- Kardeel
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Das Kardeel bezeichnet bei der Herstellung von Fasertauwerk wie auch bei metallenen Drahtseilen aus Stahl oder Kupfer einen Bestandteil eines Seils, bzw. seemännisch einer Leine oder Trosse.
Mehrere Kardeele (auch „Kardeelen“) werden zu einer Trosse verseilt bzw. geschlagen. Geschlagene Seile sind meist drei- oder vierkardeelig. Spezielle Stahlseile können auch aus noch mehr Kardeelen (z. B. 6) bestehen. Diese sind dann um eine in der Mitte liegende "Seele" geschlagen. Damit besteht dann das Seil aus insgesamt 7 Teilen. Sowohl die Seele als auch die Kardeelen bestehen hier wiederum aus 7 Drähten, die ihrerseits geschlagen (auch: verdrillt) sind. Bei diesen Stahlseilen, die z. B. als Winden-Schlepp-Seile beim Segelfliegen verwendet werden, erkennt man bei einem auseinandergedrehten Seil die Kardeelen an ihrer leicht korkenzieherartigen Form. Die Seele statt dessen ist gerade. Geschlagenes Tauwerk lässt sich gut spleißen, dabei wird ein Seilende in die einzelnen Kardeele aufgetrennt und diese werden miteinander zu einer Schlaufe verflochten (mit oder ohne Einlage: Kauschenspleiß), oder zwei Seile (auch: Seilenden, z. B. bei einem gerissenen Seil) werden miteinander verbunden (Längsspleiß).
Ein Kardeel entsteht aus zuvor verseilter Litze, und diese wiederum aus einzelnen Fäden.
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