- Kanonisches Lallen
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Das kanonische Lallen (auch Lallen, Plappern, Brabbeln oder Babbeln genannt) sind erste Lautäußerungen, die Kleinkinder während des Spracherwerbs in der so genannten Lallphase (auch: Lallperiode) von sich geben. Die Lallphase erstreckt sich etwa zwischen dem 6./7. und dem 10./11. Lebensmonat. Während dieser Zeit bilden Kinder silbige Lautgebilde (z. B. ga-ga oder wa-wa), diese werden durch Imitation und positive Rückkopplung verstärkt und unterstützt. Sie probieren eine Vielzahl unterschiedlicher Laute und Lautkombinationen aus und erproben auf die Weise die Möglichkeiten ihrer Artikulationsorgane. Während dieser Phase sind die Artikulationsorgane noch nicht vollständig geformt: So muss sich der Kehlkopf zuerst absenken.
Es gibt auch gewisse Anzeichen für ein kognitives Verstehen einzelner sprachlicher Signale zwischen dem 8. und 10. Lebensmonat. So zeigen zum Beispiel Babys mit einem Finger auf ein Körperteil nach der Frage der Mutter, wo sich der Fuß befindet. Demnach besitzen Kinder schon vor dem Sprechvermögen ein Sprachverstehen.
Störungen beim Auftreten des Lallens sind ein guter Prädiktor für spätere Sprachstörungen.
Literatur
- Els Oksaar: Spracherwerb im Vorschulalter. Einführung in die Pädolinguistik. Kohlhammer, Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz 1977. ISBN 3-17-004471-0. Kapitel „Lallperiode“, S. 159-163.
Weblinks
Wiktionary: Lallperiode – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenWiktionary: Lallphase – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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