- Karche
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Brandenburg Landkreis: Dahme-Spreewald Höhe: 65 m ü. NN Fläche: 206,38 km² Einwohner: 10.452 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 51 Einwohner je km² Postleitzahl: 15926 Vorwahl: 03544 Kfz-Kennzeichen: LDS Gemeindeschlüssel: 12 0 61 320 Adresse der Stadtverwaltung: Am Markt 34
15926 LuckauWebpräsenz: Bürgermeister: Harry Müller (parteilos) Lage der Stadt Luckau im Landkreis Dahme-Spreewald Luckau (niedersorbisch Łukow) ist eine Stadt im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Das Gebiet der Stadt Luckau in der Niederlausitz zählt mit über 200 km² zu den nach Fläche größten in Deutschland. Es erstreckt sich entlang der Nordseite des Lausitzer Grenzwalles und wird von Berste und Wudritz durchflossen, die beide in die Spree entwässern. Den höchsten Punkt des Gemeindegebietes bildet der Mühlenberg im Süden mit 120 m ü. NHN. Zwischen den Ortsteilen Fürstlich Drehna und Schlabendorf sowie Beesdau (Gemeinde Heideblick) erinnern ausgekohlte Gruben, die der Rekultivierung zugeführt werden, an das nordwestlichste der Abbaugebiete im Lausitzer Braunkohlenrevier. Die südliche Hälfte des Gebietes der Stadt ist in den Naturpark Niederlausitzer Landrücken eingebettet.
Stadtgliederung
Zu Luckau gehören folgende Ortsteile sowie bewohnte Gemeindeteile:
- Bergen
- Cahnsdorf
- Duben mit Alteno, Freiimfelde und Kaden
- Egsdorf
- Freesdorf
- Fürstlich Drehna mit Tugam
- Gießmannsdorf
- Pelkwitz
- Görlsdorf mit Frankendorf und Garrenchen
- Karche-Zaacko mit Schollen
- Kreblitz
- Kümmritz
- Paserin
- Rüdingsdorf
- Schlabendorf
- Uckro
- Wierigsdorf
- Willmersdorf-Stöbritz
- Terpt
- Zieckau mit Caule
- Zöllmersdorf
Ortsteil Karche-Zaacko
Der Ortsteil hat etwa 200 Einwohner (2006)[1]. Karche wurde 1452 als Karchaw erstmals urkundlich erwähnt. Der slawische Name leitet sich vom Personennamen Korch ab. 1572 erfolgte die Erwähnung als Karcho[2].
Geschichte
Die älteste überlieferte Urkunde, die die Stadt Luckau (slawisch Lukow) erwähnt, stammt aus dem Jahre 1230[3]. Im Jahre 1351 wurde der Luckauer Vertrag geschlossen. Als wohlhabende Stadt wurde sie 1492 zu einer der Hauptstädte der Niederlausitz.
Mit dem Prager Frieden 1635 wurde der sächsische Kurfürst mit dem Markgraftum Niederlausitz belehnt, welches bis dahin unter böhmischer Lehnshoheit stand.
Im Dreißigjährigen Krieg bauten die Schweden die Stadt als Hauptstützpunkt aus; sie erlitt infolge der anschließenden Auseinandersetzungen starke Zerstörungen.
Am 4. Juni 1813 wurde während der Freiheitskriege im Gefecht bei Luckau der Vormarsch französischer Verbände auf Berlin durch die verbündeten russisch-preußischen Truppen vereitelt. Im Rahmen einer Truppeninspektion weilte Napoleon am 20. und 21. Juli 1813 in Luckau. Er bezog Quartier in der oberen Etage des Sommerhauses des Kaufmanns Vogt. Dieser Kaufmann war damals der reichste Mann der Stadt. Er war so reich, dass sogar die Stadt Luckau sich von ihm Geld auslieh. Da es in dieser Julinacht sehr kalt war, ließ sich Napoleon eine kupferne Wärmflasche ans Bett bringen. Diese Wärmflasche ist heute noch im Niederlausitzmuseum Luckau zu besichtigen.
Durch Beschluss des Wiener Kongresses von 1815 wurde die Niederlausitz preußisch, das Markgraftum aufgelöst und das Gebiet der Niederlausitz und damit auch die Stadt Luckau der Provinz Brandenburg angeschlossen.
