erfolgten Verhaftung der Mitglieder des "Kampfbundes" ermordet aufgefunden.
Die Verhafteten wurden verurteilt und zum Teil in die Verbannung nach Sibirien geschickt. Der "Kampfbund" war damit aufgelöst worden, bevor er hatte aktiv werden können.
Literatur
- Service, Robert W.: Lenin: eine Biographie, Verlag C. H. Beck oHG, München 2000
- Wöife, Bertram D.: Lenin, Trotzki, Stalin; Drei, die Revolution machten, Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1965
- Weber, Hermann: Lenin, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg, August 1970
Kategorien:- 1895
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