Von 1816 bis 1952 war die Stadt Verwaltungssitz des preußischen Landkreises Luckau und Anfang des 20. Jahrhunderts ein bekanntes Moorbad. Von 1952 bis 1993 war Luckau Kreissitz des Kreises Luckau.
2000 war Luckau Austragungsort der brandenburgischen Landesgartenschau. Unter anderem wurde ein neun Hektar großer Stadtpark angelegt.
Politik
Wappen
Blasonierung: „In Silber auf grünem Rasen ein schreitender, widersehender goldbewehrter roter Stier mit über den Rücken geschlagenem Schweif.“
Vom Wappen Luckaus wurde das Wappen der Niederlausitz, deren Hauptstadt Luckau einst war, abgeleitet.
Städtepartnerschaft
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmäler in Luckau stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Denkmäler.
Die Altstadt von Luckau ist in den letzten Jahrhunderten von Kriegs- und sonstigen Zerstörungen im wesentlichen verschont geblieben und durch historische Bebauung aus dem 17. bis 20. Jahrhundert in seltener Geschlossenheit geprägt. Die Stadt ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ im Lande Brandenburg.
- Evangelische St. Nikolaikirche
- Die gotische, zweitürmige Hallenkirche wurde von 1375 bis circa 1437 errichtet. Im 15. Jahrhundert erfolgten weitere An- bzw. Umbauten. Bei dem Kirchenbrand von 1644 gingen große Teile der mittelalterlichen Ausstattung verloren. Die Wiederherstellung im Inneren erfolgte unter der Leitung der Architekten Petzsch und Bärgt im reichen Barock-Stil. Von besonderer Schönheit ist die Orgel, die von 1672 bis 1674 durch die Leipziger Orgelbaufirma Dohnat errichtet wurde, sie besitzt einen reich gegliederten barocken Prospekt. Um 2002 wurden Renovierungsmaßnahmen an der Kirche durchgeführt.
- Hausmannsturm mit St. Georgenkapelle
- Um das 13. Jahrhundert errichtete Anlage, die Kapelle dient seit der Reformation profanen Zwecken.
- Stadtbefestigung
- Große Teile der alten Stadtmauer aus dem 13. und 14. Jahrhundert sind erhalten. Besonders markant ist der Rote Turm.
- Barocke Giebelhäuser
- Der Marktplatz wird von zahlreichen barocken Wohnhäusern aus dem 17. Jahrhundert umsäumt, welche zuletzt in den 1990er Jahren restauriert wurden. Einige dieser Bauten sind durch italienische Barockbaumeister reich stuckiert und mit prächtigen Fassaden versehen worden.
- Rathaus
- Im 17. Jhd. errichtet, später klassizistisch ummantelt.
- Ehemaliges Kloster/Gefängnis
- In der seit 1747 in einem ehemaligen Dominikanerkloster (1291-1546) aus dem Mittelalter in der Nähe des Marktes untergebrachten Justizvollzugsanstalt Luckau war von 1916 bis 1918 der sozialistische Politiker Karl Liebknecht inhaftiert. Hieran erinnert eine Bronzestatue des Bildhauers Theo Balden, welche 1969 auf dem Marktplatz aufgestellt und nach 1990 an ihren jetzigen Standort in einer Grünanlage an der Stadtmauer im Bereich des Gefängnisses umgesetzt wurde. Während der Zeit des Nationalsozialismus waren 1.000 zumeist politische Häftlinge inhaftiert, unter ihnen Wolfgang Abendroth, Robert Uhrig und Günther Weisenborn. Nach Schließung der Haftanstalt im April 2005 wurden dort Teile des Films „Vier Minuten“ gedreht, der den Deutschen Filmpreis 2007 (für 2006) gewann. In der ehemaligen Klosterkirche wurde am 28. November 2008 nach erfolgter Restaurierung das Niederlausitz-Museum eröffnet, welches bis dahin andernorts in der Altstadt untergebracht war.
- VVN-Denkmal
- Es steht im Stadtpark, stammt aus dem Jahre 1949 und erinnert an die Opfer des Faschismus.
- Gedenkstein für politische Häftlinge
- Seit 1946/47 steht es auf dem Friedhof an der Lübbener Straße (Feld 87) auf einem Ehrengrab und erinnert an 25 im Zuchthaus umgekommene politische Häftlinge.
- Ehrengrabanlage mit Gedenkstein
- für acht sowjetische Kriegsgefangene im Waldstück Am Borchold des Ortsteiles Uckro, die 1942 gestorben sind.
- Findling in der Dahmer Straße 2
- vor der Grundschule des Ortsteiles Uckro, der mit Worten des Kommunisten Robert Uhrig an das Vermächtnis des antifaschistischen Widerstandskampfs erinnert.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehrsanbindung
Luckau liegt am Knotenpunkt der Bundesstraßen 87 (Torgau–Frankfurt (Oder)), 96 (Berlin–Zittau) und 102 (nach Brandenburg an der Havel über Jüterbog). Etwa 10 Kilometer östlich von Luckau befindet sich die Autobahnanschlussstelle „Duben“ an der Autobahn A 13. Die Dorfkirche des Ortsteils Duben ist gleichzeitig eine Autobahnkirche.
An der Autobahn 13 wird mit einer Unterrichtungstafel auf Luckau hingewiesen.
Der Bahnhof Luckau-Uckro befindet sich an der Eisenbahnstrecke Berlin-Dresden mit Halt einer Regional-Express-Linie von Elsterwerda nach Berlin und weiter alternierend nach Stralsund und Schwedt(Oder). Der an der Strecke Uckro–Lübben gelegene eigentliche Bahnhof „Luckau-Zentrum“ wird seit der Einstellung des Personenverkehrs durch die Deutsche Bahn AG am 28. Februar 1995 (Strecke Luckau-Uckro) bzw. 1. Juni 1996 (Strecke Luckau-Lübben) nur noch im Saisonverkehr durch die Privatbahn DRE Transport GmbH bedient[4].
Bis zur Stilllegung durch die Bundeswehr gab es in Alteno, einem Ortsteil von Duben, einen Militärflugplatz mit einer festen Start- und Landebahn, ein Tanklager und ein Munitionslager. Es waren ebenfalls fernbedienbare stationäre automatische Funkfeuer vom Typ PAR-8 in der Hauptlanderichtung in der Nähe von Alteno „A“ 1000m und in Groß Radden „AO“ 4000m vorhanden. Er diente in der DDR zuletzt dem JG-1 der Luftstreitkräfte der Nationalen Volksarmee am Fliegerhorst Holzdorf bei Jessen (Elster) als Ausweich-, Feld- und Übungsflugpatz. Der Rufname des Flugplatzes war Arno. Heute werden auf diesen Gelände Motorsportveranstaltungen vom MZA Luckau durchgeführt.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1870: Graf Constantin von Solms-Sonnewalde[5]
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Christian Adami (* 1662), ev. Theologe, Generalsuperintendent in Lübben
- Christian Siegmund Georgi (1702-1771), Theologe
- Heinrich Wilhelm von Zeschau (1760-1832), Wirklicher Geheimer Rat, Generalleutnant
- Johann Baumgarten (1765-1843), Arzt und Botaniker
- Heinrich Anschütz (1785-1865), Schauspieler
- Hugo Jentsch (1840-1916), Gymnasiallehrer, Landeshistoriker und Urgeschichtsforscher
- Otto Schmidt (1896-1964), Jockey
- Günter Kochan (1930-2009), Komponist
- Herbert Helmrich (* 1934), Jurist und Politiker
- Klaus Katzor (* 1942), Badmintonspieler
- Carola Holland (* 1947), Illustratorin
Einzelnachweise
- ↑ Märkische Oderzeitung, 29. Sept. 2006, S. 9
- ↑ Märkische Oderzeitung, 29. Sept. 2006, S. 9
- ↑ Inge Bily. Ortsnamenbuch des Mittelelbegebietes — Berlin: Akademie Verlag, 1996. ISBN 3-05-002505-0; ISBN 978-3-05-002505-6.
- ↑ DRE-Fahrplan Riesa – Falkenberg – Lübben – Großleuthen-Gröditsch, gültig vom 1. Mai bis 5. Oktober 2008 an Sonn- und Feiertagen.
- ↑ Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt, Abteilung Magdeburg, Rep. H Rösa, Nr. 1491
Weblinks
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